Menschen für die Kommune

Jede Kommune steht und fällt mit ihren Bewohnern. Ohne eine Gruppe von Menschen, die in der Kommune leben oder leben wollen, gibt es keine Chance, dass das Projekt überhaupt umgesetzt werden kann. Aber welche Voraussetzungen gibt es, um in eine solche Kommune zu ziehen? Was wird erwartet und was muss man mitbringen, vor allem können?

Grundlegend muss man eigentlich erstmal nichts können. Jeder Mensch hat irgendwelche Erfahrungen, sei es im Kochen, Handwerk, Tier- oder Landwirtschaft oder in anderen Bereichen. Das Wichtigste ist, dass man eine möglichst große Gruppe hat, die allerdings nicht zu groß ist und vor allem aus möglichst vielen unterschiedlichen Menschen besteht.

Die Drei Grundpfeiler der Kommune

Die drei Grundpfeiler dieser Kommune sind sozusagen die Dinge, die ich mir zumindest gerne in der Kommune wünsche. Als erstes wäre da die Selbstversorgung. Einer der heikelsten Punkte dabei ist, dass Selbstversorgung auch immer eine Frage dessen ist, was man alles benötigt. Dazu gehören die Lebensmittel- und Wasserversorgung natürlich ganz oben auf der Liste. Aber auch Dinge wie Strom sind wichtig. Je nach Größe der Selbstversorgung ist auch Benzin für eventuelle Fahrzeuge wichtig, sowie viele andere weniger wichtige Dinge. Und um so mehr Leute um so mehr dinge gerade Lebensmittel werden benötigt.

Als nächstes wäre da die Freikörperkultur (FKK). Diese ist für mich persönlich aus verschiedenen Gründen wichtig. Schon als Kind und Jugendlicher habe ich Erfahrungen damit gemacht, wie ich beispielsweise nackt mit Freunden badete oder einfach nur nackt auf den Wiesen im Gras lag. Für mich war das einer der Inbegriffe von Freiheit. Leider habe ich, als ich älter wurde, den Bezug dazu verloren und erst etwa 15 Jahre später wieder Anschluss daran gefunden. Doch leider nie mehr so frei und unbeschwert wie damals, da in meinem direkten Umfeld niemand Interesse daran hatte und/oder hat.

Und der dritte Punkt ist die Spiritualität. Dieser Punkt sollte allerdings vielfältig sein. Das bedeutet, dass Spiritualität für jeden etwas anderes bedeutet. Für mich ist es der Fluss an Energie. Diese ist weder positiv noch negativ, sondern das, was wir als Individuen daraus machen. Wir alle leben auf mehreren verschiedenen Ebenen: der physischen Welt und der spirituellen Welt. Doch viele nehmen letztere nicht wahr. Sie ist noch in weitere Ebenen aufgeteilt, doch dafür würde ich einen Post erstellen. Um zum Thema zurückzukommen, für manche ist Spiritualität der Glaube, den sie beispielsweise an Götter haben, oder der Glaube, den sie an andere Dinge des Universums haben. Grundlegend gilt, dass jeder das Recht hat, seine geistige Freiheit auszuleben, wie er oder sie möchte. Man kann sich beispielsweise auch gegenseitig dabei unterstützen. Gestern im Stream meinte beispielsweise jemand, er könnte Tai Chi unterrichten, was auch mit einer geistigen Entspannung einhergeht. Ich für meinen Teil meditiere gerne. Ich habe nur eine Bitte an alle, die sich das anschauen und vielleicht Interesse haben: Wenn klar ist, dass jemand kein Interesse an eurer Art der spirituellen Welt hat, wird das akzeptiert. Ich für meinen Teil interessiere mich nicht für Götter und möchte auch nicht permanent damit belästigt werden. Andere finden sicherlich meine Art ebenso gruselig. AKZEPTANZ heißt die Devise.

Soweit erst einmal zu den drei Stützpfeilern der Kommune. Es gibt dann noch andere, die auf ihnen aufbauen. Sollte man sie als Querbalken bezeichnen? Oh, heute wird es philosophisch.

Einer der Querbalken ist beispielsweise die gemeinschaftlichen Aktivitäten, wie das gemeinsame Abendessen – natürlich auch morgens und mittags. Einfach die Zeit, die man miteinander verbringt oder um es in einem Wort zu sagen: Gemeinschaft. Einige meiner Hater machen sich immer über Dinge lustig, die ich anfange. So wird beispielsweise oft über meine Vorliebe für Sex. Viele in dieser Hater-Gemeinschaft sind entweder zu prüde oder sind einfach in einer anderen Situation aufgewachsen. Einige sind sicher auch einfach durch kulturell andere Ansichten geprägt. Daher ist ein weiterer Querbalken die Freie Liebe. Gerade die Liebe unter gleichgeschlechtlichen Paaren oder generell zwischen Partnern wird oft als unnormal wahrgenommen. Trotz der modernen Zeit und der deutlich höheren Toleranz gibt es immer noch zu viele, die sich darüber aufregen und es nicht verstehen. Freie Liebe, sei es unter gleichgeschlechtlichen oder verschiedenen Geschlechtern, selbst Polyamorie, ist etwas, was viele nicht nur nicht verstehen, sondern sich auch stur weigern, es zu verstehen.

Daher ist für mich ein wichtiger Punkt auch das: Ich als bisexueller Mann, der auch noch frei leben will, möchte mich nicht permanent dafür rechtfertigen, warum ich so bin, wie ich bin. Ich bin so, und das ist es. Ich könnte mir vorstellen, dass es viele andere gibt, die ebenfalls damit Probleme haben. Zu dem Punkt "freie Liebe" kommt auch noch mehr dazu. Ein weiterer Aspekt ist das Leben möglichst weit abseits von Städten oder größeren Dörfern. Freiheit beginnt für mich zumindest mit dem tiefen Durchatmen und den stillen Geräuschen der Natur. Seien es Tiere, der Wind in Blättern und Gras, oder Wasser in einem Bach. Sowas wie Regen oder Gewitter liebe ich auch und könnte stundenlang nur da sitzen, in Gedanken versunken, den Geräuschen lauschen, ohne permanent ein Hupen, ein Auto oder generell das Geschrei anderer Menschen zu hören.

Nun zu den Menschen:

Wir in der Kommune suchen Menschen verschiedener Art für das Projekt. Vorkenntnisse sind momentan nicht unbedingt erforderlich, könnten jedoch von Vorteil sein. Sie sind jedoch nicht die wichtigsten Kriterien. Eine Erfahrung, die man jedoch bereits haben sollte, betrifft die Grundprinzipien. Deshalb eben die Erklärung: Es wäre von Vorteil, Erfahrung mit FKK zu haben und sich zumindest nackt in der Gegenwart anderer Menschen wohlzufühlen. Es ist allerdings nicht zwingend erforderlich, da es meiner Erfahrung nach nicht so unangenehm ist, wie viele denken, da schließlich alle Beteiligten nackt sind. Dennoch ist es ratsam, vielleicht schon einmal an einer Nacktwanderung teilgenommen oder eine Zeit lang FKK-Camping gemacht zu haben, bei dem man dauerhaft nackt ist. Auf diese Weise kann man herausfinden, ob man sich damit wohlfühlt.

Es wäre auch gut, wenn jeder in ein paar verschiedenen Bereichen Erfahrung hat, z.B. beim Kochen, in der Gartenarbeit oder im Umgang mit Tieren. Schließlich will man ja eine selbstversorgende Kommune sein und möglichst wenig Hilfe von außen holen müssen. Handwerklich geschickte Personen wären auch von Vorteil, da man vermutlich gerade am Anfang viel am Grundstück machen muss, abhängig davon, welches Objekt man letztendlich sucht oder findet. Außerdem sollten auch einige Personen Ahnung von Zahlen haben, damit man, falls man schon mit der Außenwelt - also dem Staat - in Kontakt treten muss, sei es bezüglich Steuern, Versicherungen und ähnlichem, jemanden oder mehrere hat, die das regeln können. Zusätzlich, wenn man wirklich die Idee eines Campingplatzes umsetzt, könnten dort Leute Urlaub machen und die Kommune könnte sich dadurch auch etwas Geld dazuverdienen.

Eine andere Sache, die ebenfalls offen sein sollte, ist die körperliche Begierde. Ich möchte momentan nicht zu sehr ins Detail gehen, da es sonst wieder nur falsch verstanden wird. Aber so viel möchte ich dazu sagen: Es geht nicht nur um die Befriedigung körperlicher Begierden, sondern es hat auch geistige Auswirkungen, wenn man sich voll darauf einlässt. Freie Liebe bedeutet wirklich, dass es nicht nur um Sex geht. Polyamorie beinhaltet beispielsweise das emotionale Lieben von mehreren Menschen, nicht nur einer anderen Person. Im monogamen Beziehungskonzept geht es immer um zwei Menschen; unabhängig vom Geschlecht sind es in der Beziehung nur zwei Menschen. Freie Liebe sollte jedoch mehr als nur die körperliche Lust sein, sondern auch das Spirituelle einschließen. Körperliche Nähe schafft auch emotionale Nähe, wenn man bereit ist, sich darauf einzulassen.

Um diesen Punkt genauer anzusprechen: Monogamie ist schön und gut, aber ich glaube, jemand, der eine solche Beziehung anstrebt, ist in einer derartigen Kommune falsch aufgehoben. Offen für Neues zu sein und bereit, etwas auszuprobieren, ist gut. Aber man sollte schon versuchen herauszufinden, ob man damit klarkommt.

Alter der Menschen in der Kommune

Das Alter in der Kommune lässt sich recht einfach zusammenfassen: Prinzipiell soll niemandem der Zugang zur Kommune verwehrt sein, egal ob 1 oder 100 Jahre alt - wobei das wohl unrealistisch ist. Aber man sollte auch bedenken, dass es sich um eine generationsübergreifende Kommune handelt, die im besten Fall auch weiter existieren soll. Das bedeutet, dass junge Menschen und Kinder in der Kommune benötigt werden, um die Gemeinschaft aufrechtzuerhalten. Außerdem sollte man in der Lage sein, zu arbeiten, da man für die Selbstversorgung darauf angewiesen ist, dass alles funktioniert. Das heißt, dass sowohl Jüngere als auch Ältere hier und da mit anpacken sollten. Natürlich soll keiner überfordert werden und Rücksicht auf ältere Menschen und Kinder genommen werden. Dennoch muss jeder bis zu einem gewissen Punkt seinen Beitrag leisten, um das Fortbestehen der Gemeinschaft zu gewährleisten. 

Kinder können natürlich nur mit ihren Eltern in der Kommune leben, das sollte ohnehin klar sein. Aber auch junge Erwachsene möchte ich wieder darauf hinweisen, dass es nicht leicht ist. Zudem besteht ab 18 ohnehin FKK-Pflicht, außer in bestimmten Ausnahmefällen. Dafür wurde die Kommune schließlich mitunter gegründet, neben anderen Punkten. Es sollte also auch für jeden klar sein, dass wer in die Kommune kommt, um zu gaffen oder andere zu belästigen, hier nichts verloren hat. Ich sage das deswegen dazu, weil ich schon im FKK viel gesehen habe, wo Menschen sich immer mal daneben benommen haben.

Andere Dinge, die ich jetzt nicht unbedingt in Worte fassen muss, wie Alter und beispielsweise Sex, versteht sich von selbst, sind klar verboten und werden entsprechend den Behörden gemeldet. Es versteht sich also von selbst, dass keine Pädophilen oder ähnliche Geschichten geduldet werden. Aber auch unter Erwachsenen gilt: Nein heißt Nein. Dass man so etwas extra hinzufügen muss, zeigt schon, wie krank die Gesellschaft heutzutage ist.

Das währe es erstmal zu diesen Punkt. 

Zu der Anzahl an Menschen

Grundlegend gilt: Zu viele Köche verderben den Brei. Allerdings braucht eine gute Küche immer auch entsprechendes Personal. Gut, nicht der beste Vergleich, aber ihr versteht, denke ich, was ich sagen will. Wir sollten nicht zu viele Menschen in der Kommune haben, sollten aber auch nicht zu wenige haben, da es sonst scheitert. Ich schätze, je nach Grundstück und Ort, etwa 10 als Minimum und 24 als Maximum für den Anfang. Hier würde ich aber anmerken, ich rede nur von Erwachsenen. Kinder sind dabei nicht eingerechnet. Wie gesagt, grundlegend braucht man ja erstmal einen Ort, an dem man leben kann. Mehr Menschen, die dabei sind, bedeutet auch mehr Möglichkeiten aus finanzieller Sicht. Dazu braucht man aber auch einen größeren Ort. Ort, Gebäude und Grundstück habe ich ja bereits in einem anderen Post gemacht. Schaut da gerne mal rüber.

Vieles wird bereits angesprochen, aber noch ist nichts davon geklärt. Daher würde ich zunächst einmal von einem Beispiel ausgehen. Nehmen wir also an, wir haben ein Grundstück mit zwei bewohnbaren Häusern. Beide Häuser sind unterschiedlich groß: Das eine Haus hat große Räume, aber nur vier Räume auf zwei Stockwerken, während das andere Haus zwei Räume auf zwei Stockwerken hat.

Dann würde ich das große Haus als Schlafhaus ausbauen, in dem wir einen großen Bade- und Waschraum einrichten und die anderen Räume als Schlafsäle nutzen. Das wären also insgesamt acht Schlafräume sowie zwei Toiletten auf beiden Stockwerken. So könnte man vorerst planen, dass man sechs Personen pro Raum unterbringt. Das wäre dann perfekt für 48 Leute. Man hätte also mehr als genug Platz für die ersten 24 Menschen.
Das kleine kann dann als Küche und Speiseraum so wie Besprechungszimmer und Wohnzimmer für alle genutzt werden

Soweit auch zu den Zahlen. 
Für diesen Bereich würde ich hier nun ein ende machen und sagen. 
Ich danke euch für euer Interesse und freue mich das ihr es auch angeschaut habt.


Euer Drache