“Des dauert jetzt noch drei Wochen oder so. Oder vier Wochen. Und dann … äh … werde ich von hier ausziehen. Und ab diesem Zeitpunkt bin ich so gesehen obdachlos.”
―
Am Freitag verwöhnte uns unser uneinsichtiger Umzugsversager zur Abwechslung mal wieder mit einem sterbenslangweiligen Zelda-Daddelstream am Nachmittag:
Zur Begrüßung entschuldigt Rainerle sich dafür, dass er “heute leider ein bisschen spät dran” ist.
“Ich hab … ‘n bisschen verkackt. Ich hab die letzten zwei Tage nicht gestreamt, weil ich … äh … bisschen was im Haushalt g'macht hab, weil ich kaum Zeit hadde und weil ich ständich Idioten vor meiner Tür hadde.”
Zwischendurch muss er einen “Schluck Tee” zu sich nehmen: “Ich find’ Zitronentee immer am besten. Er is’ zwar nicht unbedingt gesund, aber … er is’ immer schon gesüßt und alles, da braucht man nur des Wasser aufkochen, reinhauen, passt.” (Es wäre ja auch wirklich zu anstrengend, ungesüßten Tee zu kochen.)
“Wer vor meiner Haustür steht, hat hier nix verlor'n!”
Der Chat wird ermahnt, sich gefälligst auf das Spiel zu konzentrieren, anstatt “Blödsinn” zu erzählen und “Gerüchte” zu verbreiten.
“Ihr könnt euch schon mal drauf einstellen, dass des nächste halbe Jahr so gut wie keine Gamingstream, sobald ich umgezogen bin.” (Gibt’s im Männerwohnheim etwa keine Glasfaser?)
“Des mit ’m Umzug is’ a bissle komplizierter, des erzähl’ ich euch a ander’s Mal. Ich hadde schon 'n Vlog aufgenommen gestern, wo ich des erzählt habe, aber des hab ich dann doch gelassen, hochzuladen.” (Und dabei hätte das ausnahmsweise sicher viele deiner Zuschauer interessiert. Aber wahrscheinlich prahlt es sich mit der Übergangsbleibe bis zum Haftantritt einfach nicht so gut.)
“Hoffentlich is’ euer Wochenende besser als meines werden wird, weil ich weiß jetzt schon, wie mein Wochenende widder aussehen wird.”
Tschötschö nach knapp zweieinhalb Stunden.
―
Weiter ging es erst am Samstagnachmittag mit einem Laberstream (”wie konnte die welt nur so werden?”), in dem er uns über den aktuellen Stand des Umzugs unterrichtete:
Rainerle begrüßt uns zum Stream und gibt einem Drachi im Chat einen guten Rat: “Also, Fett sollteste nicht saufen. Fett saufen kann unter anderem ganz schön ungesund sein. Außerdem verträgt der menschliche Körper nicht so viel Fett.” (Das sieht man ja an deinem, lel.)
“Pokémon” und “Zelda” wird er wohl “nicht mehr weiterstreamen”. (Wie unfassbar schade aber auch.)
Herzhaftes Gähnen.
Gefrühstückt hat er heute “noch nix”.
Achtung, es ist Zeit für ein kleines Update zum Thema Umzug:
“Als ich des Haus verkauft hab … äh … wurde … auch abgesprochen, dass versucht wird, dass ich 'ne Wohnung finde. Da ich aufgrund von Hatern … äh … keinen Tschopp bekomme und auch keine Wohnung finde, so. […] Und da ich da auf eigene Faust nichts finde, finden konnte oder gefunden habe … äh … wurde des Ganze über … äh … über gesetzliche Wege gemacht. So. Und … das is’ jetzt der Witz … ähm … denn letzten Endes … äh … gab es eigentlich, das kann ich jetzt sagen, weil es sich erledicht hat … Ich hatte eine Wohnung in Nürnberg … äh … die ich bekommen HÄTTE, aber dann wollte … ähm … die … ääääh … dann wollte die Wohngemeinschaft, die da mich hädde einziehen lassen, […] aber die wollten vorher mit mir sich unterhalten. So. Und des ham sie dann getan. Dafür bin ich dann extra nach Nürnberg gefahr'n, hab mich mit denen getroffen, hab mich mit denen unterhalten und dann hat’s geheißen, innerhalb 'ner Woche erfahr’ ich, ob das funktioniert oder nicht. So. Des Ganze wär’ eigentlich schon viel früher geplant gewesen, hat aber leider nicht früher funktioniert und dann wurde es so gemacht. Ähm … Das Problem an der Stelle is’ jetzt … äh … dass die … äh … gesetzlichen Wege nur diesen einen Bereich gefunden haben, wo eine Wohnung frei wäre, die mich genommen HÄTTE. So. Das Problem besteht jetzt darin, dass diese Gemeinschaft sich dazu entschlossen hat, mich NICHT bei sich aufzunehmen aufgrund der Angst vor den ganzen Hatern und vor dem ganzen Mobbing. […] Man muss natürlich dazu sagen, dass des gerechtferticht is’. […] Das heißt jetzt im Klartext: Ich hab im Klartext keine Wohnung bekommen. So. […] Eigentlich hadde ich ursprünglich schon vor - des is’ aber wegen Corona schwierich - dass ich durch Hotels reise und so weider und in Hotels bin, genug verdien’ ich ja dank euch.”
Außer dir sollte das eigentlich niemanden überraschen …
Trotzdem hat Rainerle nun vor, seine Deutschlandtour demnächst in die Tat umzusetzen. (Da hat sich der Kauf der Grafikkarte und der VR-Brille ja wirklich gelohnt.)
“Ich bekomme keine Wohnung, ich habe keine Möglichkeit, irgendwo einzuziehen und bin, wenn man’s genau betrachtet, obdachlos ab dem Zeitpunkt, ab dem ich hier ausziehe.” (Wie gesagt: Das war doch wirklich absehbar.)
“Im Moment” wird er noch im Gemeindeeigentum “geduldet”, doch “in ein paar Wochen wird des Ganze sich erledigen”: “Des dauert jetzt noch drei Wochen oder so. Oder vier Wochen. Und dann … äh … werde ich von hier ausziehen. Und ab diesem Zeitpunkt bin ich so gesehen obdachlos.” (Vielleicht darfst du ja im Gerichtssaal übernachten. Deiner “positiven Sozialprognose” kommt das allerdings sicher nicht zugute.)
“Um einige Sachen drumherum” hat er sich bereits “gekümmert” und ist “letzten Endes jetzt eigentlich ganz zufrieden mit dem, wie’s läuft”. (Vielleicht kommt dir die Aussicht auf eine gemütliche Gefängniszelle bald doch gar nicht mehr so übel vor.)
Es tauchen Besucher auf und Rainerle muss die Polizei direkt darüber informieren.
Um “Internet", “Strom” und die Einlagerung seiner Sachen hat er sich auch schon gekümmert. (Wie viele Powerbanks passen eigentlich auf die Ladefläche eines Ford Ränscher?)
“Vor der Verhandlung” wird er “wahrscheinlich nicht weggehen”: “So lange hab ich, denk’ ich, schon noch, dass ich hier bin.” (Ohne ladungsfähige Meldeadresse würdest du wahrscheinlich auch direkt eingebuchtet werden …)
“Ganz ehrlich, ich geh’ überhaupt ned in Knast. Zumindest steht des überhaupt noch ned fest.” (Ich will mich ja nicht zu weit aus dem Fenster lehnen, aber ich denke, dein Schicksal ist in Anbetracht dieser dunklen Zukunftsaussichten erst recht mehr als besiegelt.)
“Zum Täter” ist er nur geworden, weil er sich gegen die Hater verteidigen muss, die ihn “angreifen” … bla bla bla …
“Ja, ich hab einiges an Geld bekommen für’s Haus, aber ich musste davon die Schulden zahlen, ich hab mir mein neues Auto gekauft und so weider. Von dem Geld is’ nicht viel übrich.” (Man hätte es ja auch nicht für Haufenweise Schrott aus dem Fenster werfen müssen.)
“Wenn ich bei der Verhandlung freigesprochen werde, was ich nicht glaube, dann kann ich des [Auswandern] machen. Wenn ich bei der Verhandlung Berufung bekomme, dann muss ich schauen, ob ich entweder die Berufung hier in Deutschland noch absitzen muss und dann gehen kann oder ob ich auch gehen kann und die Berufung irgendwie anderweidich funktioniert.” (Na klar, ein wöchentlicher Videoanruf beim Bewährungshelfer vom Strand aus wird schon reichen! Du bist echt der Knaller.)
Mit dem Geld hätte man seiner Meinung nach nichts Sinnvolleres anfangen können, als er es getan hat: “Was hädd’ ich damit machen sollen? Für 'ne Wohnung kaufen hädde des Geld nicht gereicht. Und … äääh … selbst wenn es gereicht hädde, hädde ich erst mal 'ne Wohnung kaufen können müssen. Da hädd’ ich erst mal 'ne Wohnung gebraucht, die ich kaufen kann. […] Wenn ich jetzt wirklich viel rumreise, isses doch sinnvoller, dass ich 'n gudes Audo hab, das stabil is’, auf das ich mich verlassen kann die nächsten Jahre, als wenn ich jetzt hergeh’ und mir 'ne Wohnung kauf’. Leude, wie wär’s, wenn ihr mal aufhören würdet, mir immer zu sagen, wie ich mich zu verhalten hädde?” (Ok, wenn du meinst!)
Das blaue Elend war überhaupt “nicht teuer”, da es sich dabei um einen “Zweijahreswagen” handelt und Ford eine qualitativ hochwertige Marke ist.
Ewiges Referat über Autos, die wo fahren.
Alle Hater und die Leute, die ihn in der Schule geärgert haben, fahren VW. (Ich nicht!)
Der Ränscher ist “im Unterhalt” günstiger als sein alter Audi und der Mondeo es waren.
Sein Fall ist ein “Präzedenzfall” … bla bla bla …
“Ich sage, es war Selbstverteidigung. Mich greifen die Leude an und ich verteidige mich.” (So einfach ist das nicht, Rainerle.)
Es stehen schon wieder Besucher vor der Tür.
“Wenn die nur da stehen und Fotos machen, interessiert mich das 'n Scheißdreck. Dann sollen die da stehen und Fotos machen.” (Na, na, na! Das sah in deinen Überwachungskamerastreams aber ganz anders aus.)
Die Besucher sind für ihn unberechenbar und es besteht immer ein “Risiko” … bla bla bla …
Anruf bei der Polizei. (Möchtest du dich während deiner Tournee eigentlich von ein paar Streifenwagen eskortieren lassen oder wie stellst du dir das vor?)
Rainerle muss uns kurz verlassen.
Er kehrt zurück und gönnt sich ein Eis.
Wassereis mag er lieber als Milcheis, weil es “einen zusätzlich auch mit Flüssigkeit versorgt”.
Hello Stimmverzerrer, my old friend …
Vortrag über “Kampf” und “Flucht”.
Imp, RBS, Mulumbi, RedTV … die Hater “bereichern” sich an seinem “Zeug” … bla bla bla …
Der Prachtkörper wird erhoben, um Zutaten für die Zubereitung einer nahrhaften Mahlzeit (“Subbe mit Mettenden”) aus der Küche zu holen.
Rainerle beginnt nun damit, seine Mettenden zu schneiden und stellt fest, dass er “beizeiten ein neues Küchenmesser” benötigt.
Tschötschö nach einer Stunde und 42 Minuten.
Junge, Rainerle!
Wann wird dir denn endlich mal klar, in was für eine Lage du dich befindest?
So langsam müsste doch selbst dir mal ein Licht aufgehen …