“Wie ich schon immer gesacht hab: Ich bin meiner Meinung nach nur in der Verteidigungsposition. Ich verteidige mich gegen diese ganzen Spastos vor meiner Haustür, die hier Scheiße bau'n.”
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Am Mittwoch verwöhnte uns unsere wehleidige Wuchtbrumme zur Abwechslung mal wieder mit einem nachmittäglichen "Pokémon”-Daddelstream:
Rainerle begrüßt uns zum Stream und verkündet, dass es ihm in den letzten Tagen “ned so besonders gut” ging und er aktuell “ziemliche Kopfschmerzen” hat. (Dann solltest du vielleicht nicht stundenlang auf den Bildschirm glotzen.)
Einen Kaffee hat er nicht getrunken, aber dafür “vorhin a Tabledde g'nommen, die sollte langsam wirken”. (Ach, dabei hältst du doch angeblich nichts von Medikamenten.)
Nebenbei werden fleißig “Picoballas” verspeist.
“Ich weiß aber ned, wann ich des nächste Mal stream’. Mir geht’s momentan echt ned gut. Ich hab immer noch Kopfschmerzen, obwohl ich jetzt eichentlich a Tabledde genommen hab, die eigentlich wirken sollte … ähm … bisschen besser isses jetzt geworden, aber halt leider eben auch ned gut, sondern einfach nur ‘n bisschen besser. […] Ich weiß ned, wie’s jetzt die Woche weidergehen soll, ich muss jetzt erscht mal schauen, dass es mir widder 'n bissle besser geht.” (Meinetwegen kannst du gerne ein paar Tage, Wochen oder auch für immer krankfeiern.)
Wahrscheinlich wird es nachher noch einen Vlog geben.
Tschötschö nach etwas mehr als einer sterbenslangweiligen Stunde.
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Leider hielten die Kopfschmerzen den Diener der Drachen nicht davon, sich anlässlich des Nintendo Directs zu später Stunde erneut vor die Webcam zu schwingen, um die Präsentation zu kommentieren und zum Schluss noch einen Bogen zu seiner bald anstehenden Gerichtsverhandlung zu schlagen:
Rainerle sitzt vor einem roten Hintergrund auf dem in weißer Krakelschrift “NIntedo DIRECt 20 22” steht.
In der Videobeschreibung hat Rainerle den Nintendo Direct-Livestream verlinkt. Da er “von Nintendo nicht offiziell unterstützt” wird und er so keine Rechte an dem Livestream hat, wird er ihn nicht selbst einblenden: “Das gehört sich nicht.”
Eben hat er “das erste Mal eigentlich heute” etwas gegessen - sieht man von den zwei Joghurts zum Frühstück ab. (Und was ist mit dem Süßkram, den du dir am Nachmittag in den Kopf geschüttet hast?)
Eigentlich wollte er ja auch gar nicht mehr streamen, weil er Kopfschmerzen hat …
Nebenbei wird er sich handschriftliche Notizen zum Nintendo Direct machen.
Er vermutet, dass das Direct ein bis zwei Stunden dauern und er im Anschluss wohl noch eine Stunde darüber “quatschen” wird, weswegen wir uns auf zwei bis drei Stunden Stream “freu[en]” dürfen. (Ein Glück, dass du offenbar keine Ahnung hast, wie lange so ein Direct dauert.)
Rainerle vermutet, dass wir “frühstens Juni, Juli, August rum” zur “Eh-Drei” etwas zum neuen Zelda-Spiel erfahren werden. (Ja, soweit ich das gehört habe, soll die E3 dieses Jahr aufgrund von COVID-19 entweder gar nicht oder höchstens digital stattfinden.)
Auf den Wunsch der Zuschauer wird das “NIntedo” zu “NIntendo” korrigiert.
Und los geht die langweilige Reaction …
Fazit zum Direct: “Es ist sehr interessantes Zeug dabei gewesen auf jeden Fall.”
Den Rest der Zeit geht es dann mal wieder ausschließlich um Rainerle selbst:
“Bei mir wird’s jetzt dann im kommenden Monat sowieso stressich … ähm … oder in den kommenden Monaten […] und … äh … ich weiß gar ned, ob ich sowieso die nächsten Monate oder des nächste halbe Jahr jetzt groß zum Zocken komm’. Aber des sind noch andere Hausnummern. Des is’ auch erst was, was relativ frisch noch is’, hab ich jetzt auch erst gestern erfahr'n, da wird’s jetzt neue Infos geben erst mal. Mal schauen … Aber des braucht euch erst einmal noch ned zu kümmern.”
“Eh-Drei hat irgendwas mit Elektronikmesse zu tun, glaub’ ich.”
Darauf, dass er das neue Zelda im Livestream spielen wird, würde er nicht “wetten”, weil noch niemand weiß, “wie es mit der Verhandlung im März weitergeht”: “Ich hab jetzt kein Datum im Kopf, aber des spielt keine Rolle, es wurde ja eh schon veröffentlicht.” (So einen Termin muss man sich ja auch nicht merken, völlig unwichtig! Also, manchmal fehlen mir wirklich die Worte.)
“Wenn se mich wirklich einsperren wollen, gehe ich noch mal in Revision vermutlich, weil ich seh’ des echt nicht ein, des is’ 'n Präzedenzfall.” (Naja, die Umstände des Geschehens sind sicher ungewöhnlich, aber rechtfertigen eben auch nicht den Tatbestand der gefährlich Körperverletzung und dein unmögliches Verhalten gegenüber der Polizei. Mal ganz davon abgesehen, dass du offensichtlich absolut NICHTS dafür tust, irgendetwas an dir oder Situation zu ändern.)
“Es ham sich wirklich viele über des Urteil aufgeregt - auch viele Leude, die halt was davon verstehen, ne? Die auch des beruflich machen.” (Den Hahnenkammträger würde ich nun nicht unbedingt als Juristen bezeichnen. Vielleicht solltest du dir lieber mal den FAZ-Podcast anhören und das Urteil studieren, um eine realistischen Blick auf deine Lage zu bekommen, lel.)
“Ich kann noch ein letztes Mal in die Revision gehen, in die Berufung gehen ein letztes Mal, dann werd’ ich des noch mal machen und dann schau'n wer mal, ob ich dann im Lauf des nächsten Jahres dann eingesperrt werde oder nicht.”
Bis es zur “nächste[n] Berufungsverhandlung” kommt, wird wahrscheinlich wieder ein halbes Jahr vergehen. (Ja, das hättest du wohl gerne!)
“Wie ich schon immer gesacht hab: Ich bin meiner Meinung nach nur in der Verteidigungsposition. Ich verteidige mich gegen diese ganzen Spastos vor meiner Haustür, die hier Scheiße bau'n.”
"Des geht jetzt ans Landgericht, […] es ging jetzt an normales Bundesgericht, dann gab’s des Landgericht und als nächstes kommt des … äh … Hochlandgericht oder sowas.” (Na, du bist ja wirklich bestens informiert!)
Unabhängig von der Gerichtsverhandlung wird es für ihn wegen des Umzugs aber sowieso “ziemlich stressich”: “Spätestens März, April, Februar, wenn die Verhandlung vorbei is’ […], muss ich schauen, wie es weitergeht.” (Als ob du vor deinem Haftantritt noch umziehen wirst. Das glaubst du doch wohl selber nicht.)
“Wir werden des wirklich durchziehen bis zum Schluss!” (Ob das blaue Elend wohl ein geeignetes Fluchtfahrzeug ist? Ich glaube nicht.)
Rainerle ist "scho’ widder einen Tach zu weit" und im Begriff, uns ein schönes Wochenende zu wünschen: “Wenn ihr natürlich Samstag noch arbeiten müsst: Mein Beileid!”
Tschautschau nach einer Stunde und 19 Minuten.
Endlich!
Na, wenn das nächsten Monat mal kein böses Erwachen für dich gibt …