“Nahezu alles, was die Hater mir vorwerfen, sind sie meistens sogar noch schlimmer.“
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Am Sonntag meldete sich unser wehleidiger Wichtigtuer erst am späten Nachmittag für einen Mitgliederstream zu Wort, in dem er mal wieder seinem Ärger über die Besucher Luft machen musste:
Rainerle begrüßt uns zum Stream und beschwert sich umgehend über die zahlreichen "Idioten”, die heute bei ihm unterwegs sind - und das trotz des schlechten Wetters!
“Indelligenzquotienz von ‘nem Stein.” (Das Wort heißt “Intelligenzquotient”, Rainerle.)
Das Geschimpfe nimmt seinen üblichen Lauf: “A riesen Fresse, aber nix zwischen den Ohren, nix zwischen den Beinen, nix in den Armen und nix in den Beinen.” (Sprichst du von dir?)
Eben hatte er 15 Zuschauer und “bloß sechs Likes”.
Für das Verlassen der Schanze kann er nur bestimmte “Zeitfenster” nutzen, die immer “variieren”.
Der Stream laggt gewaltig und er fragt sich, ob es am Wetter liegen könnte.
Schweigen im Walde, während er einen Community-Post verfasst, der dazu auffordert, Restreamer zu melden.
“Alleine sin’ mer schwach, gemeinsam sind wir stark! Und wir sind weit mehr, als die Hater glauben.” (Na, wenn du meinst.)
Dass die Hater mit ihm Geld verdienen, “zeigt halt mal widder, wie hässlich se sin’”.
Bettelei um Likes.
Er ist “total verspannt”.
Rainerle mutet sich, um eine Runde herumzubrüllen.
Es ist mal wieder Zeit für einen wertvollen Tipp: “Gönnt euch jeden Tag mindestens 10 Minuten, vielleicht 'ne halbe Stunde Auszeit. JEDEN Tag.” (Deine tägliche Auszeit überschreitet diesen Zeitraum aber deutlich.)
“Momentan woll'n se unbedingt mein Audo kill'n. Ich schwör’ euch, wenn einer mein Audo anfasst, ich dreh’ ihm die Hand hab, dann hatter in Zukunft nur noch eine Hand. Und ich dreh’ ihm die rechte Hand ab, dann isses mit der Masturbation vorbei.” (Das ist natürlich die Hauptsache, die man mit seinen Händen anfangen kann.)
Pause, weil er sich zur Polizei nach draußen begeben muss.
Über seine “zukünftigen Pläne” möchte er nicht reden, denn die gehen uns “nichts an”.
Vielleicht wird er sich demnächst wieder die Haare schneiden. (Wie wäre es mit einem praktischen Buzz Cut für den Knast?)
Seinen Ohrstecker hat er entfernt, denn er glaubt, “allergisch auf des Material” zu sein: “Eigentlich sollten des medizinische Ohrstecker sein, aber ich krieg’ jedes Mal Ausschlag davon.” (Vielleicht liegt es auch einfach an dem stümperhaft gestochenen Ohrloch und den hygienischen Umständen in der Schanze …)
Achtung, ihm “geht’s heut’ ned ganz so gut”. (Das ist ja ganz was Neues.)
“Nahezu alles, was die Hater mir vorwerfen, sind sie meistens sogar noch schlimmer.”
“Luftküsse verteil’ ich nur an Menschen, die ich auch küssen würde. Ich bin da 'n bisschen eigen.”
Erneuter Hinweis auf sein Unwohlsein, um die Kürze des Streams zu rechtfertigen: “Mir geht’s heut’ ned ganz so gut, ich hab 'n bisschen Schmerzen.”
Die nächsten sechs “Vollpfosten” treffen ein: “Ich seh’ des an der Kleidung, dass des jedes Mal die gleichen Leude sind.”
Draußen hat er sich “fast die Klöten abgefroren”.
Studenten-Bashing, Intelligenz hat nichts mit der Schulbildung zu tun … bla bla bla …
Tschötschö nach 58 Minuten.
Na, für so viel gute Unterhaltung zahlt man doch gerne!
Und das war es dann auch schon für den Sonntag! Wie erfrischend!
Bei alledem darf aber auf der anderen Seite nicht unberücksichtigt bleiben, dass das Wachstum der Reichweite des Angeklagten zu einem erheblichen Anteil auch der Hater-Szene zuzuschreiben ist und der Angeklagte somit - sich dessen voll bewusst - zu einem gewissen Grad von der Aufmerksamkeit durch diese Szene lebt, da die Höhe seines Einkommens hierdurch beeinflusst wird.
Und:
Der Angeklagte hat die Kosten des Verfahrens und seine eigenen Auslagen zu tragen.