“Die Hater glauben alle, dass ich heute auszieh’. Stimmt aber ned. Das hab ich SO auch, glaub’ ich, nie gesagt, dass ich am 5. auszieh’. Das hab ich SO nie behauptet.”
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Auch am Dienstag änderte sich im Schanzenalltag unseres uneinsichtigen Umzugströdlers nichts und so wurden wir am Nachmittag mit der ersten Folge des neuen Erfolgsformats “Richtig oder falsch #001” versorgt, in der er in 19 Minuten einfach nur noch einmal wiederholt, was er bereits im abendlichen Stream am Montag von sich gegeben hat (für alle, die es noch nicht mitbekommen haben - er war tatsächlich nicht der flotte Fahrer), weswegen wir uns das an dieser Stelle sparen und direkt mit dem daran anschließenden “Enslaved”-Daddelstream weitermachen:
Rainerle begrüßt uns mit ein paar freundlichen Worten: “Ein herzliches Hallo … und ja, es stimmt tatsächlich, dass ich mir an Ford Ränscher gekauft hab. Wo is’ des Problem?”
Wusstet ihr eigentlich schon, dass er nur die Spiele spielt, auf der auch “Bock” hat?
Es wird ein Drachi angepampt, der unzufrieden mit der Auswahl des Spiels ist: “Du bist jetzt seit zehn Monaden dabei, warum machst du jetzt so ‘n Stress? Das versteh’ ich grad ned? […] Wie kann es sein, dass du jetzt auf einmal so 'n Stress schiebst?”
Die Zuschauer sind gelangweilt von Rainerles uralt-Spielen, was ihn dazu motiviert, alle möglichen Titel vorzulesen, die er gedaddelt hat, als sie noch halbwegs aktuell waren: “Ich hab die Schnauze voll von diesem Kindergaddn! ICH spiel die Spiele, dich ICH will! Wenn euch des ned passt, dann verpisst euch zu an ander’m Streamer! […] Ganz ehrlich, das könnt’ ich schon widder abkotzen, wenn ich sowas hör’! Ganz ehrlich, ihr solltet mal eure Prioritäten ordnen.” (Apropos: Willst du dich nicht so langsam mal um eine neue Bleibe kümmern?)
Er hält inne, um den Chat zu beobachten: “Was is’ hier scho’ widder los?”
Nach einer Cutscene wirkt Rainerle leicht nervös: “Tut mir Leid, ich musste kurz telefonier'n … [Räuspern] Äääähm … Dange fürs Zuschauen, ja, an dieser Stelle machen wer Schluss, wir sind jetzt kurz vor der Sau.”
Tschötschö nach einer Stunde.
Na, ob dich die Gemeinde gerade noch einmal freundlich daran erinnert hat, dass du die Wohnarbeitsspielküche morgen besenrein zu übergeben hast?
Lel, als ob.
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Weiter ging es erst am Mittwoch (ein Umzug hat selbstverständlich nicht stattgefunden), den Rainerle verbrachte, als sei nichts gewesen - und zwar, indem er sich vor die Webcam schwang, sich von seiner arrogantesten Seite zeigte und mal wieder eine Runde mit Provokationen um sich warf:
Rainerle hockt vor einem schwarzen Hintergrund und begrüßt uns zum Stream: “Manche ham halt echt einfach den Arsch offen.”
“Bei mir sind mal widder die Hater komplett im Irrenwahn, im Psychowahn.” (Wundert dich das?)
Die Hater sind “Kleingeister” und “benehmen sich schlimmer als jeder Sonderschüler” … bla bla bla …
Es waren schon 17, 11 und 5 Besucher da: “Und nur, weil die Hater wieder falsch informiert sind. Aber des is’ ja nichts Neues.”
“Des Problem an den Hatern is’, die machen des Maul auf, bevor im Gehirn, also zwischen den Ohren, was angekommen is’, also … ja.”
“Die Hater glauben alle, dass ich heute auszieh’. Stimmt aber ned. Das hab ich SO auch, glaub’ ich, nie gesagt, dass ich am 5. auszieh’. Das hab ich SO nie behauptet.” (Das hast du so nie behauptet - außer vor Gericht, aber das ist ja auch völlig unwichtig, lel.)
Rainerle fragt sich, ob es “beleidigend” ist, wenn man die Polizei “die Grünen oder die Blauen” nennt.
Chat: “Hast das nicht du selbst gesagt mit dem Fünften?” Rainerle: “Ich glaube mich zu erinnern, dass mein genauer Wortlaut war BIS zum Fünften, nicht AM Fünften. Das war mein Wortlaut und … ääääh … das hatte bestimmte Voraussetzungen. Und ich hab nie behauptet, am Fünften ausziehen zu müssen.” (Deine Voraussetzung war wahrscheinlich, dass bis dahin irgendeine Wohnung für dich vom Himmel fällt, aber da du dich nicht darum gekümmert hast, kannst du nun eben nicht ausziehen. Du bist so ein Fuchs!)
Ob er diesen Monat noch umziehen wird, wird er uns selbstverständlich nicht verraten.
“Ja, ich hab gesacht, dass ich BIS zum Fünften ausziehe, aber ich hab nicht gesagt … äh … dass ich das wirklich schaffe oder dass des wirklich gemacht is’. Keiner weiß wirklich, bis wann ich ausziehen muss … außer MIR und den Personen, die damit zu tun haben. […] Aber des is’ halt widder mal so typisch - ich sage BIS zum Fünften und die Hater verstehen AM Fünften. Und des is’ nämlich der Unterschied zwischen den Hatern und mir.” (Nichtsdestotrotz müsstest du dein Domizil dann eigentlich inzwischen verlassen haben.)
Ein Drachi im Chat möchte wissen, ob man Rainerle die Verzögerung des Auszugs vor Gericht negativ anrechnen wird. Rainerle: “Wer sagt was von Verzögerung? […] Ihr habt doch keine Ahnung, was Verzögerung … ob des a Verzögerung is’ oder ned!” (Natürlich ist es eine Verzögerung, wenn man ankündigt, BIS zum Fünften des Monats auszuziehen und am Sechsten immer noch in der Bude hockt.)
Wenn die Hater randalieren, fügen sie Rainerle “keinen Schaden mehr” zu: “Des muss dann mit der Gemeinde geklärt werden, weil des is’ ja deren Besitztum.” (Tja, liebe Gemeinde, da habt ihr euch jetzt aber wirklich so richtig vom Lord der Drachen vorführen lassen. Man kann es nicht anders sagen.)
“Gehören tut mir des Haus jetzt schon längst nicht mehr. Wohnen darf ich hier im Moment noch, bis alles mit ’m Umzug geklärt is’.”
Ob er nun Miete zahlen muss, geht uns nichts an.
Eigentlich wollte heute im Stream daddeln, “da schon widder so viel Aggressivität bei [ihm] herrscht” und seit 5:30 Uhr “den ganzen Tach Stress is’”, kann er sich leider auf kein Spiel konzentrieren. (Du armer Mann.)
Da sich Rainerles Eigentum momentan noch in der Schanze befindet, hätte er “plötzlich kein’ Gombjuder mehr, keine Anlage” mehr, wenn die Hater ihm “die Hüdde abreißen”: “Mein ganzen Staff is’ weg. Ich hädde dann nicht mal mehr Klamotten … außer die, die ich am Leib hab und mei’ Audo halt.”
Gestern hat er sich “Hackfleischsuppe” gemacht, an der er sich die Zunge verbrannt hat.
“Was ich mir echt überlegt hab, is’, ‘ne Okkolus zu hol'n. Weil … es gibt 'n paar Spiele, die ich gerne zocken würde mit der Okkolus und … äääh … des wär’ schon mal geil und so.” (Ja, gönn dir!)
“In ein paar Jahren” würde er gerne “in die Südsee” ziehen. (Vielleicht sind in der Zelle ja Fototapeten erlaubt, lel.)
“Wenn es komplett nach mir gehen würde, dann würde ich mein ganzes Zeug irgendwo einlagern, was ich nicht mitnehme, würde mir 'nen Laptop holen - was ich sowieso vorhab - und würde mit meinem ganzen Stuff […] einfach a Jahr lang durch Deutschland touren. Und vielleicht dann noch a Jahr durch Österreich und durch die Schweiz und vielleicht dann sogar noch a bissle ins Ausland. Aber aktuell aufgrund von Coronna und so weider geht das nicht.” Außerdem steht ja auch noch eine Gerichtsverhandlung an, für die er “in der Nähe halt bleiben muss”.
“Cool, die Polizei hat se direkt erwischt, nais! Ah, so gefällt mir das, dann is’ Ruhe!” (Wie unverschämt kann ein Mensch eigentlich sein?)
Achtung, eigentlich ist Rainerle schon längst eingesperrt und hat daher keine Haftstrafe verdient: “Eigentlich müsste man die zwei Jahre Haft mir sowieso schon erlassen, einfach, weil ich schon seit zwei, drei Jahren in Haft bin.” (Dieses Argument wird die Staatsanwaltschaft ganz sicher überzeugen.)
Er “muss kurz raus”, um die Post zu holen.
“Manchmal hab ich eher das Gefühl, dass meine kognitiven Fähigkeiten ein bisschen zu weit ausgebaut sind, weil … äh … viele Menschen sind einfach so engstirnich.” (Bist du dir sicher, dass du weißt, was kognitive Fähigkeiten sind?)
Die Hater vor seiner Haustür kann er nicht ignorieren, weswegen er “handeln” muss, andere hätten an seiner Stelle schon längst jemanden umgebracht … bla bla bla …
“Ich hab in meinem Leben jetzt bisher nichts gemacht, was ich auf Dauer bereue.” (Dann war die Reue vor Gericht wohl auch nur gelogen, was?)
In den nächsten “Monaten” und “Jahren” möchte er “einfach entspannt leben”: “Ich verdiene mittlerweile genug Geld, ja, um mir 'ne kleine Wohnung zu leisten.” (Doof nur, dass kein Vermieter dieser Welt dich freiwillig aufnehmen würde.)
“Ich hab mir für 40.000 an Audo gekauft. Ich hädde mir für die 40.000 auch 'n teureres Audo oder an schöneres kaufen können. […] Ich könnte 40, 50, 60.000 hinlegen für 'n vernünftiches Audo - könnte ich … ähm … aber ich hab mich stattdessen für einen ganz normalen Pickup entschieden.” (Wie bescheiden!)
Eigentlich hätte er sich “auch einen Ferrari oder einen Lamborghini oder einen Porsche” kaufen können, doch daran hat er einfach “kein Interesse”.
“Ich hadde zwischendurch tatsächlich überlegt, ob ich mir den Mustang hol’ … ähm … ich hadde mir auch 'nen Mustang angeschaut. […] Für den gleichen Preis hädd’ ich den Mustang auch gekriegt.”
Ein Monatsgehalt zwischen 3.000€ und 5.000€ würde Rainerle “mehr als” ausreichen. (Na dann!)
Wusstet ihr eigentlich, dass er schon so gut wie jeden Tschopp dieser Welt gemacht hat?
“Leude, hört doch mal auf mit diesem scheiß Gefängnis! Ihr hab doch absolut keine Ahnung, ob ich im Gefängnis lande!” (Dass du jetzt doch einfach nicht ausziehst, verbessert deine Chancen auf eine mildere Strafe wohl nicht gerade.)
Anruf bei der Polizei: “Ja, hier is’ scho’ widder Wingler …”
“Wer sagt, dass ich Pech bei Frauen hab? Ich seh’ nicht, dass ich Pech bei Frauen hab.” Während seine Freundin bei ihm ist, streamt er natürlich nicht!
Hater sind “erbärmlich”, Rainerle steht alleine gegen alle … bla bla bla …
Es ist Zeit für den nächsten Anruf bei der Polizei.
Angst vor der Zukunft hat er keine, denn er hat “vor gar nichts Angst”, denn Angst ist nur “eine neurale Aktion im Kopf”: “Vor was soll ich denn Angst haben? Vor den Hatern? Der Witz is’ gut.” (Ok, dann musst du ja auch nicht permanent die Polizei rufen.)
Die Fragen im Chat werden “immer nonsensmäßiger”.
Augen zu, Kopf in den Nacken: “Ich schlaf’ allerdings gleich ein.” (Ich auch.)
Beschwerde über zu wenig Likes.
Gleich wird er den Stream beenden, denn: “Ich muss dann mal 'n bisschen produktiv werden heut’ noch.”
Tschötschö nach einer Stunde und 45 Minuten.
Ach, Rainerle.
Du tust dir einfach keinen Gefallen mit deinem Verhalten …
Aber schön, dass du mal wieder versuchst, die Sache mit dem Umzug einfach auszusitzen und weiterhin die Dreistigkeit besitzt, große Töne zu spucken!