“Ich bin halt der Meinung, dass jemand, der meine Videos schaut, kein Anrecht auf Kritik mir gegenüber hat, weil letzten Endes kann jeder entscheiden, ob er des anschaut oder nicht.”
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Während unser prokrastinierender Posterbesitzer eigentlich mit seinem Auszug beschäftigt sein sollte, hielt der Alltagstrott wieder Einzug in die Schanze!
Und so startete Rainerle in die neue Woche völlig unbekümmert mit einem weiteren “Maneater”-Stream, den er größtenteils damit verbrachte, sich so ziemlich über alles und jeden aufzuregen:
Wir sehen den neuen Intro-Bildschirm mit der nervigen Musik, bis Rainerle schließlich erscheint und mit der Daddelei beginnt.
Bereits nach kurzer Zeit muss er uns verlassen: “Bin gleich widder da, wadded mal.”
Es sind “schon widder Idioten” anwesend, die in die Liste eingetragen werden müssen.
Anruf bei der Polizei. (In 16 Tagen haben die Beamten der Telefondienststelle der PI NEA hoffentlich endlich ihre Ruhe.)
Rainerle schnauft, die Alarmanlage schrillt.
Er beschwert sich über die Steuerung: “Hallo?! WAS MACHST DU DENN?! Ich mach’ gar nix! Ich hab meine Hand gar ned an der Steuerung!”
“Warum macht der ned, was ich ihm sach?!”
Ein bisschen Gemecker über die Hater darf natürlich auch nicht fehlen: “Ich weiß ned, was im Moment mit die Hater los is’ - aber die ham momenten alle an an der Waffel!”
“Boah, können die jetzt endlich mal ihren hässlichen Arsch bewegen und sich von hier verpissen? Ich versuch’ zu arbeiten!” (Du solltest dich mal lieber um deinen Umzug kümmern, anstatt wieder den ganzen Tag vor dem Bildschirm zu kleben und zu daddeln.)
“Jetzt war es wochenlang so schön ruhich …” (Ob das wohl mit deiner Zwangpause zusammenhängen könnte?)
Zeit für den nächsten Anruf bei der Polizei: “Ja, hier is’ noch mal Wingler … Ich wollt’ euch bloß Bescheid geben … äh … dass jetzt noch mal sechs und noch mal vier dazugekommen sind, also noch mal zwei weitere Gruppen. … Also, drei hatten wer … ääääh … ja, dreizehn … zwölf, dreizehn Leut’ mindestens. … … … Naja, rumschreien und den üblichen Kabbes halt. Ich hab den Kollegen grad’ schon Bescheid gegeben, die mit dem Roller da sind ja schon übelst abgegangen grad. … Gut, dange. … Jo, adé! … Oaaaah, ich war ned gemutet!”
Es werden Drachis angepampt, denn er lässt sich bei der Auswahl seiner Spiele “nicht beeinflussen”.
“Warum ruggelt jetzt des Spiel?!”
“Ganz ehrlich […], die Hater betteln doch regelrecht darum, auf’s Maul zu kriegen, ey.”
“Was is’n im Chat scho’ widder los?! […] Benehmt euch mal vernünftich!”
Das Spiel stürzt ab und Rainerle ist kurz davon “’n Anfall” zu bekommen.
“Es wär’ halt schön, wenn die Polizei jetzt langsam mal auftauchen würde.” (Und ich fände es schön, wenn du einfach offline gehen würdest.)
Ihm gefällt der “Schwachsinn” nicht, der im Chat “verbreitet” wird.
“Oaaah, na endlich kommt die Polizei!”
Und schon wieder muss Rainerle uns verlassen.
Nach einiger Zeit: “Es sind halt echt schon widder Vollidioten vor mei’m Haus, ne? […] Ey, wir ham ned amal .. Wir ham grade mal 2 Uhr!”
“Eigentlich” hat er vor, heute noch ein Video aufzunehmen, doch da er noch ein paar Punkte auf seiner “Agenda” abarbeiten und einige “Telefonate” führen muss, weiß er nicht, ob er dazu noch kommen wird. (Also, ich verzichte gerne auf das Video …)
Tschötschö nach knapp über zwei Stunden.
Na, dann mal viel Erfolg beim Abarbeiten deiner wichtigen To-do-Liste, die wahrscheinlich daraus besteht, die Polizei zu belästigen, Besucher zu beschimpfen, Anime zu schauen und zu daddeln …
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Apropops daddeln:
Am Abend wurden wir zu allem Überfluss auch noch mit einem “Forza”-Stream voller schlechter Laune gequält:
Direkt zu Beginn verkündet Rainerle, dass er “einfach nur zocken” und nicht auf den Chat eingehen wird. (Gut, dann bist du wenigstens still.)
Die Beschwerden der Drachis lassen allerdings nicht lange auf sich warten: “Fangt ihr jetzt schon widder an mit dem Scheiß hier? Wenn euch was ned gefällt, dann LASST es doch, behaltet’s doch für euch![…] Müsst ihr immer gleich schlechte Stimmung verbreiten?” (Ja, also wirklich! Wie können deine Zuschauer es wagen, dir deine stets gute Stimmung zu vermiesen!)
Anruf bei der Polizei.
Es werden weiter fleißig Drachis angepampt: “Dir steht absolut keinerlei Kritik mir gegenüber zu. Und ich hab auch keinerlei Interesse, mir die ganze Zeit anzuhören: ‘Du bist scheiße in dem Spiel! Des Spiel is’ langweilig! Ich hab keinen Bock auf des Spiel! […]’ Dann schau einen anderen Streamer! […] Ich bin ned der typische Streamer, dass du mir zu sagen hast, was ich streame.” (Ich verstehe wirklich nicht, wieso dich niemand ausstehen kann!)
“Wenn ihr mich anschaut, dann schaut ihr mich an, weil euch das, was ich mache, gefällt. Demnach braucht ihr mich nicht zu kritisier'n, weil das, was ich mache, euch ned gefällt! […] Man kann’s nicht jedem recht machen, also habt ihr keinerlei Recht, mich zu kritisier'n dafür, dass ich einfach so mein Leben so lebe, dass ich einfach nur meine Videos streame.” (Du hast einfach immer noch NICHTS verstanden.)
Es ist 20:56 Uhr und eigentlich hätte er heute auch gar nicht mehr streamen müssen, sondern hätte “einfach in Ruhe zocken können oder mit Gumbls zocken können” oder sich “irgendwelche Filme oder Serien, Animes, Hentais, Pornos oder sonst was anschauen können”. (Wie aufopferungsvoll du doch bist!)
Wenn er die Kommentare liest, verliert er direkt die Lust am Streamen. (Geh ruhig offline.)
“Das is’ keine Kritik, das is’ einfach nur Genörgel. Mehr is’ das ned.”
“Ich bin halt der Meinung, dass jemand, der meine Videos schaut, kein Anrecht auf Kritik mir gegenüber hat, weil letzten Endes kann jeder entscheiden, ob er des anschaut oder nicht.” (Bestechende Logik.)
Rainerle muss sich noch “überlegen”, was er sich gleich zu essen machen könnte: “Mach’ ich mir heut’ Burger? Ich könnt’ mir eigentlich heude Tschiesbörger machen. […] Ich hab ja noch Angus Rind da.” (Und das, obwohl du doch gar keine Burger magst.)
“Salatblätter” schmecken ihm “irgendwie ned”, aber die gehören ja sowieso nur auf “normale Hämbörger” - bei einem “Tschiesbörger reicht’s, wenn man Käse, Gurken und Tomaten draufmacht”. (Du als ehemaliger Küchenprofi musst es ja wissen.)
Für die Zubereitung seiner Luxusburger muss er den “Tischgrill rausräumen” und Platz auf dem Schreibtisch schaffen: “Weil ich koch’ dann hier am Tisch.” Sein Mischpult wird dabei mit “Zewa” abgedeckt. (Safety first.)
“Sorry, aber jetzt hab ich keinen Bock mehr zu zocken, jetzt hab ich Bock, was zu essen.” Er hat schließlich den ganzen Tag noch “gar nichts gegessen” - abgesehen von “ein paar Trauben” und “ein bisschen Fleisch und Wurst”.
Tschötschö nach etwas mehr als einer Stunde.
Lass es dir schmecken!
Demnächst wirst du deinen Tischgrill ja erst mal auf unbestimmte Zeit einmotten müssen …
Ich sehe dich in zwei Wochen wirklich schon mit deinem abgenutzten Gerichtsrucksäckchen über der Schulter, dem Bezehgombjuder unter dem Arm und den ausgelatschten Herrenpantoffeln an Füßen ganz verloren auf der Straße stehen.