“Jeder, der auf mein Grundstück geht, is’ zur Jagd ausgesetzt.“
―
Der Mittwoch begann unser selbstverliebter Schuldner mit einem vormittäglichen "Forza”-Daddelstream inklusive der obligatorischen Unterbrechungen durch Besucher:
Rainerle hockt vor der animierten Galaxie und werkelt an irgendwelchen Einstellungen herum, bevor es losgehen kann.
Werbung für das neue “Kommends”-Video, das “insgesamt schon vier Fjuhs” von seinen zahlenden Abonnenten bekommen hat: “Hat aber keiner von den Schweinen ‘nen Like gegeben. So 'ne Sauerei aber auch. Video so schlecht?” (Ja.)
Es werden mal wieder Sprachnachrichten an das aktuelle Beerchen verschickt: “Naja, das könn’ wer ja vielleicht irgendwann mal machen, wenn wir das durchziehen, was wir gesacht haben … kannst du das während eines Streams ja mal machen … Ähm … davon abgesehen … [Räuspern] wünsche ich dir einen schönen Tag und wir können ja heude Abend mal in Ruhe quatschen.” (Planst du etwa schon wieder das nächste Knatterwochenende, das du am Ende enttäuscht und einsam zwischen extra eingekauften Leckereien in deinem Kinderzimmer verbringen wirst?)
“So arch lange” wird er heute wohl nicht streamen. (Na hoffentlich, du hast dich gestern schließlich schon genug verausgabt.)
Wechsel zur Überwachungskamera: “Und zwei Flachwiggser widder vor mei’m Haus …”
Ausgiebiges Recken und Strecken, weil er “die Hand mal a bisschen entspannen” muss.
“Und natürlich steh'n jetzt widder die Wiggser vor mei’m Haus. Wetten, ich versau’ jetzt die Combo wegen den Vollpfosten?” (Damit das nicht passiert, solltest du am besten direkt die 110 wählen!)
“Am liebsten würd’ ich se mir einfach packen und so lange zusammentreten, dass se echt mal die ganze Dummheit aus denen rausgequetscht wird.”
“Ich ruf’ mal die Cops, mir reicht’s.” (Man hat dich sicher schon vermisst, lel.)
“Und die Polizei beschwert sich, dass ich die Typen als Vollpfosten bezeichne! […] Wie war die Aussage? 'Ich hör’ mir ned an, wie sie die Leut’ beleidigen!’ Ich beleidige niemanden, ich sag’ die Wahrheit! Des sind Vollpfosten!”
Seiner Meinung nach sollte man mal eine “Diskussion mit den Polizisten führen” und sie fragen, wie sie Leute nennen würden, die vor ihrem Haus stehen und die gesamte Nachbarschaft belästigen. Rainerle nennt so jemanden auf jeden Fall “Vollpfosten, Arschloch oder Idiot”. Wenn das den Polizisten nicht passt, können sie ihn ja gerne deswegen anzeigen.
Seine Bulldoghalle ziert übrigens ein neuer “riesiger roder Fleck” und seine “ganzen Mülltonnen sind voller Farbe”.
“Dass ich ned bei jedem anruf, der hier vor meiner Haustür steht, sollte spätestens nach der Liste hier jetzt endlich klar sein.” Heute gab es “insgesamt sechs Vorfälle”, von denen er aber nur “drei gemeldet” hat.
Vortrag über “das typische Verhalten eines Haters” … bla bla bla …
Rainerle regt sich weiter über die Bemerkung des Beamten am Telefon auf: “Wahrscheinlich darf ich jetzt, weil ich mich mit dem Polizisten vorhin rumgeärgert hab, widder besonders lange auf die Polizei warten!” (Du wirst es sicher überleben.)
Heute hat er noch gar nicht gegessen, aber er könnte gleich “'ne Schüssel Cornflakes reinmampfen".
Jetzt werden auch noch Drachis angepampt. (Die Stimmung ist ja heute wieder total neutral.)
Die Besucher verziehen sich und Rainerle blendet den Pausenbildschirm ein.
Gerade musste er schnell sein (abgepacktes) “Putenfleisch” aus der Gefriertruhe holen.
Die Daddelei geht weiter …
… doch kurz darauf sind die “Flachwiggser” zurück.
Beschwerde darüber, dass die Polizei nach einer Stunde immer noch nicht aufgetaucht ist: “Wahrscheinlich hat sich der Cop gerade aufgerecht darüber noch mal, weil ich ja g'sacht hab 'die Vollpfosten’ - da hadder sich drüber aufgeregt am Telefon. Dann hab ich bei der 110 angerufen, weil ich keinen Bock auf Diskussionen hab, schon gleich gar ned mit dem dann. Und was is’ dann passiert? Ja, seitdem kommt jetzt niemand. Wahnsinn.” (Ja, WARUM auch? Du befindest dich gerade ja wohl in keiner Notsituation, die den Anruf bei der 110 rechtfertigen würde. Eigentlich sollte man dir wirklich jeden sinnlosen Polizeieinsatz in Rechnung stellen.)
Wusstet ihr eigentlich schon, dass Rainerle seine Anzeigen und Verurteilungen kassiert hat, weil er sich verteidigen musste?
Tschautschau nach knapp zwei Stunden.
―
Am späten Nachmittag wurden wir dann auch von dem einstündigen “Laber Video #001” überrascht, in dem Rainerle sich mal wieder über Hater beklagt und wie immer nicht Derjeniche ist:
Die Lordschaft hockt in der mäßig ausgeleuchteten Wohnarbeitsspielküche, im Hintergrund hören wir die Alarmanlage schrillen. (Das verheißt nichts Gutes.)
Es ist 00:36 Uhr und es “stehen vier oder fünf Hater” vor seinem Haus, die “rumschreien” und den Alarm auslösen. (Man könnte den Alarm ja auch einfach ausschalten.)
Das übliche Geschimpfe nimmt seinen Lauf: Die Hater sind “krank”, er wartet auf die Polizei, die Nachbarschaft wird belästigt, er hat auch Fehler (Adressleak) gemacht und sich dafür entschuldigt (Thema Holocaust), er provoziert gar nicht, “Kindergaddn” … bla bla bla …
Rainerle meint, “ein wiederkehrendes Muster” hinter den nächtlichen Besuchen zu erkennen und zählt alle möglichen Besuchszeiten der letzten Tage auf.
“Um ehrlich zu sein, bin ich momentan wahrscheinlich gefährlicher als je zuvor, weil ich momentan sehr ruhich bleib’.” (Solche Aussagen würden sich sicher prächtig vor Gericht machen.)
Er fragt sich, was “die Geschichte” einmal über die Leute vor seinem Haus und “die Politik” sagen wird. (So wichtig, dass du Geschichtsbücher füllen wirst, bist du nun auch nicht, Rainerle.)
Die Polizei taucht auf und erwischt “zwei von vier” Besuchern.
“Aufgrund meines Berufs, aufgrund dessen, dass ich YouTuber bin, ja, dass ich mit YouTube Geld verdien’, dass ich mit Medien, mit dem Bereich Medien, mit dem Beruf Medien Geld verdiene, damit isses so, dass ich mich hier hinsetze und so viel Geld verdiene, wie ich in keiner anderen Firma je verdient hädde.” (Aber zu welchem Preis? Deine gesamte Existenz ist und bleibt unwiderruflich gescheitert.)
Wenn er seine Schulden los ist, kann er sich “in aller Ruhe” um Haus und Hof “kümmern” und “vielleicht sogar Security anstellen” - dann wird es so sein, dass ihn das, was die Hater in den letzten Jahren veranstaltet haben, “einen Furz interessiert”. (Glaubst du das wirklich? Ich nämlich nicht.)
“Die Gleichung is’ leicht. Die Gleichung sieht so aus: Ich mach’ YouTube. Ich bekomme Hater. Ich verdiene Geld. Ich hab weiderhin Hater. Ich verdiene genug Geld. Ich hab zwar weiderhin Hater. Aber am Ende hab ich genug Geld, um mein Leben zu führen, mir 'n bisschen was zu leisten und hinderher - irgendwann […] wird in der Geschichte stehen: Einer gegen alle. Dieser eine hat trotz allem Hasses, trotz aller Widrigkeiten, trotz des ganzen Verlustes, den er erlitten hat, sein Leben gelebt und weidergemacht.” (Rede es dir nur ein.)
Wenn seine Planung für die nächsten zehn Jahre aufgeht, “dann werden die Hater so 'nen tiefen Schock fürs Leben bekommen, dass wahrscheinlich die Hälfte von denen an 'nem Herzinfarkt stirbt”. (Aber du planst doch höchstens zwei Jahre im Voraus - das hast du jedenfalls gestern erst behauptet.)
Er war schon immer “ein Träumer”, doch er hat auch “nie die Realität aus den Augen verloren”. (Ich lache hart.)
Aboreferat.
“Ich plane viele Dinge und vieles davon geht nicht auf.”
“Ich hab mich nie hingesetzt und hab gesacht, ööööhhh, ich muss jetzt planen, was die nächsten zehn Jahre is’.” (Merkste selber, oder?)
Referat darüber, warum es sinnlos ist, weit im Voraus für die Zukunft zu planen.
Die Hater sind nicht besser als er, das mit dem Kampfsport war keine Lüge, Diskussion mit einem imaginären Hater … bla bla bla … (Wir kennen es bis zum Erbrechen.)
Sein Haus könnte “besser in Schuss” sein, doch leider hat er wegen der Hater (Stichwort fehlende Sponsorings, Mörtsch etc. pp) nicht die finanziellen Möglichkeiten dafür.
“Wenn ich nur die Hälfte der Hater verklagen würde, mit dem ganzen, was sie an Kohle in den letzten acht Jahren von mir eingenommen haben - ich hädde von heude auf morgen wahrscheinlich 500.000€.” Beispielsweise haben die Hater ja auch sein Buch verkauft …
Wenn er die ganzen Hatervideos monetarisieren könnte, würde ihm das pro Monat wohl so um die 15.000€ einbringen.
“Die Hater zerlegen sich seit Jahren gegenseitig.”
“Ich hab mein ganzes Leben gekämpft!” (zzZZZZZzzzzZ ……..)
“Früher oder später wird die Menschheit sich gegenseitig vernichten.”
“Die Schulbildung sagt letzten Endes nichts aus über uns.”
“Versteht mich nicht falsch …” (Reeeeiner, Ruhe!)
“Eine Eins in der Schule bringt mir kein Mädchen ein, außer sie steht auf sowas.”
Fantasiegeschichten aus dem imaginären Berufsleben …
Rainerle hat in der Schule fast nichts gelernt - die Kommasetzung hat er zum Beispiel bis heute nicht verstanden.
“Mein Leben wird vermutlich immer ein Nichts bleiben.” (Das klang vorhin aber noch ganz anders.)
“Das Video is’ wahrscheinlich ziemlich nichtssagend.” (Eigentlich ist das Video die 1510. Wiederholung des ewig gleichen Gesabbels, das du seit Jahren tagtäglich in Dauerschleife absonderst.)
Viele Leute hören ja “einfach gerne” seine Stimme … (Ich gehöre nicht dazu.)
Bettelei um Likes.
Tschötschö.
Doch das war’s noch nicht! Nach einem Schnitt sehen wir Rainerle schnaufend durch die Schanze nach draußen watscheln, “wir haben jetzt bereits den nächsten Tag” und er erstattet Bericht über die nächtlichen Vorfälle.
Gerade, als er “wegen der Post” raus musste, hat er entdeckt, “dass irgendein dreckicker Wiggser, da [an das Tor] 'ne Dose hingehängt hat, Farbe hier hingeschmissen hat”, dass Farbe “über die komplette die Mülltonne gespritzt wurde” und im Hof “scho’ widder lauder Flaschen und Dosen und Scheiß und Gläser liegen”.
“Ehrlich gesacht bin ich langsam aber sicher echt am Überlegen, ob ich dieses Schild [Achtung Jagd! Lebensgefahr!] hier wahr machen soll. Jeder, der auf mein Grundstück geht, is’ zur Jagd ausgesetzt.”
“Mein Hof schaut aus wie ein Streuselkucnen.” (Ich habe noch nie so einen versifften Streuselkuchen gesehen.)
Letzte Woche hat er den Hof “drei Mal” und “diese Woche schon ein Mal gekehrt” und trotzdem ist alles wieder dreckig.
Rainerle ist eben erst aufgestanden, war unter der Dusche und hat sich jetzt schon wieder “grün und blau geärgert über diese Scheiße”. (Womit die Hater ihr Ziel erreicht haben. Wieso kapierst du das denn einfach nicht?)
“Asoziales Verhalten”, er ist immer noch nicht Derjeniche … bla bla bla …
Gegen den Hate wird einfach nichts unternommen: “Nichts. Naffing. Näva. Niemals. Irgendwas. Was soll des?”
Er hat zwar seine Adresse preisgegeben “und hat vielleicht hier und da Schuld”, “aber des heißt noch lange nicht, dass man sowas machen darf”.
Tschötschö.
―
Am Abend langweilte Rainerle uns in “Vlog #087″ dann schließlich auch noch mit dem obligatorischen Tagesbericht, der sich selbstverständlich kaum von seinen Vorgängern unterscheidet:
Ein geschminktes Rainerle hockt auf seinem gefährlich knarrenden Stuhl vor dem Greenscreen und heißt uns “beim Schminklord” willkommen.
Überraschung: Heute waren mal wieder viele Besucher da.
Anzahl der Vorfälle bis jetzt (18:34 Uhr): 27.
Anzahl der Besucher insgesamt: 59.
Wenn die Besucher “sich an das Muster halten”, werden sie zwischen “Zwölfe und Einse”, “Zweie und Viere” und “zwischen Dreie und Viere” heute Nacht wieder auftauchen. (Tolles Muster.)
Rainerle trägt nun die Besuchszeiten (von gestern und heute) vor.
Heute hat er gestreamt und sich “mit der Polizei scho’ widder geärgert”. (Ja, das haben wir mitbekommen.)
Geschimpfe über Besucher.
“Letzten Endes isses so, dass ich ehrlich gesacht gar kein’ Bock mehr hab, mich dadrüber aufzuregen.” (Dann lass es doch einfach!)
Eben hat er “drei Kommentarvidoes aufgenommen”, daher auch die Schminke. Ansonsten hat er eigentlich “ned viel” gemacht.
Tschöschö.
Ach, Rainerle.
Du drehst dich einfach nur noch im Kreis.
Und zwar seit JAHREN.
Dabei hasst du es doch eigentlich, dich zu wiederholen!