“Ich frag’ mich nur, wie ma’ so wenich Hirn haben kann.”
―
Auch am Mittwoch gab sich unser üppiger Überlebenskünstler die Ehre und verwöhnte uns am Nachmittag mit einem dämlichen Daddelstream - Business as usual eben:
Nach wenigen Sekunden stellt Rainerle fest: “Kaum is’ der Stream an, fahr'n hier irgendwelche Vollpfosten durch. Unfassbar.” (Vielleicht ist das das Zeichen, demnächst einfach offline zu bleiben.)
Die Maus hat er “gestern noch gefangen”, “weggebracht” und “das Gidder vom Fenster noch etwas verstärkt”: “Ich hoffe einfach, dass die nicht ins Haus kommt.”
Postpause.
“Hat da grad scho’ widder einer was gegen mein Haus geworfen? [theatralisches Stöhnen] Warum kann man andere Menschen nicht einfach in Ruhe lassen?”
Anruf bei der Polizei.
Pausenbildschirm: “Wir machen ‘ne Pause, bis diese Vollpfostenarschlöcher weg sind.” (Gab es etwa endlich eine deftige Ansage von der Polizei oder wieso streamst du deine Überwachungskamera plötzlich nicht mehr?)
Nach einiger Zeit meldet Rainerle sich aus dem Off: “So, Leude, des wird offensichtlich 'ne längere Aktion, da neben den … äh … zwei Vollidioten, die grad schon mit Steinen auf mein Haus geworfen ham, jetzt noch zwei Vollidioten mit Kindermotorrädern vor meiner Tür steh'n.”
Trotz des Pausenbildschirms nimmt Rainerle sich die Zeit, einen Drachi im Chat anzupampen, der vorschlägt, einen Spendenstream zugunsten der Hochwasseropfer zu veranstalten.
Er ist zurück: “So, Leude, Polize is’ da, glücklicherweise uuuund … jetzt kann ich dann auch mal weidermachen. Ihr glaubt nicht, wie anstrengend und stressich das immer is’.” (Niemand zwingt dich …)
Pausenbildschirm, weil er “noch mal raus zur Polizei” muss.
Nachdem Rainerle wieder da ist, pausiert er das Spiel, weil er “Kippen machen muss”. (Welch spannender Content.)
Anschließend geht die Daddelei weiter.
“Scho’ widder fünf so Vollidioten vor mei’m Haus …” Dann hören wir die Alarmanlage schrillen.
“Aaaah, scho’ widder zwei so Vollpfosten … Noch einer. Sind’s scho’ widder drei. Damit sind’s jetzt acht Leude vor mei’m Haus.”
Griff zum Telefon.
“Ich frag’ mich nur, wie ma’ so wenich Hirn haben kann.” (Dann weißt du ja jetzt, wie wir uns fühlen, wenn wir dir zuschauen.)
Nächster Anruf bei der Polizei.
“Vorhin fünf, dann acht, jetzt zehn, zwischendurch waren’s auch mal kurz zwölf …”
Betretungsverbot … bla bla bla …
“Wir machen widder Pause, bedankt euch bei den Hatern, bis die widder weg sind.” (Vielen Dank.)
“Da bin ich widder. Vorerst.”
“Jetzt kommt die Polizei grade, wahrscheinlich hat se die zwei Vögel jetzt aber nimmer erwischt.”
Rainerle möchte sich wegen einer Aussage von gestern “korrigieren”: “Ich hab mich mit jemandem von der Polizei unterhalten uuuund … ääääh … die Personen meinten, dass … ääääh … also, der Beamte meinte, dass das gestern mit dem Fahrzeug … … … …” Da er sich sich vom Spiel ablenken lässt, erfahren wir leider nicht mehr, was der Beamte zu ihm gesagt hat.
“Heude is’ widder einer dieser Tage.”
“Ich krieg’ gleich 'n Anfall, wenn die Cops die jetzt ned erwischen.”
“Verpissen die sich jetzt amal, dass ich endlich in Ruhe mein Spiel zu Ende machen kann oder müssen die den ganzen Tach weiterhin ihren Hurensohnarschlochscheiß machen? Hab die Schnauze langsam echt voll, ALTER!” (Ich auch. Deine Streams sind nämlich wirklich fürchterlich.)
“Jetzt sind scho’ widder drei Stück da.”
Rainerle hat “nicht damit gerechnet”, dass er für das Spiel “so lange brauchen würde”. (Ich schon.)
… und schon wieder hat er “drei Vollidioten” gesichtet: “Ich will ned scho’ widder die Polizei rufen, Alter. Ich muss die Polizei alle fünf Minuten hier anrufen, weil die Vollidioten die ganze Zeit so 'n Scheiß machen!” (Du könntest auch einfach damit aufhören, deine Überwachungskamera zu hypnotisieren.)
Er hat sein Tagesziel im Spiel erreicht und wird den Stream nun beenden: “Ich werd’ jetzt 'n paar Hater schlachten, wenn wer schon dabei sind … äh … Wenn ich den Dreien aufs Maul hau’, wird es wohl keinem wehtun. Außer denen natürlich, aber das juckt ja mich ned. Wird Zeit, dass die mal lernen, wo ihr Platz is’.” (Da spricht der Pazifist …)
“Jetzt, wenn man ihnen droht, dass ma’ rauskommt und ihnen des Maul einschlägt, dann hauen se ab … feigen Wiggser, ey!”
Ob es heute einen “Laberstream” geben wird, weiß er noch nicht. (WEHE.)
Zum Schluss kann Rainerle einfach nicht aus seiner Haut und schaltet doch noch auf die Überwachungskamera um: “Ach ja - und zum Abschluss dürft ihr noch 'n Blick auf diese Vollfposten werfen.” Wir sehen drei Besucher auf der Straße stehen, die sich die Schanze anschauen.
Ein paar nette Worte dürfen natürlich nicht fehlen: “Dämlich wie Brot. Dumm wie Scheiße. Und selber FETT wie 'n Schwein. Wenn ma’ zumindest sie anschaut. Und ihn. Selber riesen Wampe vor der Schnauze, aber über andere lachen.” (Rainerle, es tut mir leid, aber von deinem Format ist jede dieser Personen noch meilenweit entfernt.)
Tschötschö nach vier Stunden und 20 Minuten.
Und dann erschien in der Nacht zu allem Übel auch noch ein zwanzigminütiger Vlog, in dem Rainerle zuerst über “The Walking Dead” schwadronierte und anschließend sein Lieblingsthemen (Hater) abhandelte:
Vor ein oder zwei Wochen hat er angefangen, “The Walking Dead” zu schauen, aktuell ist er bei Staffel 4. Dabei ist ihm aufgefallen, dass in der Serie viel zu viele Zombies sterben: Wenn ein einzelner Überlebender pro Tag 50 Zombies umbringt, sind das in zwei Jahren bei zehn Überlebenden 365.000 Zombies. Und eigentlich gibt es ja noch viel mehr Überlebende. (Über was du dir den Kopf zerbrichst …)
“So viele Menschen gibt es in dem Sinne auf der Welt ja gar nicht.”
Rainerle sinniert darüber, wie lange es wohl dauern würde, bis bei einer Zombie-Apokalypse in Deutschland alle Zombies besiegt wären, kommt allerdings zu keinem wirklichen Ergebnis.
“Sagen wir mal, ganz Emskirchen geht der Zombie-Apokalypse entgegen und ich überleb’ als einziger … äh … plus vielleicht drei, vier andere Leute aus der Umgebung, die sich dann zusammentun.” (Ich lehne mich jetzt mal ganz weit aus dem Fenster und behaupte, dass du bei einer Zombie-Apocalypse aus offensichtlichen Gründen sicherlich eines der ersten Opfer wärst.)
“Mal angenommen, die Mehrheit der Menschen sind alle ungefähr gleich groß und man hält einmal mit 'ner Uzi so quer drüber. Dann tötet man doch alleine mit diesem Schlag [..] mindestens die Hälfte.”
Zombiefilme findet er “lächerlich”.
Rainerle ist erstaunt darüber, dass in Deutschland 83 Millionen Mensch leben, das “überrascht [ihn] arg extrem”, er hätte eher mit “zwanzig, dreißig Millionen” gerechnet.
Ein Spendenstream für die Flutopfer wäre eine “zu große Verantwortung” für ihn und da er sich in einer “Schuldensituation” befindet, ist kann er sich eh nicht darum kümmern. (Schwachsinn. Du musst die Spendengelder ja nicht selbst kassieren. Bei Betterplace bekommt man z.B. Tools an die Hand, um einen Spendenstream zu veranstalten, bei dem das Geld direkt an die gewünschte Organisation geht und man sich um gar nichts weiter zu kümmern braucht.)
“Mit irgendwelchen Organisationen zusammenarbeiten funktioniert nicht aufgrund der ganzen Idioten von Hatern.” (An deinem Charakter und deiner sozialen Inkompetenz kann es ja nicht liegen.)
Rainerle hat mitbekommen, dass ein “Hater-Vollidiot […] im Internet gepostet” hat, dass jeder dokumentierte Schanzenbesuch mit einer Spende für die Flutopfer honoriert wird: “Alter, so dumm kann doch keiner sein!” (Glaub mir Rainerle, ich finde die Aktion auch ziemlich dämlich. Allerdings nicht, weil du mir in irgendeiner Art und Weise leid tust, sondern weil ich es albern finde, die Flutkatastrophe so zu instrumentalisieren. Wer etwas spenden kann und möchte, sollte das einfach tun und es nicht von solchen Albernheiten abhängig machen.)
“Gestern war ja schon so viel los, aber heute war viel mehr los. Sind die Leute wirklich so dumm oder tun sie nur so? Auf der einen Seite will man Leuten helfen und auf der anderen Seite will man einer Person das Leben zur Hölle machen.”
Wenn er nicht die ganzen “Idioten” vor der Haustür hätte, wäre er schon längst selbst nach NRW gefahren um den Leuten zu helfen. Vielleicht sogar zusammen mit anderen Youtubern! (Hast du denn immer noch nicht begriffen, dass das absolut keine Hilfe wäre?)
Heute waren 15 Leute da, “die mit Steinen geworfen haben”, zwei Leute “die mit Flaschen geworfen haben” und “etwa weitere 30 Leute”, die “randaliert” haben. Außerdem haben die Leute “Müll” auf sein Grundstück geworfen, an seinem Zaun “gerissen” und einer hat sogar versucht, ihm durch den Zaun “aufs Maul” zu schlagen.
“Ich würde gerne einen von euch sehen, bei dem sowas abgeht wie bei mir jeden Tag, der dann ruhig bleibt und die Leute ignoriert.” (Es hätte halt kein normal denkender Mensch jemals so weit kommen lassen wie du. Es gilt nach wie vor: Don’t feed the trolls.)
Erst letztens hat er ein 40 Minuten langes Video über das Thema Hater aufgenommen, weswegen er das Gefühl hat, er würde mit einer Wand reden. (Das tust du im Endeffekt ja auch. Oder glaubst du wirklich, dass sich die Mehrheit der Leute dein ewig gleiches und obendrein dummes Gelaber in voller Länge anhört?)
“Ich bin aufgrund der ganzen Hater eingesperrt.” Er kann nicht einmal schnell in den Supermarkt gehen oder sich um 6 Uhr morgens Brötchen holen. (Das liegt aber wohl in erster Linie daran, dass du aktuell keinen fahrbaren Untersatz mehr hast.)
“Das Geile ist, dass es sogar von gesetzlichen Punkten her Probleme für mich gibt, weil ich versuche, mein Leben zu leben.”
Die Leute stehen vor seinem Tor und “brüllen sich die Seele aus dem Leib” und Rainerle fragt sich, wann “auf politischer gesetzlicher Ebene” endlich etwas dagegen unternommen wird. (Na, es gibt doch die aktuelle Allgemeinverfügung gegen Lärmbelästigung. Aber an die hältst du dich ja selbst nicht, lel.)
Rainerle geht nicht wählen, weil “das Schwachsinn ist”, da die Politiker ihre Versprechen ohnehin nicht einhalten: “Allein meine Ehre als Mann gebietet doch, wenn ich was sage, dass ich das auch umsetz’.” (Das ist ja wohl der Witz des Tages.)
Endlich führt Rainerle seine Gedanken aus dem Stream zum Thema Polizeiauto weiter:Es war nämlich kein Polizeiauto der Neustädter Polizei, sondern eine andere Streife von außerhalb, die nicht wussten, dass sie die Besucher hätten anhalten sollen. (Na ein Glück, dass du es den Beamten jetzt erklärt hast und sie in Zukunft wissen, wie sie ihre Arbeit zu deiner Zufriedenheit zu erledigen haben!)
Tschötschö.
Meine Gute, Rainerle - merkst du denn nicht, dass du dich Tag für Tag zum Affen machst?
Immer und immer und IMMER WIEDER das gleiche blöde Gequatsche …