“Elf Jahre älder als des Jahr bin ich, Leude. Und des is’ nicht des Jahr selber, sondern die letzten zwei Buchstaben in der Jahreszahl.”
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Am Wochenende ließ es unser versetzter Videoproduzent glücklicherweise mal wieder etwas ruhiger angehen und beschränkte seine Onlineaktivitäten auf drei langweilige Streams und einen Vlog.
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So beglückte Rainerle uns am Samstagnachmittag mit einem Stream, in dem er sich mal wieder über Besucher echauffierte und von Damenbesuch träumte:
Rainerle sitzt vor seinem Galaxy-Hintergrund und ist “nebenbei was am Machen”.
Sein Vater hat ihn damals zur Musterung gefahren, doch er wurde “ausgemustert”.
Heute hat er in der “Werkstatt” gearbeitet, mehr wird es im Vlog zu sehen geben.
“N Haufen Vollpfosten waren halt heute auch schon da. Und ‘n Polizeibus fährt hier grad vorbei. Cool, coolio, dann habe ich dann hoffentlich nachher meine Ruhe.” So kann er nämlich “gechillt und in Ruhe streamen”. (Du hast sie doch echt nicht mehr alle.)
Wer “weiblich” ist, eine “schöne Oberweite” hat, “mindestens Ü25, mindestens Ü28” ist und Lust auf Sex hat, darf gerne zu ihm kommen. Aber das ist natürlich reiner “Sarkasmus”. (Na klar, du würdest Frauen doch niemals wie Sexobjekte behandeln!)
“Ne Ü50-Frau wäre für mich echt mal 'n Traum.” (Eigentlich wäre überhaupt mal eine Frau doch schon ein Traum für dich, oder?)
Rainerle macht uns “neidisch”, indem er sich ein Cola-Eis holt.
Sein Fahrlehrer hat ihm (mit russischem Akzent) erklärt, dass man die Gangschaltung eines Autos wie eine Frau behandeln muss -nämlich “sanft”. Das war “sau witzig”.
Er macht alberne Anspielungen, dass sein Eis “lang und hart” ist und er auch noch welches “mit Nüssen” da hat …
Vor seinem Haus stehen schon wieder “Vollpfosten”.
Abgenommen hat er nicht - dass sein Gesicht “stromlinienförmiger” aussieht, liegt bestimmt an seinem Kinnbart und dem Irokesenschnitt: “Das ist 'ne optische Täuschung.” (An dir ist rein gar nichts stromlinienförmig, Rainerle.)
Sein Ohrloch will er sich beim Piercer stechen lassen, weil er keine “Entzündungen oder so 'n Scheiß” bekommen möchte. Außerdem kennt er jemanden, der so seinen “halben Nasenflügel” verloren hat. (Aber gleichzeitig futterst du dich von Tag zu Tag dicker, bewegst dich nicht mehr als nötig und machst Stimmung gegen die COVID-19-Imfpung. Typische Wingl-Logik.)
“Nur mal so als Information: Ich war schon auf’m Grab von meinem Vater.”
“Jetzt fährt die Polizei vorbei und lässt die Leute einfach weiterlaufen. Alles klar. Richtig schöne Aktion.”
Kurze Toilettenpause.
Auch wenn er “Umweltschutz” gut findet, sind Elektroautos für ihn “heikel”, weil die eine geringere Reichweite haben, die Akkus “schädlicher” als der “Auspuff” sind (stimmt nicht) und der Ladevorgang lange dauert.
Draußen machen es sich Besucher “häuslich bequem”, weswegen Rainerle zum Telefon greift und die Überwachungskamera einblendet: Wir sehen drei Personen, die auf der Straße stehen und absolut gar nichts tun, das diese Reaktion rechtfertigen würde.
“Ich hol’ mir was zu trinken.”
“Wisst ihr? Die Herrschaften, ne, sollte man mal ins Klo einsperren, wenn ich auf’m Klo war vorher. […] Die würden sich wahrscheinlich einfach nur übergeben.” (Rainerle, Ruuuuhe!)
Er regt sich mal wieder darüber auf, dass diverse Youtuber nicht mit ihm kooperieren wollen.
“Und schon wieder zwei Leute, die hier Fotos machen!” (Ja und? Du filmst doch auch ununterbrochen die Straße.)
Er gähnt und zündet sich eine Zigarette an.
“Ich fürchte, dass ich in meiner persönlichen Entwicklung mittlerweile 'n ziemliches Arschloch geworden bin.” (So sieht’s aus.)
Tschötschö nach einer Stunde und 32 Minuten.
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Da der Vlog mal wieder ausblieb, ging es erst am Sonntagnachmittag mit dem nächsten Laberstream (”Sonntags Branch”) weiter, in dem Rainerle schlechte Laune verbreitete, weil sein Date für einen romantischen “Kuchenabend” leider geplatzt ist:
Pausenbildschirm mit der Einblendung “Gleich gehts los”.
Sein Greenscreen macht ihm mal wieder Probleme.
“Aleggsa, Studio gelb!”
Rainerle hofft, dass wir “einen guten Start in den Sonntag” hatten. (Ja, den hatte ich schon vor ungefähr 7 Stunden …)
“Eigentlich müsste ich perfekt ausgeleuchtet sein!”
Er glaubt, dass seine Probleme an der Kamera liegen - schließlich ist der Greenscreen eigentlich “tiefgrün”, erscheint in der Kamera aber ganz blass. (Ob er schon mal was von Weißabgleich gehört hat?)
Rainerle fummelt an Kontrast und Helligkeit rum und erscheint für einen kurzen Moment sogar gespiegelt.
Nebenbei zieht er an einer Zigarette.
“Ich glaube, man muss den automatischen Weißabgleich ausmachen.” (Ach, schau an!)
Bei ihm gab es heute “Rindergulasch” aus der Dose. (Lecker …)
Subtiler Hinweis darauf, dass sich noch eine Webcam auf seiner Wunschliste befindet …
An der Decke möchte er “Verankerungen” für eine weitere Softbox anbringen. (Das passiert dann sicher direkt nach dem Wanddurchbruch.)
“Ich möchte nicht, dass ihr mein Privatleben stört!” Besuche sind daher strengstens untersagt. (Aber zahlen ist selbstverständlich erlaubt!)
Eigentlich hat er Besuch erwartet und dafür sogar Kuchen für einen gemütlichen “Kuchenabend” gekauft, aber er wurde mal wieder versetzt. (Was für eine Überraschung.)
Wusstet ihr eigentlich schon, dass Rainerle eher ungern bei McDonald’s, dafür aber gerne bei Subway isst?
“In meiner Familie gibt’s keinen Haarausfall.”
Bettelei um Likes.
“Ich mag’s nicht, wenn die Leute alles auf die Goldwaage legen.”
Rainerle schaut kein Fernsehen mehr, weil da nur noch “Schwachsinn” läuft und ihn die Werbung stört.
Seinen Führerschein hat er seit dem 21. März 2007.
“Elf Jahre älder als des Jahr bin ich, Leude. Und des is’ nicht des Jahr selber, sondern die letzten zwei Buchstaben in der Jahreszahl.” (Ich glaube, du bist nicht nur ein elf Jahre älter als das Jahr, sondern auch noch mindestens zehnmal dümmer.)
Pausenbildschirm, denn draußen stehen angeblich zwei Personen - ein alter Mann mit grauem Bart und eine ältere Dame.
Ein Drachi, der Rainerle auf einen Fehler aufmerksam macht, wird angepampt: “Deine arrogante Art kannst du dir definitiv woanders leisten, aber ned bei mir.” (Wer im Glashaus sitzt …)
Die Hater gehen nur auf ihn los, um ihre “eigenen Schwächen zu verbergen” … bla bla bla …
Er findet es “witzich”, wenn Besucher aufgrund der Allgemeinverfügung eine “Dreijahresstrafe” kassieren, wenn sie früher schon einmal einen Platzverweis erhalten haben.
Noch mehr Bettelei um Likes.
“Die Kibbe noch”, dann wird er wohl offline gehen. (Na hoffentlich.)
“YouTube is’ mein Hobby, tatsächlich. YouTube und Gamen.” (Achso und ich dachte immer, das wäre deine Arbeit!)
Heute Abend wird es endlich wieder ein Vlog geben, nachdem er die letzten Tage ausgefallen ist. (Meinetwegen muss das nicht sein.)
“Ab und zu” schaut er sich “Hentai” an.
Was er nach dem Stream machen wird? “Nix.” Eigentlich war für heute ein bisschen “entspannte Zweisamkeit geplant”, doch da daraus nichts wurde, hat er auch keine anderen Pläne. (Ich frage mich wirklich, wie du nach all den Jahren immer noch auf diese ganzen Beerchen hereinfallen kannst. So blöd kann ein Mensch doch gar nicht sein.)
“Vielleicht werd’ ich nachher noch 'n bisschen an der Palme schüddeln und das war’s dann eigentlich für heude, denk’ ich. … Eigentlich hadd’ ich ja gedacht, dass jemand anders die Palme schüddelt, aber …”
Demnächst wird er noch weitere Wunschlisten (“Gadden”, “Werkstatt” usw.) erstellen.
Den gestrigen Vlog hat er mal wieder “vergessen hochzuladen”.
Tschüüüü nach einer Stunde und sechs Minuten.
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Am Abend begrüßte Rainerle uns dann auch noch zu einem kurzen “Sturm Stream”:
Rainerle watschelt durch die Schanze und stellt fest: “Heude is’ ein richtich krasser Sturm. Es gewiddert und es donnert und es pisst wie aus Eimern. Und ich hab mir gedacht, ich mach’ mal das, was ich besonders gerne mache bei so ’m Wedder und geh’ hier rauf, mach’ hier die Tür auf [öffnet die Balkontür] - übelstes geiles Wedder!”
Als nächstes zieht er stöhnend seine “Schuhe aus” und legt sich mit seiner “Kuscheldecke” auf das Sofa, um das Unwetter zu beobachten.
“Ich liebe Gewidder. Meine Lieblingszeit im Jahr.”
“Gewitterkuscheln mit einer hübschen Frau, ey … Des wär’ genial.” (Ich denke, jede Frau würde lieber draußen im Regen stehen, als mit dir unter die Decke zu kriechen.)
“Bei Gewidder lieg’ ich echt gerne auf dem Bauch.” (Ist das mit der Wampe denn nicht unbequem?)
“Absaufen” kann er nicht, da er auf einem “Berg” wohnt.
Als vorhin ein paar Besucher in den Regen geraten sind, hat Rainerle sich den “Arsch abgelacht”.
Ob er “über dem Meeresspiegel wohn[t]”, müsste er mal nachschauen.
Sein Wohnzimmer war früher das Elternschlafzimmer.
Seit einem “halben Jahr” ist er Single.
“Ich muss mal guggn, was ich heut’ noch mach’ … Vielleicht schau’ ich mich noch auf irgendwelchen speziellen Herrenseiten um, sag’ ich jetzt mal …” (Meine Güte, du hast in letzter Zeit aber wirklich wieder richtig Druck …)
Rainerles Bauch grummelt, weswegen er auf die Toilette muss: “Ich hab in letzter Zeit 'n bisschen Magenbeschwerden.” (Die hätte ich bei deinem Lebensstil auch.)
Wenn er noch schafft, den Vlog vor dem Toilettengang hochzuladen, wird er in den “nächsten 20, 30 Minuten online kommen” - “ansonsten dauert’s 'ne halbe Stunde, Stunde”.
Mit dem Gewitter endet auch der Stream nach knapp 20 Minuten.
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Ganz offensichtlich hat Rainerle es tatsächlich geschafft, den Vlog noch vor der ausgiebigen Sitzung auf dem Keramikthron hochzuladen, da dieser nicht lange nach dem Ende des Streams erschien … was ihn allerdings auch nicht spannender macht, denn im Grunde bekommen wir darin nur seine zugemüllte Garage zu sehen:
“Der Vlog von heude is’ eigentlich der Vlog von gestern.” Weil er es heute nicht schaffen wird, einen Vlog aufzunahmen, macht er jetzt nur eine “kurze Ansage”: Gerade hat er seinen “Arbeitsplatz” ein bisschen “optimiert”. Dazu zeigt er uns das Chaos auf seinem Tisch - inklusive randvollem Aschenbecher, einer Packung Toastbrot, einem Fläschen Meditonsin und einer Rolle Küchenpapier, weil er so eine “Kleggersau” ist.
Sein neuer Stuhl “kommt hoffentlich in der kommenden Woche”. (Das könnte wirklich noch lustig werden.)
“Guggn wer mal […], wie lange es dauert, bis der Platz eingesaut is’.”
Er möchte auch noch eine Schreibtischlampe aufstellen, für die er vorher keinen Platz hatte, doch die Kabelführung bereitet noch Probleme.
Am Montag ist er “nicht zuhause”.
Es folgt “der Vlog von gestern”: Rainerle ist komplett verschwitzt, berichtet, dass er gerade dabei ist, die Garage aufzuräumen und erklärt, wie er in Zukunft was sortieren möchte. (Wer will das wissen?)
Seine Schraubenschlüssel sind “zum Teil übers ganze Haus verteilt … oder übers ganze Grundstück”: “Das passiert halt einfach, wenn man arbeidet oder wenn man […] viel mit so ’m Werkzeug arbeidet.”
Referat über seine Schraubenschlüssel.
Auf dem Boden befindet sich “Bindemiddel und so weider […] weche ’m Öl vom Audo”, wahrscheinlich muss er da mit dem Hochdruckreiniger ran.
Manche Werkzeuge wird er verkaufen, da er einiges in drei- oder vierfacher Ausführung besitzt: “Weil mei’ Vadder halt einfach mal ab und zu Werkzeuge gekauft hat, wenn die im Angebot war'n oder so, für den Fall, dass mal was kaputtgeht.”
Sein Vater war zuletzt “Mischerfahrer”, aber eigentlich auch “gelernter Schmied” und hatte ein “eigenes Brandzeichen”.
Schnitt: “Tja. Wirklich weit gekommen bin ich jetzt nicht.” (Wer hätte DAS nur gedacht?)
In den “nächsten ein, zwei Tage” wird er sich um den “Rest” kümmern, weil er heute noch streamen muss und außerdem wird er mal permanent von einem “einem Haufen” Besucher belästigt, die “richtich Stress” machen.
Rainerle verlässt die Garage, gönnt sich einen Schluck Enerdschie und begibt sich zurück ins Haus, tschötschö.
Na, dann gönn dir nach so viel harter Arbeit deinen wohlverdienten Feierabend.
Dann bin ich mal gespannt, wann du heute live gehen wirst, da du ja eigentlich “nicht zuhause” bist …