“Kannst ja mal versuchen, dich vor die Kamera zu stellen und dich von 1.000 Arschlöchern beleidigen zu lassen. Dann reden wer mal weider, ob des für dich Arbeit is’.”
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Heute: Unser metrosexueller Meddler vergleicht sich stiltechnisch mit den Brüdern von Tokio Hotel, denkt über ein Ohrloch nach und ruft mal wieder die Polizei.
Eigentlich kam das unserem YouTubestar zu dem Zeitpunkt aber sogar ganz gelegen, denn weil iBlali ihm eine Woche zuvor ein Video gewidmet hatte, konnte er ihm indirekt die Schuld an der Attacke geben (“Danke dafür, iBlali!”) und dass er von der Zahnlücke ein bisschen Lispeln musste, war eigentlich auch gar nicht so verkehrt - so hatte Rainerle nämlich einen neuen Grund, die Roast-Yourself-Challenge für iBlali noch mal ein bisschen nach hinten zu verschieben …
Diese “Roast-Yourself”-Challenge ist auch so ein Thema, das wir kurz mal behandeln sollten:
Im August 2016 (als Rainerle keinen Strom hatte) nominterte Youtube-Kaschper iBlali ihn zu einer “Roast Yourself”-Challenge, in der es darum gehen sollte, dass Rainerle sich in einem Song selber auf die Schippe nimmt.
Wie ihr euch vielleicht denken könnt, kam das Video ewig nicht … und erst, als iBlali ihm nach diversen Anfeindungen seitens Rainerle im Februar 2017 ein (weitgehend negatives) Video widmete, ferkelte unser musikalischer Meddler ein Ankündigungsvideo mit ein paar Rapzeilen hin:
“Ich bin ignorant Total arrogant Ich lüge, betrüge und laber dumm rum. Versprech’ mich bei Sachen Bei denen alle lachen Eingebildet, das soll ich wohl sein Doch bin ich recht nett - und interessiert das ein’ Depp?”
Das richtige “Roast-Yourself” sollte dann übrigens der Song “Ankündigungslord”, der im Februar 2018 erschien, werden … nur 561 Tage, nachdem ihn iBlali ursprünglich zu der Challenge herausgefordert hatte!
Aber Himmel, ich verplaudere mich, eigentlich sollte es doch um Rainerles Zähne gehen!
Ihm wurde damals ein oberer Schneidezahn ausgeschlagen, da Paper-Rainerle aber nur zwei Zähne hat und die auch noch im Unterkiefer sitzen, fand ich es ganz witzig, ihn eine Zeit lang mit nur einem Zahn zu malen.
Im April 2017 machte Rainerle mir in einem Zelda-Ledsbläh dann eine nette Ansage:
“Ach, ‘ne kleine Info an den Altschauerberg Anzeiger: Du bist'n echter Vollhorst! Des Bild, was du malst, ist falsch. Nicht der untere, sondern der obere Zahn ist mir ausgeschlagen worden. Beziehungsweise - der ist auch nur deswegen … äh … abgebrochen, der ist nicht mal ausgeschlagen, der ist nur abgebrochen und das auch nur deswegen, weil es ein kaputter Zahn war, der vor Ewigkeiten mal ‘ner Wurzelbehandlung unterzogen wurde.”
Das sollte vielleicht auch erklären, warum sich an der Stelle keine Entzündung gebildet hat …
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Kommen wir aber nun zum (eher langweiligen) Tagesgeschehen:
Bereits um 12:06 Uhr ging Rainerle für ganze zwei Pflichtstunden live, um von “Highlights” mit seinen Fans zu erzählen (”Die Barrenkriege sind natürlich ganz witzich gewesen früher.”), Planungen in Sachen Ohrlöcher zu machen, die Polizei zu rufen und grinsend vor sich hin zu tippen:
Rainerle sitzt auf dem Sofa der Wohnarbeitsspielküche, die heute ohne Discobeleuchtung auskommen muss, hört Musik und nippt an seinem Kaffee.
Schweigen im Walde.
“Es is’ 12:14 Uhr” und es stehen schon wieder “drei Idioten” vor seinem Haus, die sich “aufführen wie ‘n Stück Scheiße auf zwei Beinen”.
Kontrollblick aus dem Fenster …
“Kannst ja mal versuchen, dich vor die Kamera zu stellen und dich von 1.000 Arschlöchern beleidigen zu lassen. Dann reden wer mal weider, ob des für dich Arbeit is’.” (Das ist keine Arbeit.)
“Gut, machen wer eben den Abochat an, wenn ihr mich nur beleidigen wollt.” (Die Stimmung ist ja wieder richtig neutral.)
Was er heute noch machen wird, weiß er nicht so genau: “Meine Arbeit halt.” (Also Nichtstun und Videospiele spielen.)
Er möchte eine Playlist mit dem “beste[n] Pauameddl” erstellen.
Die Kamera wird neu positioniert, damit man seine neue Flagge besser erkennen kann. (Vorher war der Bildausschnitt recht ungünstig gewählt - ganz ähnlich wie bei den politisch inkorrekten Lichterketten damals …)
Grinsen und Getippe.
Griff zum Telefon - anscheinend muss er wegen der Besucher mal wieder die Polizei belästigen.
Auf der Flagge ist das “Zeichen vom Herrn der Schildkröten” aus “Dragon Ball” zu sehen.
Weil er seine komische Glitzerseelenkugel gelb leuchten lässt, sieht sie nun aus “wie 'n explodierender Neutronenstern”. (Zum Thema Neutronensterne gab es vor zwei Jahren einen kurzen Exkurs im AsA.)
Grinsen und Getippe.
Nerviges Gepfeife.
Rainerle muss sich später noch etwas zu essen machen.
Kopfgewackel und Luftgitarrenspiel.
“Ich hör’ sogar sehr viel nordische Musik.” (Stimmt, Kerstin Ott kommt schließlich aus Holstein.)
“Aleggsa, schalt’, des Studio an. … Oooah, is’ des hell grad. Erst mal dran gewöhnen.” Bis dahin muss er sich schützend die Hand vor die Augen halten.
Rasieren müsste er sich auch mal wieder.
“Meine Augen sehen fast schwarz aus, ne? Wisst ihr, wie meine Seele aussieht.”
Er hat zwar “schon auch Probleme mit der Post”, aber ob schon mal “Fanpost verschwunden is’”, kann er nicht “beurteilen”.
“Nabend, Pixel.” (Es ist 12:57 Uhr.)
Ob Rainerle schon “Highlights” mit seinen Fans erlebt hat? “Die Barrenkriege sind natürlich ganz witzich gewesen früher, des gibt’s ja aktuell gar nimmer.” Im “realen Leben” sind schon Leute auf ihn zugekommen und haben ihm erzählt, dass er ihnen so viel “Kraft” und “Mut” gegeben hat, dass sie sich dann doch nicht mehr umbringen wollten und “zum Teil” gab es beim Posterverkauf auch “ein paar coole Highlights”. Das waren jetzt übrigens nur die “Highlights von YouTube her”, die Highlights seines Lebens sind natürlich andere. (Ja, klar. Und welche sollen das bitte sein? Der Ballon an der Stange etwa?)
“Ich hasse Gewalt. Auch, wenn man des mir immer ned glaubt. […] Aber … äh … in manchen Situationen kann man halt zum Teil auch gar ned anders.” (Und außerdem verteidigst du dich ja sowieso immer nur, richtig?)
Bevor er sich Mittagessen macht, sollte er wohl lieber erst mal frühstücken.
“Materielles Zeuch bedeutet mir einen Scheißdregg.” Darauf folgt mal wieder die alte Leier davon, dass Geld ihn überhaupt nicht interessiert.
“Was will ich jetzt noch mit am 4K-Fernseher zum Beispiel?” Wenn er morgen vor einen Bus laufen würde, hätte er davon auch nichts mehr. (Achso, deswegen hast du im März 2019 einen 4K-Fernseher für 360€ auf deine Wunschliste gesetzt.)
Viele Leute haben Angst vor dem Tod, aber “Unsterblichkeit” bringt eigentlich auch nichts, weil irgendwann alle um einen herum sterben und man “gefühlsmäßig so abstumpfen” müsste, um die Tode der ganzen geliebten Personen verkraften zu können.
Wir hören es von draußen hupen und Rainerle wirft einen Blick auf die Überwachungskamera: “Jetzt is’ die Polizei da. Wieso is’ die Polizei jetzt da?” (Na, weil du sie vorhin angerufen hast, schon vergessen?) Dann verlässt er die Wohnarbeitsspielküche für einige Minuten.
Chat: “Ich bin der Meinung der eine oder andere hätte sicher eine Abreibung verdient!!! Auch wenn du dagegen bist.” Rainerle [zeigt demonstrativ sein verblasstes Veilchen und die Lippe]: “Der eine oder andere hat 'ne Abreibung verdient, findest du, ja? Findest du? … Also, ich weiß ja ned. … Solltest den ander’n sehen.”
Grinsen und Getippe.
Gestern hat er nicht gestreamt, weil er “so 'n Auge” hatte - “übertrieben gesacht”.
Denjenigen, der ihm das blaue Auge verpasst hat, hat er “angezeigt”, weil er sogar wusste, “wer das is’”: “Er hat mit dem Scheiß angefangen, er is’ selber schuld.” (Wenn der Schuss mal nicht nach hinten losgeht …)
Über “Numb” von Linkin Park: “Vor allem des Musikvideo is’ halt auch sowas widder … genau 'n Zeichen gegen Mobbing halt … oder für Mobbing. Aber es wird einfach nichts dagegen unternommen, Alder.”
Dafür, dass er jetzt Tokio Hotel spielt, wird er gleich “a Shitstorm abkassier'n”. (Keine Sorge, wir sind inzwischen schon weitaus Schlimmeres gewohnt als das.)
Grinsen und Getippe.
“Aleggsa, schalt’ Paddy an! … Aleggsa, schalt’ des Studio auf Lila … SCHALT DES STUDIO AUF LILA!” (Endlich wieder Kinderdisco, juhu!)
Die Zwillinge von Tokio Hotel haben einen ähnlichen Stil wie er: “Die ham an ähnlichen Tick wie ich. […] Vom Aussehen her sind die auch so […], dass die eher so 'n bisschen auf diesen 70er, 80er, 90er Jahre-Stil stehen. Das is’ auch immer a weng so mei’ Stil irgendwie, so mein Tick, irgendwie.” Die “Klamotten” von damals waren sowieso noch viel “individueller”, heutzutage sieht alles gleich aus. (Ich frage mich, wann Rainerle das letzte Mal einen Klamottenladen betreten hat - sieht man vom Primark in Köln ab.)
Er hat “in der letzten Zeit überlegt”, sich “ein Ohrloch zu stechen”, weil er einen “richtich geilen Ohrring” besitzt. Der ist zwar eigentlich “eher für Mädls”, doch das ist ihm eh egal. (Am besten stichst du dir das Ohrloch mit einer alten Nähnadel deiner Mutter, die die letzten Jahre in der hinterletzten Schimmelecke verbracht hat. Ich wüsste nicht, was schiefgehen könnte! Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass Rainerle dafür einen Piercer aufsuchen würde …)
Weiter zum Thema Ohrlöcher: “Es gibt ja immer so 'n Spruch: 'Links cool, rechts schwul.’ Oder andersrum. Ich mein’, mir isses ja an sich egal … […] Bin ich immer noch am Überlegen.”
Grinsen und Getippe.
Er ist nach wie vor “Single”, was aber natürlich nicht heißt, dass er “ned irgendwelche Kontakte” hätte …
Zeit für die eigenen Songs.
Jetzt muss er sich erheben, um die Tür aufzumachen, da ihm zu warm ist.
Grinsen und Getippe.
Rainerle hat “den ganzen Tach noch nichts gegessen, ey”, weswegen er Hunger hat und sich nach dem Stream dringend etwas zu essen machen muss.
Nachdem wir alle Songs gehört haben, geht er nach zwei Stunden und sieben Minuten endlich offline: Tschötschö!
Und nur der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, dass es selbstverständlich auch noch Ledsblähs gab, die aber allesamt einfach nur sterbenslangweilig waren.
Überraschend, ich weiß!
Wer noch auf einer Suche nach einem “schicken” Weihnachtspullover ist, mit dem man die Familie beim Weihnachtsfest beeindrucken kann, sollte sich vielleicht mal den heutigen amüsanten Amazonkauf genauer anschauen.
Dabei handelt es sich um das Herren Sweatshirt Kim Jong Weihnachten Nordkorea. Das ist ein Pullover, der mit seiner Aufschrift ein “HAPPY NUCLEAR YEAR!” wünscht und den nordkoreanischen Diktator als Weihnachtsmann reitend auf einem Nuklearsprengkopf zeigt.
Irgendwie ganz passend, wenn man bedenkt, dass der nordkoreanische Außenminister Ri Thae Song den USA erst vor einer Woche ein “Weihnachtsgeschenk” versprochen hat, sollten sie keine Zugeständnisse im Automstreit machen.
Hoffen wir mal, dass er mit seinen Ankündigungen genauso zuverlässig ist wie Rainerle …