“Ich bin normalerweise kein Mensch, der die Schnauze hält, ich sag’, was ich denke, und wenn mir einer da blöd kommt, dann kriegt er schon mal verbal auch eine auf die Fresse, auf gut Deutsch. […] Ich bin halt auch kein Mitläufer oder so … ich bin halt so ‘n Alphatier und … äh … ich bin halt sehr dominant in der Hinsicht und ich weiß halt, was ich will, und ich sag’ das auch und ich’ mach des auch.”
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Heute: Unser adipöses Alphatier übt Youtube als seinen “Beruf, aber auf einer hobbymäßigen Art" aus, beschmiert sich mal wieder live im Stream mit Gesichtsfarbe und lässt einen Plüschgeist tanzen.
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Fangen wir heute mal nicht mit den Ledsblähs, sondern mit dem obligatorischen YouNow-Stream am Nachmittag an:
Rainerle schminkt sich (“Ich weiß beim besten Willen ned, wie Frauen trinken können, wenn se Lippenstift drauf haben.”), trinkt Alkohol (”Heute muss ich ja nimmer fahr'n.“), geht aufs Klo und erstellt eine Playlist für Halloween …
Rainerle wühlt in irgendwelchem Zeug auf dem Sofa herum und beginnt dann, sich zu schminken: Das Gesicht wird weiß angemalt, Augenbrauen und Wimpern werden getuscht, um die Augen und die Lippen herum wird schwarze Farbe aufgetragen und auf die Wange malt er sich eine Narbe. Auch das übliche Symbol auf der Stirn darf natürlich nicht fehlen. (Erinnert ein bisschen an den Sänger von ASP.)
TSCHILDREN OF DE DARK.
Die stumme Schminkerei ist zu Ende.
Er hält sein neues Boo-Plüschtier in die Kamera.
"Da ihr euch nicht zu benehmen wisst, mach’ ich den Abochat an.”
Nun beendet er mal wieder den Stream auf YouTube, um die Zuschauer auf YouNow zu locken.
Er checkt sein Makeup im Taschenspiegel und bessert es daraufhin etwas nach.
Schweigen im Walde - Rainerle starrt mit nach unten hängenden Mundwinkeln vor sich hin.
Zwischendurch wird genebelt und gejault.
Ein Kostüm trägt er nicht, er hat sich nur geschminkt: “Und für Halloween find’ ich des durchaus angebracht.” (Halloween ist aber noch nicht … auch wenn du letztes Jahr deinen Halloween-Stream schon am 27. Oktober veranstaltet hast.)
Das “Problem” ist, dass die Schminke auf “Ölbasis” und daher “dauerhaft feucht” ist. Er hat auch noch “weiße Schminke auf Wasserbasis da”, doch die “funktioniert auch ned so richtich”. (Nimm doch Tipp-Ex. Deine Frisur sieht jedenfalls schon wie ein Tipp-Ex-Pinsel aus …)
Er wurde gefragt, ob er nicht mal “ein paar Infos raushauen kann”, was er an Halloween für Lieder spielen würde.
Dazu wird auch noch ein Video auf dem Hauptkanal kommen, aber er trägt uns seine Empfehlungen nun trotzdem schon mal vor und schreibt sie selber auch gleich mit:
Avantasia - “Dä Skärkrohl”
Mono Inc. - “Tschildren of de Dark”
Sabbaton - “Hell änd bäck”
Sonata Arctica - “Vollmond”
ASP - “Und wir tanzten”
Nightwisch - “Over de Hill”
Nachtmahr - “Tanzdiktator”
Rammstein - “Spieluhr”
Lordi - “Hard Rock Hallelujah”
Megaherz - “Einsam”
Schandmaul - “Der Teufel”
Böhnse Onkelz - “Kirche”
E Nomine - “Vater Unser”
Schandmaul - “Der Tyrann”
Powerwolf - “Wie drink jur Blatt”
Nightwish - “Sleeping Sun”
Ehrlich gesagt sehe ich nicht, wie sich diese Musikauswahl von der sonstigen Streammusik unterscheidet - sieht man davon ab, dass Matthias Reim, Kerstin Ott und Ben Zucker fehlen …
Auf dem Hauptkanal könnte er eine “Playliste” erstellen und sie dort auch direkt “abmischen”, damit “die richtiche Kombination passt”.
Er hatte mal einen “Krallenring”, doch leider findet er ihn nicht mehr. Zuletzt war er “im Audo in der Mittelkonsole”.
Die Lieder, die er gerade spielt, sind übrigens nicht “abgemischt”. (Du hast keinen blassen Schimmer, was “abmischen” bedeutet, oder?)
Zu Halloween passen Rock und Meddl und “Weihnachten is’ eher so die Schlagerzeit”. (Und ich dachte immer, zu Weihnachten hört man Weihnachtslieder. So kann man sich irren.)
Der arme Plüschgeist muss mal wieder durchs Bild schweben und ein seltsames Schmierentheater mit Rainerle aufführen. (Des sieht scho’ a weng irre aus …)
“Ich weiß beim besten Willen ned, wie Frauen trinken können, wenn se Lippenstift drauf haben.” (Es soll ja auch sowas wie kussechten Lippenstift geben.)
Er “bräuchte echt dringend so 'n Dosierer” für den Metkanister.
“Skull!”
Getippe auf der Tastatur.
“So, ich geh’ mal eben aufs Klo.”
Zurück in der Wohnarbeitsspielküche schaltet er die politisch unglücklich positionierten Lichterketten am Fenster an.
An Halloween macht er “genau das gleiche wie sonst auch” - und zwar seine “Arbeit”.
Rainerle erhebt sich und verlässt die Wohnarbeitsspielküche. Nach etwa fünf Minuten kehrt er mit abgeschminktem Gesicht zurück.
“Am Freidach ist, glaub’ ich, Feiertag. Falls wir uns nicht mehr sehen, genießt auf jeden Fall Halloween, genießt eure Feiertage, genießt euer Wochenende natürlich, falls wir uns - wie gesagt - nicht mehr sehen, ich glaub’ zwar, dass ich zwischendurch noch mal streame, weil des ist ja erst Dienstag, aber … wer weiß.”
Tüdeldüadebleibtschee.
Und dann war nach etwa zwei Stunden und Einnahmen von etwa $20 endlich Ruhe.
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Am späten Abend erschien auf dem Hauptkanal (der übrigens wieder “Drachen Lord” heißt) das Video “Deswegen nicht Profesionell”, in dem Rainerle sich ganze 12 Minuten lang für die schlechte Qualität seiner Videos rechtfertigt, mutmaßt, dass coldmirror ihre Videos “in erster Linie aus Spaß und aus Hobby" produziert und von einer Karriere als Schauspieler träumt:
Rainerle hält sein Boo-Plüschtier in die Kamera und macht komische Geräusche, dann Schnitt und die übliche Begrüßung.
Heute möchte er über "Professionalität auf Youtube” reden und sich dabei “relativ kurz halten”: “Ich hab das jetzt schon bestimmt zwanzigmal aufgenommen, aber des funktioniert einfach nicht so, wie ich es will.”
Er betrachtet Youtube als eine “Sprungplattform”, auf der man seine “Videos”, “Produktionen” und “sonstichen Talente” ausdrücken und damit seine “berufliche Laufbahn” beeinflussen kann: “Ob jetzt als Videoproduktion auf Youtube selbst oder vielleicht, um irgendwann […] dadurch vielleicht 'ne gewisse Reichweite zu erreichen und das dann woanders vorlegen zu können, um zu sagen: 'Hallo, ich hab zwar keine sonderlich guten Noten in dem und dem Bereich, wo ihr eigentlich verlangt, aber ich hab euch hier schon mal 'n bisschen was zu zeigen.’ […] Zum Beispiel im Radiobereich, wenn man etwas DJ-mäßiges macht oder … ähm … Informationen oder sonst was macht oder im Bereich Fernsehen, wo man dann zum Beispiel sacht, man ist mal in irgendeiner Serie oder Doku mit dabei oder solche Geschichten halt.” (Dann hast du ja immer noch sehr schlechte Chancen in allen Bereichen.)
Als “Hauptbereich” ist Youtube für Rainerle allerdings eine "Plattform fürs Hobby”. “Anfangs” hat er mit Youtube noch kein Geld verdient, deswegen wollte er auch keine professionelle Videos machen.
Er wurde von Hatern (um die soll es in dem Video aber nicht gehen), Fans, Zuschauern und Bekannten darauf angesprochen, warum er keine Videos "auf professioneller Ebene” machen würde und warum er keinen Manager hätte.
Einen Manager möchte er aus zweierlei Gründen nicht: Zum einen möchte er einfach keinen Manager und zum anderen will er ihm - beziehungsweise seiner “Kanzlei” oder “Agentur” - keine Probleme bereiten. Außerdem wüsste er auch gar nicht, wo er “anfragen” sollte, um einen Manager zu finden. (Und abgesehen davon kostet so ein Manager auch Geld, das du nicht hast.)
“Ich mach’ Youtube als meinen Beruf, aber auf einer hobbymäßigen Art.” (Du spielst Videospiele, schmierst Brote und frittierst Paniermehlklumpen.)
Es gibt Leute wie iBlali, die mit Youtube “viel Kohle verdienen” und es gibt Coldmirror, die “zum Teil auch Geld verdient, aber das eben nicht beruflich macht, sondern das halt als Hobby macht, nebenbei”.
Also … Coldmirror hat eine Millionen Abonnenten auf Youtube, streicht im Monat etwa drei Millionen Aufrufe ein und wird darüber hinaus auch noch über den Rundfunkbeitrag subventioniert. Ein ganz schön ertragreiches Hobby, würde ich sagen!
Rainerle glaubt, dass das mit dem “Geldverdienen auf Youtube” bei Coldmirror “surreal” ist, weil sie “generell für Funk” arbeitet und Youtube “in erster Linie aus Spaß und aus Hobby” macht. (Rainerle und funk würden halt schon irgendwie zusammen passen, das muss man sagen.)
Er selbst “muss” mit Youtube Geld verdienen, ist aber nicht in der “Situation”, dass er “dauerhaft […] hochrangige Videos” machen möchte. (Da lässt du dir lieber auf YouNow ein paar Barren fürs Nichtstun in den nicht vorhandenen Hals werfen.)
“Ich bin der Meinung, bei manchen Videos habe ich durchaus gezeigt, dass ich was kann.” Zum Beispiel beim Kurzfilm der Idioten, 4 Drachen und der Metal und den “Drachenlord-Formate[n]”. (Nein. Einfach nein. Das hat mit Können nichts zu tun.)
“Ich möchte gerne wieder #FragDrache machen.”
Rainerles Stimme aus dem Off erklingt und erklärt uns, dass er für den Kurzfilm der Idioten “keine Ideen mehr für Skripte” hat und er “den Schnitt” nicht mag. Stattdessen ist ihm “die Schauspielerei lieber”. Deswegen würde er das auch gerne “beruflich” ausüben, wenn es mit Youtube nicht mehr klappt, aber das wird wohl “nie passieren”. An der Stelle ärgert er sich auch noch mal darüber, dass er bei “World of Wolfram” rausgeschnitten wurde …
Bei #FragDrache kommen “immer wieder die gleichen Fragen” und Twitter hat er ja auch “aufgrund von den Hatern” nicht mehr. Das “bindet” ihm “als Youtuber die Hände”, weil man “heutzutage” eben “Social Networks” wie Instagram, Twitter oder Facebook braucht.
Bei Gronkh und “vor allem” iBlali ist er “erbärmlich auf die Schnauze gefallen”, was die Kontaktaufnahme angeht: “Ich fühle mich da irgendwie, als würde ich wie Dreck behandelt werden.” (Klar, dass mal wieder die anderen schuld sind.)
“Ich bin normalerweise kein Mensch, der die Schnauze hält, ich sag’, was ich denke, und wenn mir einer da blöd kommt, dann kriegt er schon mal verbal auch eine auf die Fresse, auf gut Deutsch. […] Ich bin halt auch kein Mitläufer oder so … ich bin halt so 'n Alphatier und … äh … ich bin halt sehr dominant in der Hinsicht und ich weiß halt, was ich will, und ich sag’ das auch und ich mach’ des auch."
Und warum macht er nun keine professionellen Videos? Na, weil er es "nicht mag” und es “zum Teil nicht kann”. (Du kannst es nicht und bist zu faul, daran zu arbeiten und dich zu verbessern.)
Unser effizienter Entertainer hat dieses Video “bestimmt” schon “achtmal” aufgenommen, “im Schnitt immer so um die 20 Minuten”: “Ich hab 'ne E-Mail bekommen, […] 'Ja, schau mal, der Typ da, der hat in seinem Video mehr Aufwand gesteckt als du in deine fünfzig Videos’ … Ähm … und dann denk’ ich mir so, hmmm, da sind unter anderem Kurzfilm der Idioten mit dabei, da sind unter anderem Drachenlord mit dabei, […] Musikvideos […]. Das sind zum Teil Aufwand, das ist wieder kompletter Schwachsinn, so 'ne Aussage. Zumal ich sogar für so 'n ganz normales Labervideo, wo ich nur zehn Minuten, fünfzehn Minuten quatsche … äh … das zwanzigmal aufnehme, weil es mir alles nicht passt, wie ich’s aufgenommen hab.”
Es ist gut möglich, dass von diesem Video von Powermännchen die Rede ist, in dem er Rainerles “Kurzfilm der Idioten” mal mit ordentlichen Effekten und Schnitten versehen hat.
Rainerle: Wann begreifst du denn endlich, dass es völlig unerheblich ist, wie viel Arbeit du in etwas gesteckt hast, wenn man davon im Endergebnis genau nichts sieht? Aber du scheinst dir mittlerweile ja ernsthaft einzureden, dass deine Videos große Kunst seien …
Nur zu deiner Information: Unter deinen letzten 50 Videos ist nur eine einzige Folge des Kurzfilms der Idioten und das Musikvideo zu “Barrenkrieg” (das du unter Garantie nicht selbst geschnitten hast) zu finden - der Rest besteht eigentlich nur aus Labervideos (“DracheLord Gegen Mobbing”), belanglosen Vlogs und Teste-dich.de und Brotvideos, die wahrscheinlich sogar mein Hund besser hätte machen können.
Tschötschö!
BYE!
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Achja - Ledsblähs gab es natürlich auch noch … Doch abgesehen davon, dass Rainerle uns erzählt, dass er eine “7 Tage Woche” hat, weil er schließlich jeden Tag aufnimmt, ist darin wirklich nichts Interessantes passiert.
Wie unerwartet!
Der heutige amüsante Amazonkauf ist etwas für Gärtner mit wenig Platz, die trotzdem in den Genuss von selbst angebauten Kartoffeln, Zwiebeln oder sonstigem Grünzeug kommen möchten: Die Pflanztasche.
Das ist eigentlich nur ein Sack, den man mit Erde und Saatkartoffeln füllt … und dann wachsen irgendwann die Kartoffeln. Im Internet findet ihr auch viele Anleitungen, wie man das am besten macht.
Der Clou an dem Ding ist nun, dass der Sack auch noch ein mit Klettverschluss verschließbares Seitenfenster hat, über das man das Wurzelwachstum beobachten und gegebenenfalls sogar die Kartoffeln ernten kann.
Wenn ihr etwa jetzt damit anfangt, Wintersteckzwiebeln oder Knoblauch auf dem Balkon anzubauen, dann könntet ihr bereits nächstes Jahr im Frühjahr zur Ernte schreiten - Voraussetzung ist dafür natürlich ein grüner Daumen.
Den habe ich jedenfalls leider nicht - seit Anfang des Jahres “wächst” bei mir eine Chili-Pflanze auf der Fensterbank, die insgesamt vielleicht 6 Blätter hat und irgendwie mehr ein Keim als eine Pflanze ist … Vielleicht sollte ich mich lieber mal an Kresse in der Eierpappe mit winglscher Gelinggarantie versuchen!