“Ich bin ein Bauer gewesen, als Kind so. […] Ich hab’ also in meinem Leben schon Schlimmeres im Gesicht gehabt als Cola und Backpulver.”
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Auch am Freitag verwöhnte uns unser fettleibiger Frauenheld mit zwei Streams auf YouNow und servierte uns als Sahnehäubchen zur Abwechslung auch mal wieder ein Video auf dem Hauptkanal.
Bevor wir damit anfangen, habe ich aber (wie versprochen) noch den Rest des gestern nicht vollständigen Streams für euch!
Die Themen: Rainerle kann Japanisch und verschluckt eine Fliege …
Rainerle zieht weiter seine Maxi-Playbackshow durch.
Die Leute posten im Chat japanische Schriftzeichen. Das passt Rainerle so gar nicht: “Also Leute - entweder, ihr schreibt jetzt Deutsch im Stream oder ich schmeiß’ jeden raus, der nicht Deutsch schreiben kann. Wenn ihr Japanisch schreiben wollt, dann macht des, aber macht’s bidde woanders, das ist ein deutscher Stream und kein japanischer Stream gerade hier.” (黙れ)
“Ich weiß, was er geschrieben hat. So viel kann ich auch.” (GANZ SICHER NICHT!)
Er ist “höllisch müde” und “echt im Eimer heut’”.
In seiner Familie gibt es “ein paar Musiker”, weswegen er mit Musik aufgewachsen ist.
“Seit wann kann ich denn Industrial tanzen?”
“Hab’ ich gerade ernsthaft ’ne Fliege verschluckt?” Er sieht aus, als müsste er sich gleich übergeben und macht Würgegeräusche …
“Das Broblem is’ grade, dass hier grade anscheinend a ganz kleine Mügge an mir vorbeigeflogen is’, während ich eingeatmet hab’. Is’ mir schon a paarmal passiert. Jetzt hab’ ich das blöde Viech in der Lunge gehabt.” (Ja, raus hier mit die Viecher!)
“Tod an Fliege, Alder.”
“Ich bin schon mal fast an so am Viech verreckt.”
Der User “Aluminiumhuthersteller” wird von Rainerle ermahnt und mit “Alumini” angesprochen.
“Ich sage, wer hier komisch ist und wer nicht.”
Für Schleimereien ist er “prinzipiell unempfindlich”.
Er spielt mit dem Gedanken, ein “Trainingsvideo” zu “Immortals” von Fallout Boy zu machen.
“Hätte ich damals den Schneid in der Schulzeit gehabt, den ich heute hab’, ey, ich glaub’, ich hätte da mehr als einem meiner Mitschüler so die Fresse poliert … aber ich bin ja immer so zurückhaltend gewesen in diesem ganzen Scheiß, weil ich Gewalt überhaupt ned ausstehen kann.” Das hat sich zwar “nie geändert”, aber “mittlerweile” hat er “auch den Schneid, zuzuschlagen, wenn’s nödich is’”. (Nicht nur, “wenn’s nötich is’” …)
Wie es “jetzt die nächsten Tage und Wochen” mit dem Streamen weitergehen wird, weiß Rainerle noch nicht. (Dein Beerchen wird bestimmt einen mehrwöchigen Lusturlaub bei dir verbringen, da bin ich mir ganz sicher!)
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Kommen wir nun zum aktuellen Tagesgeschehen!
Wie ihr sicher mitbekommen habt, ist dieses Wochenende Kirchweih (bzw. “Kerwa”) - also die perfekte Zeit für Besucher, um einen legitimen Grund zu haben, nach Emskirchen zu kommen.
Damit die Bewohner des schaurigen Bergs aber trotzdem weiter ihre Ruhe genießen können, gilt für das Dorf Altschauerberg ein “Betretungsverbot” und wird von der Polizei geschützt. Soll heißen: Wer das Dorf betritt, muss mit einem Ordnungsgeld rechnen.
Das geht so weit, dass der gute Affenkeks sogar 50€ blechen durfte, obwohl er das Dorf nicht mal betreten hat … quasi präventiv.
Hier könnt ihr euch die Begründung dafür in voller Länge gönne.
Man kann es sich doch wirklich nicht mehr ausdenken! Aber Hauptsache, unser YouTubestar kann ungestört einkaufen gehen!
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Um 19:47 Uhr ließ Rainerle sich dann das erste Mal auf YouNow blicken, um uns vom Treffen wenig erfolgreichen Treffen (inklusive Coladusche) mit sei’ Freundin zu berichten und uns zu beweisen, dass ihm das selbstverständlich alles gar nichts ausmacht:
Rainerle hat sich “schick” gemacht - der neue Haarschnitt und der Schnauzbart verwandeln ihn in einen Staubsaugervertreter, der sich direkt aus den 80ern in die Kinderdisco verirrt hat.
Irgendwas wird er gleich verkünden, aber damit wartet er noch, bis mehr Leute da sind.
Sprachnachricht: “Ich erklärt’ dir des mal in Ruhe, ich hab’ jetzt kei’ Zeit, ich streame jetzt.”
Vorhin hat er schon wieder aufgeräumt.
Er stopft Zigaretten.
Der Prachtkörper wird vom Sofa gewuchtet und aus dem Bild geschoben.
“Ich schwör’, wenn die Leut’ mich ned in Ruhe lassen, werd’ ich heut’ noch jemandem wehtun.” (Ohje. Aber heute ist Freitag, vielleicht gibt es wieder Tränen …)
Die Ankündigung: Gleich wird noch ein Video zu “spezifisch einer Aktion, die jetzt vor 20 Minuten war”, auf dem Hauptkanal erscheinen. (Was haben die Hater denn jetzt schon wieder angestellt?)
Heute hat er sich mit seiner “neuen Freundin” treffen wollen - die hatte dann allerdings “zwei Idioten im Schlepptau”, mit denen sie eine “total kindische Aktion” abgezogen hat. Die haben ihn nämlich “in eine Falle” gelockt, weswegen er auch rasiert ist. (Aha. Interessant.)
“Ich wusste es nicht, definitiv nicht, aber ich hab’s mir schon gedacht.” (Wie immer!)
“Spätestens seit dem M’era Luna” wusste er, dass da “irgendwas ned stimmt”, aber da er ein Mensch ist, der daran glaubt, dass die Hoffnung zuletzt stirbt, hat er es trotzdem drauf ankommen lassen. (Das liegt wohl eher an deiner verzweifelten Suche nach einem willigen Weibchen.)
Eigentlich sollte das Treffen am Bahnhof in Emskirchen stattfinden, aber da sie ihm erzählt hat, dass sie von “Hatern” verfolgt werde, hat er sie an einem anderen Ort abgeholt. Dort haben sie ihn dann allerdings mit “Cola” und “Backpulver” beworfen.
Seine Freundin hat zwar behauptet, dass die Aktion “nicht geplant” gewesen sei, aber das glaubt er nicht.
Aufgeregt hat er sich bei der Sache natürlich nicht! Er hat sich nur gesacht: “ÄÄÄÄh, nö. Kann nicht sein!” Und dann hat er sich überlegt, ob er abhauen oder auf sie warten sollte.
“Ich hab’ mich dann so hingestellt und hab’s ertragen.”
Nach der Coladusche sind die Hater weggelaufen, “weil sie widder zu feige war'n, sich mit mir wie'n echter Mann zu prügeln”.
“Totaler Kindergaddn, lässt mich komplett kalt.”
Geplant war der Besuch seiner Freundin “seit Anfang Mai”.
Zuhause hat er sich natürlich direkt umgezogen und geduscht und “jetzt kommt die Po-ernte”: Sie hat ihn auf WhatsApp geblockt. Als er versucht hat, sie anzurufen, ging nur die Mailbox dran, deren Ansage ihm den echten Namen seine Beerchens verraten hat. “Und die Leude behaupten, ICH bin dumm.”
“Ich werd’ demnächst mal zur Polizei gehen und se Anzeigen.” In seinem “Büchlein” hat er sich alle ihre Daten notiert, da kann sie jetzt ruhig ein bisschen “zittern”.
“Richtich lächerlich.”
Das Video zu dem Vorfall wird er jetzt “instänt” hochladen und darin werden wir auch sehen, dass er “total emotionslos” darauf reagiert. (Genau, deswegen redest du jetzt auch die ganze Zeit davon und musstest extra ein Video dazu drehen.)
“Wenn ich dumm bin, was is’ dann so ‘ne Aktion? […] Dafür müsste man schon 'n neues Wort erfinden.”
Die Trance-Musik (“Better Off Alone”) zeigt übrigens auch, dass ihm das alles gar nichts ausmacht.
Bier, Sekt und Kippen kann er jetzt alleine genießen, obwohl es schon ein “bisschen ärgerlich” ist, weil er extra einige Sachen für den Besuch seiner Herzdame eingekauft hat, die er “normalerweise” nicht isst.
“Die Hoffnung stirbt eben zuletzt. Und wer mich für dumm hält, weil ich immer noch an Hoffnung glaube, der hat eben keine Ahnung davon, des es einmal schon geklappt hat und nicht in die Hose gegangen is’, weil ich hab’ ja schon mal mich mit 'ner Person getroffen und die Haider glauben bis heude noch nicht dran, weil ich bin ja dreißich und ungefickt. Tschuldichung für den Ausdruck, hat auf YouNow nichts verloren. Ich bin ja dreißich Jahre Jungfrau. Tja. Nur, weil ihr was nicht wisst, heißt des nicht, dass es nicht so ist, mal abgesehen davon, wisst ihr ziemlich viel nicht.” (Ach, Rainerle! Davon, dass du es ständig wiederholst, wird es nicht wahrer.)
Sein “fester Glaube” ist, dass sie eine “Erdbeerchenaktion” abziehen wollten, weil sie geglaubt haben, er hätte sich “in sie verknallt", aber er hat natürlich “längst gelernt”, seine “Gefühle so unter Kontrolle zu halten”, bis er eine Person “real” getroffen hat und sich erst dann in sie zu verlieben. Das findet er sehr “vernünftig”, aber einfach ist das natürlich nicht.
Er trinkt ein Bier auf seine “guden Zuschauer, die keine Scheiße bauen”.
“Muss nur mal schauen, was ich heut’ Abend zum Essen mach’.” (Du wirst schon nicht verhungern.)
“Blöd nur”, dass er jetzt Weißwein zuhause hat, den mag er nämlich nicht und verschenken kann er ihn auch nicht, denn in seinem “Freundeskreis trinkt ma’ entweder Bier oder Schnaps”. (Der DrachenBarde, TheJoker1510 und DrachenGamesLP sollen sich mal nicht so anstellen! Getrunken wird, was auf den Tisch kommt!)
Er geht ans Handy: “Wingler …” Dann: “Sekunde … das kann doch nicht stimmen …” Daraufhin greift er zum Festnetztelefon und mutet sich für ein Gespräch.
Ton wieder an: “Auuutsch. Das tut weh. […] Wenn mich die Polizei Neustadt anruft auf’m Handy und dann sich meldet mit 'Polizei Emskirchen’ und dann stellt sich heraus, dass es gar nicht die Polizei war, sondern irgendwelche über denna ihre Nummer … […] Und da fragen sich die Leude, warum ich mich nicht mehr sicher fühl’, Alder! Sowas sollte eigentlich ned möglich sein.”
Rainerle hört irgendwelche Sprachnachrichten ab.
Nerviges Gepfeife.
“Aleggsa, schalt’ des Licht im Arbeitszimmer auf Blau.”
“Momentan” schneidet er seine Haare “überhaupt ned”, er sieht immer so aus, wie er “aus dem Bett komm[t]” - abgesehen davon, dass er sie mit Shampoo, Spülung und Kur wäscht, macht er mit seinen Haaren nichts - er kämmt sich nicht mal! (Und das sieht man auch!)
Kippe geht rein.
Er beendet den Stream “erst a mol” und weist noch mal auf sein neues Video hin. Tschötschö!
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Wie zu erwarten war, berichtet Rainerle im Video mit dem dramatischen Titel “Hater überfallen mich am banhof und übergsen mich mit cola Ankündigung” noch einmal haarklein vom Aufeinandertreffen mit seinem Beerchen und gibt sich dabei mal wieder diversen Gewaltfantasien hin:
Rainerle hustet und nimmt einen großen Schluck aus einer Flasche Mineralwasser vom Supermarkt seines Vertrauens.
“Wie fang’ ich des Video am besten an?” Vielleicht damit, dass er den Ventilator ausschaltet, “damit wir ned so 'n Rauschen drin haben”.
Er hat sich “zum zweiten Mal heute” die Haare gewaschen … und warum er Wasser trinkt? “Ich hatte heute gerade die Überdosis von Spezi […] oder von Cola.”
“Mitte Mai, Anfang Mai” hat er hatte er “Inserat auf einer Website” veröffentlicht, worin er Leute für einen Dreh gesucht hat. Mit einer der Personen, die sich gemeldet haben, hat er dann mehrere Monate geschrieben.
“Die Sache ist jetzt die, dass ich mich mit dieser Person für heute, also fürs Wochenende jetzt, verabredet hab’. Ist 'n Mädel. Und … wir wollten guggen, wie des Ganze läuft und dann wollten wir eventuell, nachdem wir uns getroffen haben, das Ganze jetzt erst mal so laufen lassen und auch mal Beziehung und vielleicht versuchen und so weiter.”
“Wir haben dann etwa vor zwei Monaten verabredet, dass wir uns im August treffen.” Eigentlich sollte das sogar schon im Juli passieren, doch sein Beerchen hat ihn dann “tierisch lange immer widder genervt”: “Ja, mach an Test auf … mit Hepatitis und Syphillis und auf HIV und so.” Rainerle: “Ja, ich bin aber gesund, was soll ich schon haben? Blablabla.” (Eigentlich ist es ja Industriestandard, dass Pornodarsteller vor dem Dreh mit Partnern einen Test auf Geschlechtskrankheiten machen müssen.)
Rainerle wusste, dass er gesund und es bloß “Geldverschwendung” ist, aber er hat sich dann doch “mal wieder” testen lassen: “Das werden die Hater wahrscheinlich demnächst übrigens dazu verwenden 'Ööööh, der ist noch Jungfrau!’ Stimmt zwar ned, aber … ja. Gesundheitstest ist ja nicht gerade 'Höh, der ist noch Jungfrau, weil der ka Krankheit hat’. […] Wenn das wirklich so passiert, dann sind die Hater echte Lutscher.” (Da frägt ma’ sich doch wirklich, was im Kopf unserer jähzornigen Jungfrau so vorgeht …)
“Vor einichen Wochen hab’ ich eine Nachricht bekommen von einer Person, die angeblich auf’m Mera Luna getroffen wurde und so … die war auch auf Twitter war des ganz groß und so, das haben mir auch Leute geschrieben. […] Dann hat sie mir das auch geschrieben, weil die Hater ihr angeblich das Ganze auch geschrieben haben, obwohl die Wahrscheinlichkeit dazu, dass ich sie überhaupt kenne, sowas von unfassbar gering ist, trotz Twitter und trotz Facebook und trotz dem ganzen Gedöhns. […] Es lief auf jeden Fall darauf hinaus, dass die Person ja angeblich so bekannt ist und sonst was und mitgekricht hat und sonst was …” (Ich habe ehrlich gesagt keine Ahnung, worauf der verwirrte Mann hinaus möchte.)
Damals hat er sich schon gedacht, dass das mit dem Beerchen “Verarsche” ist, hat sich aber trotzdem darauf eingelassen: “Yolo, was soll’s?”
Rainerle hat sich also mit der Person “verabredet” und sie gefragt, wie er sich rasieren soll: “Sie meinte, ich soll mich rasieren. Jetzt bin ich rasiert … ähm … aber wenn des Video rauskommen wird von den Hatern, […] da bin ich unrasiert. Eines der Zeichen dafür … das hab’ ich absichtlich gemacht, für den Fall, dass es wirklich Verarsche ist.” (Noch nie unrasiert zu einem Date gegangen, damit ich dem Internet danach beweisen kann, dass ich ja mit allem schon gerechnet habe. Rainerle, was ist falsch mit dir?)
Sein Beerchen ist von Köln aus mit dem Zug zu ihm gefahren (er faselt gleichzeitig aber noch etwas von, dass er ein Auto mit einem Fürther Kennzeichen gesehen habe) und hat dafür 8 Stunden gebraucht: “Das ist dann halt so gewesen, dass ich davon ausgegangen bin, dass die mich halt verarschen will und so … weil die hat nämlich von Köln bis zu mir acht Stunden gebraucht. Die ist angeblich früh um achte oder neune losgefahren […] und […] 18:05 Uhr wollte sie angeblich in Emskirchen am Bahnhof sein. Also, ich bin blöd, ja. Ich bin echt nicht der Schlauste, aber so dumm bin nicht mal ich. Weil du stehst doch nicht acht Stunden im Stau … oder vier Stunden im Stau … weil, von mir nach Köln sind’s etwa vier Stunden.” (Ja, du bist wirklich unfassbar dumm. Vom Kölner Hauptbahnhof fährt man mit Regionalbahnen sieben Stunden bis Emskirchen, rechne da noch den Weg zum Bahnhof und ein paar Verspätungen ein, dann kommt das schon hin.)
Er kündigt an, uns zu zeigen, dass er seine Bettwäsche gewaschen hat, das tut er aber dann nicht mehr. (Darüber bin ich auch irgendwie ganz froh.)
“Auch sogar 'n paar Sachen zum Essen gekauft und so … äh … ich hab’ jetzt so nichts gekauft, wo ich jetzt keinen Bock drauf hab’, also ich kann mit dem Zeuch auch sowas anfangen. Vielleicht mach’ ich daraus sogar 'n Kochvideo. Mal gucken.” (Ich hoffe, das Beerchen hat sich reichlich Indomie Mi Goreng Jumbo Chicken BBQ gewünscht!)
Rainerle liest uns Chatnachrichten von seinem Schnuggelhäschen vor. Sie hat im Zug nämlich angeblich “Hater” bemerkt. Rainerle: “Kann sein, ein Grund mehr, sich da hinten zu treffen. […] Pass auf, dass dir keiner folgt”. Dann hatte sie ihm noch geschrieben, dass sie Angst vor den Hatern habe. Da dachte Rainerle sich schon, dass das “Schwachsinn” sein muss. (Ich denke eher, du hast da die Chance gesehen, dein Beerchen wie in einem Shōjo-Anime vor den böen Hatern zu beschützen.)
“Also bin ich auf Emskirchen gefahren, zum Treffen, wo wir uns verabredet hatten und ruf’ sie dann so an.” Sie hat ihm erzählt, dass sie aus Angst vor den Hatern in “Puschendorf” ausgestiegen sei und hat gefragt, ob Rainerle nicht dahin kommen könnte, der nächste Zug käme nämlich erst in einer Stunde. “Das stimmt übrigens nicht, der fährt alle halbe Stunde.” (Nein, Rainerle - ich habe bei der Deutschen Bahn und beim VGN nachgeschaut: Bis auf eine Verbindung morgens um 7:24 Uhr fährt der Zug nur stündlich.)
Er ist nach Puschendorf gefahren: “Und dann meinte sie so: 'Kommst du bitte auf die andere Seite rüber … ähm … ich finde die Brücke ned.’ In dem Moment hätte ich schalten müssen und sagen müssen, okay, ich verpiss mich, ne, aber ich hab’ mir gedacht: Warum soll ich vor den Idioten weglaufen?” Als er “über die Brücke gegangen” ist und kam seine Angebetete auch schon “um die Ecke”: “Erstens mal: Die sieht schon mal gar nicht so aus, wie ich gedacht hab’, dass sie is’ … und danach kommt dann auch noch die Tatsache, dass da zwei Typen vermummt mit einem Eimer hinter ihr her gerannt sind. Die sind aber so gerannt, dass sie hinter ihr bleiben.”
Rainerle hat erkannt: Die Vermummten sind nicht hinter ihr, sondern hinter ihm her. Ihm blieben “zwei Optionen”: “Wegrennen, wär’ feige wie Sau, ist nicht mein Fall … oder stehenbleiben.” Er hat sich verschränkten Armen hingestellt, sein Beerchen nicht weiter beachtet “und die schütten dann einen Eimer […] mit Cola oder Spezi und einen Eimer […] mit Backpulver” über den Lord der Drachen.
Das war eine “total lachhafte Aktion” - man hätte es “besser organisieren können” und die Hater sind “noch nicht einmal Manns genug gewesen, ihre Gesichter zu zeigen”.
“Ich bin ein Bauer gewesen, als Kind so. […] Ich hab’ also in meinem Leben schon Schlimmeres im Gesicht gehabt als Cola und Backpulver.”
“Find ich persönlich 'ne total kindische Aktion.” Danach sind sein Beerchen und die Eimerattentäter einfach abgehauen.
Sobald das Video von dem Vorfall (die Attentäter hatten angeblich GoPros auf dem Kopf) erscheint, wird er das es auch auf seinem Kanal hochladen, denn schließlich ist er “die Person, die auf dem Video zu sehen ist” und “Manns genug, da stehenzubleiben und nicht wegzurennen”.
“Egal, ob 'n Zaun zwischen uns steht oder nicht. Ich stehe meinen Mann, wenn ich es für nötig erachte.”
Rainerle wird ein paar Leute aus seinem “Freundeskreis” darauf “ansetzen”, nach dem Video Ausschau zu halten: “Der letzten Endes Geschädigte in dem Video bin ich und warum soll ich da nicht 'n paar 100.000 Klicks davon abstauben?” (100.000? Das letzte Mal, dass ein Video auf deinem Hauptkanal mehr als 100.000 Aufrufe erreicht hat, war vor fünf Monaten mit deinem Musikvideo zu “Ding” - und das auch nur, weil das dein Kanaltrailer ist, der automatisch läuft, wenn man deinen Kanal öffnet …)
“Für mich, der jetzt der jetzt mittlerweile wirklich 30 ist, ist so 'ne Aktion sowas von unterirdisch, dass ich mir die Mühe da gar nicht mach’, mich darüber aufzuregen.”
Er hatte sich schon gedacht, dass es eine “Fake-Aktion” war … und kündigt mal wieder Gewalttaten an: “Wenn ihr so weit schon gehen müsst, um euer Mett zu produzieren, weil ihr anders kein Mett produziert mehr, […] dann mach’ ich irgendwas mittlerweile richtich. Genau das werde ich in Zukunft weiter ausbauen. Ihr werdet euch also drauf einstellen müssen, dass, wenn solche Aktionen nicht irgendwo zu jeder Woche passieren, und dann wird’s irgendwann auch so passieren, dass ich euch einfach nur fertig mach’, weil ich euch anzeige und herausfinde, wer ihr seid, weil irgendwann reiß’ ich mal jemandem die Maske vom Gesicht und verunstalte sein Gesicht so, dass ihn selbst sei’ beste Mudder nimmer erkennt. Und dann kann mir ned einmal einer was sagen dagegen. Weil so 'ne Aktion ist echt sowas von asozial kindisch und dämlich und wenn ich mich in so 'ner Situation verteidige und jemanden wirklich blutig schlach’, ist die Frage, ob da letzten Endes wirklich ich als Geschädigter … ähm … oder als Opfer, also, ob ich da als Opfer, als Geschädigter oder als … ähm … Täter dann gelte, ist dann wieder die Frage.” (Ja, das muss dann wohl der Staatsanwalt entscheiden. Aber wie heißt es so schön? Da sacht kein Richter der Welt was!)
Beim nächsten Mal soll man ihn bitte mit etwas bewerfen, das sich nicht so leicht abwaschen lässt und keine Handynummer verwendet, die er “hinterher anzeigen kann”.
Siejuhläiter.
OH. MANN.
Ich persönlich hätte übrigens einen anderen Ausgang für Rainerles Ausflug in die Welt der Liebe bevorzugt:
Vor einigen Jahren haben ein paar Kaschperle auf 4chan in einer koordinierten Aktion Singlemänner mit Fakeprofilen auf OkCupid angeflirtet und sie zu einem Date am Time Square eingeladen - ihr könnt euch ja in etwa denken, wie das am Ende aussah …
Stellt es euch doch mal vor: Rainerle steht im feinen Zwirn und mit Rose in der Hand einsam am Bahnsteig und wartet vergeblich auf sein Beerchen, das nicht auftaucht …
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In der Nacht zum Samstag ging Rainerle dann noch ein weiteres Mal auf YouNow live, um theatralisch vor sich hin zu leiden - aber das hat natürlich nichts mit dem Cola-Überfall zu tun:
Ein missmutig dreinblickendes Rainerle sitzt auf dem Sofa, hört einen Liebeskummer-Rapsong und nebelt die in blaues Licht getauchte Wohnarbeitsspielküche ein.
Er raucht, schweigt und leidet.
Schnaufen: “Ich überleg’, ob des überhaupt noch an Sinn macht. [schiefes Grinsen] Als Kind wollt’ ich die Welt verändern.”
Rainerle drückt weiter auf die Tränendrüse: “Ich bin selbst schuld. Ich hab’ versucht, etwas zu sein, was ich nicht sein kann.”
Schweigen, schnaufen, schniefen.
Mana wird gesammelt.
Unser lipidreicher Liebeskummergeplagter versinkt immer wieder bis zur Unkenntlichkeit im Nebel.
Chat: “Karma regelt.” Rainerle: “Biste schon mal auf die Idee gekommen, dass es vielleicht mein Kaba is’ … Karma is’? Mein Schicksal, dass ich all das ertrage? Oder ertragen muss. … Nur ich wüsste nicht, wofür.”
“Kaum hab’ ich irgendwas Gudes im Leben oder es is’ irgendwas Gudes passiert, gibt es so einen fetten Arschtritt.” (Jetzt mal ehrlich: Was hattest du denn “Gutes”? Deine Freundin war ja nun offensichtlich nicht echt und angeblich hast du das doch sowieso schon gewusst. Was soll also diese Vorstellung, obwohl dir die ganze Sache doch eigentlich üüüüberhaupt nichts ausmacht? Naja, nur gut, dass du auf keinen Fall auf Mitleidsbarren aus bist, lel.)
Mitleid und “Beileid” möchte er nicht, er möchte nur seine Ruhe und dass “diese Scheiße” aufhört, damit er sein Leben leben kann, wie er es “für richtich hält”, ohne dass es ihm “irgendwelche Wiggser” ständig “versauen”. (Dein Leben hast du dir schon selbst komplett versaut, Rainerle.)
Der Kummer wird in Bier ertränkt.
Er findet es “unfair”, dass die Leute, die bei ihm “diese Scheiße” abziehen, “nicht die geringste Chance hätten, diese Scheiße selber durchzustehen”, denn “die hätten gar nicht die Psyche dafür”. (Ich weiß, ich wiederhole mich, aber niemand wäre so dämlich, es überhaupt so weit kommen zu lassen.)
“Ihr wisst ja noch ned amal, warum ich jetzt grad streame und so feddich bin. Des hat nämlich nix mit die Sache mit’m Colagedöhns zu tun, des is’ was ganz anderes.” (Jaja, schon klar! Oder gab’s etwa über WhatsApp auch noch Ärger mit deinem uniformierten Freund?)
Rainerle suhlt sich schweigend und schnaufend in seinem Leid, ab und zu nuckelt er an seiner E-Shisha.
“Des Ganze hat nichts mit Kraft oder Stärke zu tun … sondern mit meiner Sturheit.” (Irgendwann müsstest doch selbst du mal begreifen, dass diese “Sturheit” dein Verhängnis und nichts ist, worauf man stolz sein sollte.)
Er fragt sich, warum er das alles “überhaupt noch durchzieh[ŧ]”: “Der Grund, warum ich angefangen hab’ mit YouTube war, weil es mir Spaß gemacht hat. Der Grund, warum ich weidergemacht hab’, ist, weil ich meine Familie beschützen wollte … die ich inzwischen nicht mehr habe, weil sie sich alle von mir abgewandt haben. Der Großteil meiner Freunde is’ weg, der Großteil meiner Familie is’ weg.” (Hättest du Freunde und Familie schützen wollen, hättest du einfach aufgehört. Damals wäre das nämlich noch gegangen.)
Inzwischen läuft keine Musik mehr und Rainerle schnauft einfach nur noch vor sich hin.
Irgendwann nimmt er sein Handy in die Hand und spricht hinein: “Leude, ich an eurer Stelle würde des ned so lange durchziehen, weil hinderher erwischt ma’ euch noch, ihr Lutscher, wenn ihr des über so 'ne Aktion abzieht. Außerdem: Ihr habt euten Verzerrer so weit hochgezogen, dass ich selbst nich’ mitgrich, was ich hier überhaupt erzähl’.”
Man muss ihn gar nicht anrufen, denn Nummern, die er nicht gespeichert hat, werden “audomadisch geblockt”.
“Alleine bin ich auch, wenn ich im Stream bin, bin ich immer alleine. Ich betrachte die User nicht als Leude, die bei mir sind. Des is’ einfach nur der Stream.” (Die Leute sollen dir einfach nur Barren spenden.)
Nach reiflicher Überlegung hat er sich endlich entschieden, welche Musik er als nächstes spielen möchte (“Where Dragons Rule” von DragonForce), dazu gibt es Bier und Gejaule.
Er beschäftigt sich ausgiebig mit seinem Handy.
Mana tanken mit Bier, Nebel und Stroboskoplicht.
Kontrollblick aus dem Fenster.
Auf “Borderlands 3” freut er sich.
“Time of Meddl muss ich machen, ja. Ich hab’s noch nich’ vergessen, aber ich bin noch ned dazu gekommen vor lauder hin und her rennen heude … und die letzten Wochen und Monade.” (Machen wir uns nichts vor: Die ausstehenden Folgen werden niemals kommen.)
“Hab’ ich da grade schon widder Steine gegen mein Haus fliegen hör'n? … Aleggsa, schalt’ Nebel aus. [Er lauscht] Ich könnt’ schwör'n, ich hab’ schon widder irgendwas gegen mein Haus fliegen hör'n.”
Rainerle möchte den Stream nun beenden, aber er wird noch nicht schlafen, sondern vorher noch ein bisschen “Gronkh-Ledsbläh” schauen: “Ja, ich gugge Gronkh-Ledsbläh, was soll’s? Gefällt mir eben einfach.” (So ein Zufall.)
“Bis zum nächsten Mal, haut rein.”
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Uffohje.
Das war heute ja wieder ein ziemlich langer Artikel … da muss man schon aufpassen, dass man zwischendurch nicht einschläft!
Wer doch ein kleines Nickerchen machen möchte, der kann das mit dem heutigen amüsanten Amazonkauf tun: Dem Faultier Plüschkissen.
Dabei handelt es sich, wie der Name schon sagt, um ein kuscheliges Kissen, das mit dem (einigermaßen lebensechten) Gesicht eines Faultiers bedruckt ist.
Tatsächlich habe ich mir das Kissen auch selbst gekauft (naja, ehrlich gesacht war’s für mei’ Froindin) und muss sagen, dass es wirklich sehr weich und flauschig ist - vielleicht ein bisschen kleiner, als man erwarten würde, aber gut gefüllt und schön kuschelig.
Ich hoffe bloß, dass mein Hund nicht auf die Idee kommt, zu denken, dass es “sein” Kissen wäre … wenn ihr versteht, wie ich das meine …