“Und zwar ist es so gewesen, dass ich im Alter von acht, neun Jahren in meiner Schulzeit, ich konnte gerade mal ‘n bisschen schreiben, 'n bisschen lesen, 'n bisschen rechnen, ganz minimal die allerersten Sachen, die man halt so lernt in den ersten drei Klassen, ersten drei Jahren und ich hab’ damals einen Brief geschrieben, […] auf jeden Fall sollte des quasi 'ne Kündigung für die Schule sein. So, ich kündige die Schule, so, ich werde mir jetzt 'n Tschobb suchen, so ungefähr.“
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Es war mehr als offensichtlich, dass unser durchschaubarer Dauerstreamer zum Jahrestag des “Schanzenfests” auf einen kleinen Mitleidsbarrenschauer hoffte … Dieser der blieb aber trotz drei Streams auf YouNow (mit Geschichten über seine schwere Schulzeit und dem üblichen Gebrüll) leider aus!
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Los ging es um 13:03 Uhr mit der ersten Pflichtstunde, in der Rainerle mal wieder mit seiner “Maus” kommunizierte, Besucher samt “Köter” beschimpfte und im Nebel versank:
Die Kinderdisco hat geöffnet, ein übellauniges Rainerle tippt auf seiner Tastatur herum. (Er scheint übrigens mal wieder gerade erst aus dem Bett gekugelt zu sein.)
Er hält sich sein Handy ans Ohr, hört eine Sprachnachricht ab und verschickt selbst eine: “Ich antworte dir darauf späder, Maus, ja?”
Gejaule zu den üblichen Schlagern.
Nebel.
Der Prachtkörper wird vom Sofa gewuchtet und zur Kaffeemaschine bewegt, die mit frischem Wasser und einem Pad ausgestattet wird.
Sitzkaffee.
Musik aus, Rainerle brüllt: “NIMM DEIN’ KÖTER VOM MEI’M GRUNDSTÜCK, DU HURENSOHN! UND SCHAU’, DASS DE LAND GEWINNST, BEVOR ICH DIR AUF DIE FRESSE HAU’!”
“Heute is’ der 20.08., falls de’s übersehen hast.” (Bist du deswegen so schlecht drauf?)
Er betätigt erneut die Taste der Padmaschine und wundert sich: “Wieso is’ des jetzt so überfüllt?” (Na, weil du noch ein zweites Mal auf den Knopf gedrückt hast! Hast du das echt schon wieder vergessen?)
Kontrollblick aus dem Fenster.
“Ich versteh’ nicht, wie sich Menschen so verhalten können …”
Rainerle schnauft vor sich hin.
Der Drache versinkt im Nebel.
Jetzt zeigt er dem Tablet den Mittelfinger. (Die Besucher können das nicht sehen, Rainerle.)
“Auch gleich mal Nebel nachfüllen.”
Nerviges Gepfeife.
Um 14 Uhr wird eine neue Folge “Borderlands” erscheinen. (Es sollten doch den Rest des Monats keine Ledsblähs mehr kommen! In der Folge war übrigens nichts Interessantes drin …)
Nachher wird er wohl auch noch BoTW streamen. (Ach, nö …)
Wobei: “Vielleicht mach’ ich nachher einfach ‘n Borderlands-Stream.” (Ich persönlich hoffe ja, dass du einfach offline bleibst.)
“Jetzt komm’ die ganzen Schwarten wieder runder, ey.” (Er meint seine Besucher, nicht sein Gewicht …)
Nun muss er “mal kurz aufs Klo” - nach dem Toilettengang wäscht er sich übrigens “immer die Hände”.
“Ich hol’ mir mal mein Stopfzeuch von oben.” Anschließend macht er sich an die Glimmstängelproduktion.
Rainerle macht “die Stunde voll” und wird dann “Borderlands aufnehmen”. Wir sollen aber bitte bis zum Schluss dran bleiben, denn er hat eine “kleine Überraschung” für uns. Er weiß bloß nicht, ob sich “die Überraschung nur auf die auswirkt, die auch was gespendet haben”.
Die tolle Überraschung: Er öffnet irgendeine virtuelle “Kiste” mit “Likes und Props” für seine Zuschauer. Wie das genau funktioniert, weiß er selber nicht.
Tschautschau!
Die Einnahmen: Etwas mehr als $12. Ein Barrenregen sieht anders aus.
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Doch Rainerle gab nicht auf!
Um 19:56 Uhr ging er erneut live, um zwei Stunden lang Zelda zu spielen und über “Bauchschmerzen” zu klagen:
Heute hat er "a bissle an freieren Kopf” als gestern.
Dass er vorher nie weiß, wie lange er streamen wird, sollte man inzwischen eigentlich wissen.
“Warum fragt ihr mich in jedem Stream eigentlich desselbe?”
Wenn er Lösungen benutzt, sagt er das “immer” dazu: “Ich bin nämlich so ehrlich. […] Ich bin ein ehrlicher Mensch. Auch, wenn die Leude immer sagen, ich bin ein Lügner.” (Natürlich …)
Er muss “mal kurz weg”, um nachzuschauen, ob “die Herren” zu ihm wollen oder “nur spaßeshalber dastehen, um sich genauer umzuschauen oder so”.
Rainerle kommt zurück und stellt fest, dass es kalt ist.
“Oh, seht mal! Der Fettsack steht genau auf den Ruinen!” (Schaust du dir nebenbei etwa heimlich dein letztes Musikvideo an?)
Chat: “Warum ist Links Awekening dein lieblingsteil?” Rainerle: “Ach, Leude, wenn ihr mich schon triggern wollt, dann macht’s wenigstens richtich!” Er findet es “lächerlich” ihn damit triggern zu wollen, dass man behauptet, “Link’s Awakening” sei sein liebstes Zelda-Spiel.
Er war noch nie ein Fan von Kuchen (“trockenes Zeug”) und bevorzugt Torte. Baumkuchen mag er aber!
“Baumkuchen wär’ eigentlich auch mal 'n cooler Name für 'n Ledsbläher. BaumkuchenLP.” (Ja, ich weiß auch nicht …)
“Irgendwie hab’ ich gerade Bauchschmerzen. Zu viel gefuttert vorhin wahrscheinlich.”
“Irgendwie fühl’ ich mich grad in vielerlei Hinsicht unwohl. Ich weiß auch ned.” Deswegen wird er wahrscheinlich nicht mehr so lange streamen. Vielleicht macht er sich einen Tee … (Nur zu!)
Er möchte ein Pferd im Spiel “Das Letzte” nennen, aber leider reichen die verfügbaren Zeichen nur für “Das Letzt”. (Wie? Das Letzt?)
Tschötschö!
Hier sahen die Einnahmen schon ein bisschen besser aus: Satte $23!
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Aber das war wohl immer nicht genug für unseren behäbigen Barrenbettler, weswegen er sich um 01:15 Uhr erneut vor die Webcam schwang, um den dritten Stream der aktuellen Wachphase abzusitzen - mit einer “Kündigung für die Schule” und dem üblichen Gejammer über seine Hater (”Ich leide nicht, ich bin lediglich genervt von denen.“ ), die selbstverständlich schuld daran sind, wie sein Haus aussieht:
Blaues Licht in der Kinderdisco, dazu läuft "The Last Unicorn”.
Kippe & Nebel gehen rein, gefolgt von KiiBeats.
“Wenn der Bass übersteuert, sagt’s mir bitte.”
“Wenn ihr meine Musik zum Kotzen findet, die ich spiel’, dann figgd euch und kotzt sonst wo hin und geht’ aus meinem Stream raus, dann habt ihr hier nichts verloren, wenn ihr keine gute Musik verstehen könnt’.” (KiiBeats ist so ziemlich genau das Gegenteil von guter Musik.)
Sein linkes Augen nervt ihn “tierisch ab”.
Rainerle macht nicht viel: Rauchen, tippen, in die Gegend starren, ab und an jault er ein bisschen zur Musik.
Zurzeit denkt er “ziemlich viel” über sein Leben nach. Als er “acht, neun Jahre alt war” ist etwas vorgefallen, das alle (“meine Eltern, die Lehrer und auch meine Mitschüler”) “lustig” fanden: “Eigentlich sollte man bedenken, dass es eigentlich 'n Hilfeschrei war. […] Und zwar ist es so gewesen, dass ich im Alter von acht, neun Jahren in meiner Schulzeit, ich konnte gerade mal 'n bisschen schreiben, 'n bisschen lesen, 'n bisschen rechnen, ganz minimal die allerersten Sachen, die man halt so lernt in den ersten drei Klassen, ersten drei Jahren und ich hab’ damals einen Brief geschrieben, […] auf jeden Fall sollte des quasi 'ne Kündigung für die Schule sein. So, ich kündige die Schule, so, ich werde mir jetzt 'n Tschobb suchen, so ungefähr.” (Das kann man auch wirklich nur lustig finden.)
“Ich bin Zeit meines Lebens in der Schule gemobbt worden. […] Ich war zehn Jahre in der Schule, diese zehn Jahre waren für mich die absolute Hölle und rückblickend betrachtet hat’s mich natürlich auch abgehärtet für das, was ich jetzt so erlebe, […] auch wenn ich mir nie gewünscht hätte, dass mein Leben so weiter fortführt.”
“Die Welt” sollte “drüber nachdenken”, ob man solchen Leuten wie ihm nicht vielleicht “helfen” sollte, damit es weniger “Spannungen gibt in der Schule” oder “weniger Druck von zuhause”. (Du lässt dir aber ja nicht helfen.)
“Meine Idee damals war vielleicht ziemlich … äh … dumm. Logisch, aber des sind solche Sachen einfach.”
Warum er gegen Mobbing kämpft? “Ich will nicht, dass irgendein Mensch auf dieser Welt diese Scheiße durchmacht, die ich mein ganzes Leben durchmache. Und das ist einer der Gründe, warum ich mich gegen Mobbing einsetzen will.” (Keine Sorge, Rainerle! Die Gefahr, dass es jemand genauso weit kommen lassen wird wie du, ist verschwindend gering.)
Am liebsten würde er etwas “gegen jede Art von Mobbing” tun - egal ob in der “Schule”, auf der “Arbeit”, im “Elternhaus”, in der “Familie” oder im “Freundeskreis”.
“Das Problem is’, dass 99% dieser ganzen Scheiße einfach nicht ernst genommen wird. Und aufgrund dessen, dass es nicht ernst genommen wird, wird sich da auch nie was dran ändern.”
“Ihr habt nicht die geringste Ahnung, wie’s in meiner Psyche aussieht. Ich bin kein Stück verbittert, auch wenn ich jeden Grund dazu hätte.” (Gut, dass du es sagst.)
“Die Hater” tun so, als würde er permanent “um Mitleid betteln”. Aber er will gar kein Mitleid: “Ich meine, welcher Mensch will denn bemitleidet werden?” Er möchte lediglich, dass Mobbing irgendwann “der Vergangenheit angehört”. (Mir persönlich würde zum Beispiel eine Wuppertaler Wuchtbrumme einfallen, die auch gerne 24/7 bemitleidet werden möchte, das aber nie zugeben würde.)
Er streamt “aus genau zwei Gründen”: 1.) Weil ihm das Streamen “trotz der Idioten da draußen” Spaß macht. 2.) “Ich werde nicht klein beigeben, nur weil irgendwelchen kleinen, dummen Querulanten, die zu kurzsichtig sind, um zu begreifen, was … äh … mit ihrer Scheiße tatsächlich angerichtet werden kann, versuchen, mich in die Defensive zu drängen und dafür zu sorgen, dass ich nicht mehr streamen kann, dass ich nicht mehr streamen darf.”
Weiter über die Hater: “Ich werd’ solchen Menschen keine Macht zugestehen über mich. Solche Menschen haben keine Macht über mich. Und sollten auch keine Macht über euch haben. Generell sollten solche Menschen überhaupt keine Machtpositionen haben.” (Das solltest du übrigens erst recht nicht.)
Wenn jemand lieber bei ihm “rumhatet”, als etwas anderes zu schauen, an dem er Spaß hat, dann soll er das ruhig tun: “Das ist mir immer noch lieber, als wenn er woanders rumhatet, weil auf die Art und Weise gehen sie alle gegen mich und ich komm’ damit klar. Das hab’ ich die letzten fünf, sechs Jahre bewiesen.” (Deswegen rastest du inzwischen auch beinahe täglich komplett aus hast quasi eine Standleitung zur Polizei. Verstehe!)
Die “Hater” wollen ihn gerne leiden sehen: “Ich leide nicht, ich bin lediglich genervt von denen.” Dass er unter den Hatern leidet, ist “schon lange nicht mehr der Fall”. Außerdem wollen die Hater ihn gar nicht mehr nur leiden sehen, sondern ihn “vernichten”.
“Ich hab’ ganz andere Probleme als euch Fuzzis.” (Stimmt - dein größtes Problem bist nämlich du selbst.)
“Ihr wisst nichts über mich! […] Ich bin nicht euer Spielzeug!”
Er hat sich “nie daneben benommen”, sondern sich immer nur verteidigt. Für ihn ist es übrigens schon ein “Angriff”, wenn die Leute vor seiner Haustür stehen …
Leute, die ihm ungefragt Ratschläge geben, sind “viel arroganter” als er selbst. Und selbst wenn er um Ratschläge bittet, steht es ihm immer noch frei, diese abzulehnen: “Und wenn ich in euren Augen dafür ein Narzisst bin oder ein arrogantes Arschloch, dann bin ich gerne ein arrogantes Arschloch oder ein Narzisst, weil es bedeutet immer noch, dass ich ein eigenständiges Individuum bin und nicht irgendwie ein Mitläufer, der das nachsagt, was schon Tausende vorher gesagt haben.”
Er muss sich nicht “beruhigen”, denn er ist “überhaupt nicht aufgeregt”.
“Es ist ja nicht so, dass ich ein Messie bin und hier links und rechts solche Müllberge aufgehäuft hab’.” Wie sein Grundstück von außen aussieht, ist natürlich nicht seine, “die Schuld der Hater”.
“Wenn hier irgendwo Schimmel ist, dann … keine Ahnung … spring’ ich aus dem nächsten Fenster.” (Dann pass auf, dass du dich nicht an den Glasscherben verletzt.)
Wir sollen uns Rainerle als Spiegel vorstellen: “Wenn ihr in den Spiegel reinschlagt, schlägt der Spiegel zurück. Und genauso läuft’s bei mir.”
Er streckt sich und stellt dabei fest, dass er “alt” wird. (Das liegt weniger am Alter, sondern eher an deinem Gewicht …)
“Schmusihase ist schon im Bett, so wie’s aussieht.” (Schlaf gut, Schmusi!)
Bevor er ins Bett geht, wird er noch “ein paar Aufnahmen” für einen neuen Song machen. (Ich würde lachen, wenn der nächste Song “Schanzenfest” hieße, lel.)
Tschau!
Mit diesem Stream hat Rainerle übrigens gerade mal etwas über $7 verdient. Insgesamt kam er am Dienstag also auf Einnahmen von etwas mehr als $43, was bei aktuellem Umrechungskurs knapp 39€ entspricht.
Irgendwie vermute ich, dass er mit mehr gerechnet hat …
Der heutige amüsante Amazonkauf ist etwas für diejenichen, die bald auf eine Hochzeit eingeladen (vielleicht möchte Rainerle ja bald sein Schmusihäschen heiraten) sind und noch auf der Suche nach einer netten Geschenkidee sind.
Vorhang auf für: Die Beziehungskiste. Das ist eine kleine Holzkiste (man kann sie wahlweise auch mit Namensgravur bestellen), die nur von Braut und Bräutigam zusammen geöffnet werden kann, da wegen der wäscheklammerbasierten Konstruktion dafür nämlich vier Hände nötig sind!
Zwar echt eher eine Nischensache, weil man nicht tagtäglich auf eine Hochzeit eingeladen wird, aber die Idee ist doch wirklich ganz nett.