“Meine Post geht doch euch an Scheißdregg an, Alder. Schon allein die Frage nach meiner Post is’ unhöflich? Wer hadd'n euch erzogen, Alder?!”
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Los ging der Donnerstag mit einem Frühstücksstream, in dem unser adipöser Animefan sich wünschte, dass die Welt doch “nur so einfach” wie in seinen japanischen Zeichentrickfilmchen wäre und mal wieder ordentlich über “Idioten” im Regen schimpfte:
Unser offensichtlich frisch aus dem Bett gekugeltes Rainerle beschäftigt sich mit seiner Kaffeemaschine, zwischendurch legt er eine Pause ein, um sich auf die Sofalehne zu stützen und über den Anime (“One Week Friends”) zu lachen, der gerade läuft.
Es wird Wasser gesprudelt und mit Sirup versehen.
Nach dreieinhalb Minuten lässt er sich auf dem Sofa nieder und nippt an seiner Sprudelcola.
Nun bereitet er sich sein Frühstück zu - es gibt drei Scheiben Toast mit Lyoner, dazu kaffeehaltiges Zuckerwasser.
Chat: “Cola bereits vor dem Essen reizt den Magen zu sehr. Da kannst du schlimme Bauchschmerzen bekommen.” Die “Cola” hat Rainerle sich bloß gemacht, weil er “später was trinken will”. Vorhin hat er nur kurz davon probiert, um zu schauen, ob sie schmeckt: “Ich versteh’ ned, warum ihr die ganze Zeit immer mich nerven müsst! Außerdem geht’s doch euch nix an, was ich esse oder trinke!” (Deine Laune ist ja schon wieder ganz fabelhaft.)
Eine Banane geht rein. (Wie hat die sich denn in die Wohnarbeitsspielküche verirrt?)
Folge 2 beginnt und Rainerle lacht dümmlich vor sich hin.
“Aleggsa, schalt’ des Studio an.”
Nebenbei tippt er auf dem Handy herum.
“Der Anime is’ so schön. Wenn die Welt nur so einfach wär’, ey!”
Er muss sich Socken anziehen. (Das sieht wie immer nach Schwerstarbeit aus.)
“Voll geil. Im Schlafzimmer riecht’s voll geil nach frisch gewaschener Wäsche, weil ich die ganze Wäsche im Schlafzimmer aufgehängt hab’. Voll geil.”
Herzhaftes Gähnen.
Blick aufs Tablet, Griff zum Telefon: “Ja, hier is’ ma’ widder Wingler, hallo. Drei Personen mit am riesigen Schild, schreien herum, lassen ewig laute Musik […] mit so ‘ner komischen Box laufen … Gut, dange, Adé.”
“Ich hoff’, man hört die ned im Stream. Vor allem, draußen pisst’s wie Sau und die stehen da im T-Shirt und schreien rum.” (Aber sie haben ihr Ziel erreicht - du regst dich auf. Wie jeden Tag.)
“Ich versteh’ ned, dass die Leude sich so hirnlos verhalten. […] Man muss doch irgendwann mal Vernunft in seinem Leben entwickeln.” (Das ist bei dir doch auch bis heute nicht passiert.)
Schwerfällig wuchtet er sich vom Sofa hoch und verlässt die Wohnarbeitsspielküche.
Im Hintergrund hört man ihn schon wieder telefonieren - er gibt gerade Personenbeschreibungen an die Polizei durch.
“Es pisst wie aus Eimern, Alder, und die Idioten stehen bei mir vor der Haustür.”
Er ist wieder da und hält ein Meddl-Quietscheentchen in die Kamera.
“Ich mag keine Leude, die hinter dem Rücken von jemand anderem reden.”
Es gibt noch einen Schluck Sprudelcola.
Nun putzt er sein Wii U-Gamepad mit etwas Spucke und einem Geschirrtuch, das er unter seiner Sweatshirtjacke auf der Sofalehne hervorzaubert.
Jetzt wird er den Stream kurz beenden …
… um direkt in den langweiligen Zelda-Stream überzugehen - mit weiteren Besuchern, Schmuddelkram und dem für Rainerle trotz Rekordtemperaturen zu kalten Sommer.
Die erste Frühstückspflichtstunde war ja auch noch nicht langweilig genug!
Heute wird er auch noch auf dem Gamingkanal auf YouTube streamen, weil er versuchen will, dort “mehr Fuß zu fassen” und er würde sich freuen, wenn man ihn abonnieren würde. Vielleicht kann er dann demnächst seine Gamingstreams auf YouTube verlegen, da wäre die Qualität des Streams auch besser. (Sterbenslangweilig wären sie aber trotzdem …)
“So, da kommen schon die nächsten Idioten widder.”
Heute Abend möchte er “irgendwas Kochen”, aber dafür müsste er noch einkaufen gehen … dabei war er heute schon einkaufen!
“Man kann mir echt viel vormachen, aber in Tselda kenn’ ich mich aus.” Eigentlich war ihm BotW “sogar zu leicht”.
“Ich hab’ wahrscheinlich scho’ Schdraddegiespiele gespielt, die kennt ihr ned mal, weil die schon so alt sind, weil ich scho’ so alt bin.” (Ja, du bist der besonderste und älteste Dreißigjährige der Welt, wir wissen es.)
“Ich bin auf jeden Fall so viel besonderer, dass ich ned die ganze Zeit bei jemand anderm rumspammen und rumbeleidigen muss.” Sowas hat er nämlich gar “nicht nötig”!
Es hupt - Rainerle macht sich auf den Weg nach draußen, um seine Post zu holen.
“So, da bin ich widder.” Und weiter geht’s …
Chat: “Post von der BLM?” Rainerle: “Meine Post geht doch euch an Scheißdregg an, Alder. Schon allein die Frage nach meiner Post is’ unhöflich? Wer hadd'n euch erzogen, Alder?!”
Chat: “wir interessieren uns halt für dich dein leben und besonders für deine BLM Post.” Rainerle: “Mein Leben is’ trotzdem noch Briwadsache.” (Dafür wissen wir aber eine Menge Dinge über dich, die man lieber nicht wüsste …)
Die Polizei macht momentan zwar einen “guden Tschopp”, doch Rainerle wundert sich, dass die Leute einfach “hier durchfahren”, ohne dass sie “erwischt” werden: “Eigentlich müsst’ ma’ die voll anzeigen dafür.”
“Oh, da hab’ ich ein neues Bild für PH gekriegt. Freu’ ich mich drauf.” (DAS ist dir dann also nicht zu privat …)
“Ohne Scheiß, ne? Ich werd’ Link gleich erschießen gehen!”
Er muss etwas “überprüfen” und “auf etwas achten”, das seine “Aufmerksamkeit” verlangt. “Für die Älteren unter euch isses vielleicht auch gar nicht mal so unlustig später. Hat vielleicht sogar was Gutes anbei.” (Ich bezweifele es.)
Rainerle merkt, dass GMail einen darauf hinweist, wenn man den Anhang vergessen hat und findet das “ganz geil”.
Mittlerweile scheint auch mal die Sache um HerrNewstime, Gronkh und diesen Currywurst-Kaschper bei Rainerle angekommen zu sein. Ihn hat das aber nicht interessiert, denn er “ergötzt” sich nicht “am Leid anderer”, so etwas mag er nicht. (Falls ihr keine Ahnung habt, wovon die Rede ist - gut so! Wenn es euch trotzdem interessiert: Holger Kreymeier hat einen Videobeitrag darüber gemacht.)
Um 15:55 Uhr stellt er fest, dass er sich, wenn er noch etwas einkaufen möchte, mal “langsam hinbegeben” müsste. (Bitte, geh!)
“Ja, hab’ ich gesehen, allerdings hast du den Anhang vergessen. [Anzügliches Lachen].”
Seit er aufgestanden ist, hat er nichts anderes gemacht, als zu streamen.
Dass er nicht auf den Chat eingehen darf, interessiert ihn mittlerweile eigentlich “überhaupt nimmer”.
Er regt sich mal wieder über Link auf und rastet aus: “Du blödes Stück Scheiße!” Manchmal hat er das Gefühl, der will ihn “vorsätzlich verarschen”. (Das glaube ich auch, bei mir tut er nämlich immer das, was er soll.)
Es regnet, damit ist “Ruhe draußen” … oder auch nicht, denn es erscheinen schon kurz darauf neue Besucher vor dem Haus.
Der Sommer ist “so kalt”, dass sich der Pool gar nicht richtig lohnt. Es war bisher ja nur “'n paar Tage heiß”, aber selbst da war es “nicht richtig heiß”. Er glaubt sowieso, dass die Welt “zu Grunde geht”. (Einer der heißesten Sommer seit Beginn der Wetteraufzeichnung und Rainerle ist er immer noch zu kalt. Aber gut, wenn man ein richtig echter Drache ist … Lel.)
Von seinem Popcorn hat er nur am Anfang etwas gegessen, denn er ist “eigentlich gar nicht so der Popcorn-Mensch”.
Dann sucht er die Toilette auf und geht danach glücklicherweise endlich offline.
Insgesamt hat er mit den beiden Streams in dreieinhalb Stunden übrigens gerade mal $22 verdient, den Großteil davon im Pre-Show-Frühstücksstream.
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Der am Morgen groß angekündigte Gamingstream auf DrachenGamesLP blieb natürlich aus, aber dafür gab es mal wieder ein bisschen Schweinekram auf dem Schmuddelkanal.
Zum einen ist in seinem Album “Zeichungen” eine erotische Fanzeichnung aufgetaucht: ein anthropomorphisches weibliches Einhorn reitet triefend auf der Zunge eines gewaltigen Drachen. Bildüberschrift: “Wie? Das Letzte"?
Ich werde euch das entsprechende Bildmaterial nicht verlinken, denn wer das sehen möchte, wird schon den richtigen Weg finden. Lasst euch aber gesagt sein, dass ihr echt nichts verpasst, wenn ihr es euch nicht anschaut.
Rainerles Kommentar zu dem Bild (das er unter anderem mit “hentei”) getaggt hat: “Meine zuschauer sind echt talentiert und versaut danke für das tolle bild :”
Und dann verfasste er am Abend noch einen ellenlangen Post, in dem er die glorreiche Idee verkündet, seine Zuschauer in Interviews via Discord zu ihren “geilsten erlebnissen” befragen zu wollen - die fertigen Audioaufnahmen möchte er dann hochladen.
Mitmachen dürfen natürlich nur Leute, die es auch in seine “FL” geschafft haben (“die regeln wen annehme und wen nicht könnt ihr ja im kanal nachlesen”) und “wer sich daneben benimt wird nicht hochgeladen”.
Er ist einfach vollkommen übergeschnappt. Man kann es nicht anders sagen …
Wer morgens den AsA auf seinem Tablet liest und sich dabei denkt: “Hach, wie schön wäre es doch, wenn man von dem Gerät auch etwas essen könnte!”, der wird seine Freude am heutigen amüsanten Amazonkauf haben:
Das ist ein Frühstücksbrettchen aus Holz, das einem Tablet nachempfunden ist - natürlich samt “Apps” wie Bacon, Crossaint, Serviette, Besteck oder Toast … und statt eines Apfels ist auf der Rückseite eine Kaffeetasse eingraviert.
Ich weiß auch nicht, ob ich das dämlich oder witzig finde. Ehrlich nicht.
Jedenfalls wünsche ich euch guten Appetit beim Frühstück! Und lieber nicht das Holzbrettchen mit dem richtigen Tablet verwechseln …
(Ich bin ja mal gespannt, ob uns auch heute wieder ein Frühstücksstream mit Freitagstränen erwarten wird … Das wäre dann übrigens schon der dritte feuchtfröhliche Freitag in Folge.)