“Angeblich sind des Zivilkräfte vor mei’m Haus. Wenn des Zivilkräfte sind, was is’ dann die Polizei, Alder?! Vor mei’m Haus is’ ein Scheißdreck! Die Bullen unternehmen einen Scheiß gegen diese Idioten! Wofür zahl’ ich eigentlich meine verfiggden Steuern? Die sind so knapp davor, dass ich meine Beherrschung endgüldich verlier’!”
―
Ja, was soll ich sagen?
Vom Geburtstagshochgefühl des Vortages war am tatsächlichen Geburtstag unseres dreißigjährigen Drachenshishabesitzers nicht mehr viel zu spüren!
Um 13:14 Uhr ging er auf YouNow live, um einen wahrhaft denkwürdigen Geburtstagsstream abzuliefern:
Zunächst spielte er uns seinen neuen Song vor, doch es dauerte nicht lange, bis die Stimmung dank einiger Besucher kippte und Rainerles Ehrentag in die völlige Eskalation samit klirrender Fenster, Tränen, Geschimpfe über die Polizei, einer Anzeige, Drachentränen und einer Menge Gebrüll trieb …
Stream an, Rainerles neuer Song läuft und er singt mit.
Bier um 13:16 Uhr.
Rainerle verlässt das Sofa.
In den nächsten Tagen wird er ein “Musikvideo” machen, es gibt aber auch noch ein “Lyricsvideo”.
Der Song läuft ein zweites Mal …
… und dann noch ein drittes Mal: “So ziemlich der Beste von uns.” Außerdem braucht er “die Inspiration” für sein Video.
Er schafft es nicht mal mit dem eingeblendeten Text, seinen eigenen Song fehlerfrei mitzusingen.
Bei der Gelegenheit spielt er auch gleich noch seine ganzen anderen Songs …
Nebenbei wird geschäftig getippt.
Rainerle wuchtet sich vom Sofa hoch, verlässt den Raum und schimpft mal wieder mit “Asozialen”: “Halt deine Fresse, du hässlicher Bastard! […] Wenn ihr keinen Tschopp habt, dann such’ dir einen! […] HALT DEIN MAUL!” (Das verspricht ja ein glanzvoller Geburtstag zu werden …)
Jetzt begibt er sich ans Fenster. Kurz darauf schiebt er sich erneut aus dem Bild …
… um dann richtig auszurasten:
“ICH FILM’ EUCH, WEIL HIER ASOZIAL SEID, ICH FILM’ EUCH, WEIL IHR HIER NED LANGZUFAHREN HABT UND ICH FILM’ EUCH, WEIL IHR EUCH WIE ‘N STÜCK SCHEISSE VERHALTET! Und jetzt VERPISST EUCH! UND GEHT VON MEI’M GRUNDSTÜCK RUNDER, BEVOR ICH DICH RUNdER PRÜGEL’, DU BLÖDER WIGGSER! HALT DEIN MAUL! WAS HIER WAS IS’, SAGST DU BESTIMMT NED AN! NIE UND NIMMER SAGST DU WAS HIER AN! ALSO HALT DEIN MAUL! IHR KOMMT HIERHER, IHR WOLLT MICH JEDES MAL AUSRASTEN SEHEN. [noch lauter] WAS HABT IHR HURENSÖHNE DAVON?! WAS SEID IHR, ALDER?! MENSCHEN SEID IHR NED!!! MENSCHLICH SEID IHR NED!!! IHR LACHT ÜBER MICH, WAS HABT 'N IHR IM KOPF, ALDER?! IHR WOLLT STUDENTEN SEIN?! […] WENN DU WIRKLICH SO INTELLIGENT SEIN SOLLTEST, DANN BENIMM DICH AUCH SO! […] ICH SCHREI’ NUR DESWEGEN, WEIL IHR HURENSÖHNE HIER SEID! WENN IHR EUCH VERPISST, MÜSST’ ICH NED SCHREIEN! […] DU KOMMST AUS AM ANDERN LAND HIERHER UND WILLST MIR AUF DIE EIER GEH'N, DU HURENSOHN! DU BIST AUS ÖSTERREICH ODER AUS DER SCHWEIZ, WILLST MIR WAS ERZÄHLEN, ALTER?! HALT DEIN MAUL! ICH WÜNSCHTE, ICH WÜRDE IN DIE USA LEBEN, DA HÄTT’ ICH EUCH SCHON ERSCHOSSEN, ALTER! HALT DEIN MAUL! HALT DEIN MAUL! DU BRAUCHST NED DIE FRESSE AUFREISSEN! DEINE WORTE SIND BEDEUTUNGSLOS! HALT DEIN MAUL! DU WILLST HIER GAR NICHTS, AUSSER MICH AUFREGEN! ALSO VERPISS DICH! HALT DEIN MAUL! ICH HÖR’ DIR NED ZU, WARUM BEGREIFST DU DAS NED?! [mit überschlagender Stimme] HALT EINFACH DIE FRESSE! MICH INTERESSIER'N DEINE WORTE NED, WIE OFT NOCH?! HALT DEIN MAUL! HALT DEINE HÄSSLICHE SCHNAUZE! […] HALT DEIN MAUL! Junge, wenn du jetzt ned aufhörst, die Schnauze aufzureißen und wenn du ned aufhörst, mich zuzutexten mit Sachen, die nur SCHEISSE sind, dann komm’ ich raus, dann zeig’ ich dir, was unfreundlich is’! ALSO HALT DEIN MAUL! HALT EINFACH DEINE FRESSE! […] STELL DICH VOR IRGENDEINEN BUS UND LASS DICH ÜBERFAHR'N! DES WÄR'N DIENST AN DER GANZEN MENSCHHEIT! WEIL SO ABSCHAUM WIE EUCH, BRAUCHEN WIR NED! IHR MENSCHEN SEID DER GRUND DAFÜR, DASS ES SO VIEL SCHEISSE AUF DER WELT GIBT! Irgendwo geht einer am auf die Eier, daraus entsteht widder mehr Hass und noch mehr und noch mehr und irgendwann kommt KRIEG, du blöder Dreggsagg! Also erzähl’ mir nichts! Menschen wie IHR sind der Grund dafür! ICH mach’ nur mein eigenes Ding! KEINER VON EUCH IS’ GEZWUNGEN, MEIN ZEUCH ANZUSCHAU'N! […] ALSO HALT’S MAUL UND GEH ENDLICH VON MEI’M GRUNDSTÜCK RUNDER, DU STÜCK SCHEISSE, ALDER! DU SOLLST DIE FRESSE HALTEN! Geh von meinem Grundstück runder! Du wirst schon sehen, ob ich dich runder prügel’ oder ned! HALT DEINE HÄSSLICHE SCHNAUZE! HALT DEINE FRESSE, DU HURENSOHN!!! HALT. DEIN MAAAAAUL!!!!!! DU HAST HIER NED DES MAUL AUFZUREISSEN! VERPISS DICH EINFACH!!! [langsam versagt die Stimme] DU REGST DICH AUF, DASS ICH HIER RUMSCHREI’?! WAS GLAUBST WER ICH BIN, DU HURENSOHN?! HA! JEDEN TAG - … NEIN!!! […] DU HAST HIER NICHTS ZU WOLL'N!!! ICH LEBE HIER MEIN PRIVATLEBEN, DU HURENSOHN! […] VERPISST EUCH EINFACH! ES IS FREIDACH, DA SOLLTET IHR EIGENTLICH AUF DER ARBEIT SEIN, IHR HURENSÖHNE! WAS MACHT IHR? STEHT BEI MIR - HALT DEIN MAUL!!!! Mich interessiert euer Hurensohn-Scheiß ned! Wenn ihr wirklich Studenten wärt, sollte man von euch VERNUNFT erwarten! Ihr seid alles Erwachsene! Oder halbwegs erwachsen zumindest! […] IHR BASTARDE, ALDER! HALT DIE FRESSE UND VERPISST EUCH! BEVOR ICH RAUS KOMM’! WENN ICH NOCH MAL RAUS KOMM’, BIST DU TOT, JUNGE! [markerschütternd] HALT DEIN MAAAAAUUUUUUUL!!!!!!!”
Es folgt ein “RUMMS”, dann herrscht erst mal verdächtige Stille, die nur hin und wieder vom einsamen Geräusch der Alarmanlage unterbrochen wird.
Wir sehen kurz Rainerles Arm im Bild, dann watschelt er direkt wieder nach draußen.
Zum wiederholten Male dringt entsetzliches Ogergebrüll durch das offene Fenster. (Außer “HALT DEIN MAUL!”,“HURENSÖHNE!” und “VERPISST EUCH!” versteht man nicht viel, aber es ist sowieso bloß das Übliche.)
Uffohje - es klingt ganz danach, als sei gerade wieder etwas zu Bruch gegangen … (Wenn das mal kein Fenster war!)
“ALL DIESE SCHEISS MÜSSTE NED SEIN, WENN IHR IDIOTEN NED HIER WÄRT!!!!!!!” (Du hättest auch einfach im Haus bleiben können, meine Güte!)
Anscheinend werden nun auch noch die Nachbarn beschimpft: “Anstatt nur dumm zu schauen, könntet ihr mal die Bullen rufen! Aber des muss ja auch widder ich machen!”
Man hört Wasser laufen. (Werden da etwa die ersten Kriegsverletzungen ausgespült oder Tränen aus dem Gesicht gewaschen?)
Gedämpfte Stimmen von draußen, die Alarmanlage geht auch wieder los … genauso wie das Geschrei: “Hat einer von euch jetzt mal die Cops gerufen? Oder muss ich das wieder selber machen?! […] DANN RUF A MAL DIE COPS, WENN’S DICH AUFREGST! DES IST GENAUSO SCHLIMM WIE DIE HATER-ASOZIALEN!!!” (Eine gute Idee, es sich auch noch mit den Nachbarn zu verscherzen.)
Schnaufend und um die Augenpartie leicht verschwitzt lässt Rainerle sich auf dem Sofa nieder, um die Polizei zu rufen. Im Hintergrund hört man die Besucher “Happy Birthday” singen.
Jetzt dreht er “Unbesiegt” von Equilibrium voll auf und warnt die Zuschauer, ihre Lautstärke herunterzuschrauben. (Das ist auch nötig, “Unbesiegt” ist ja eh schon ziemlich nah an weißem Rauschen dran …)
Er mutet sich und wirft einen Kontrollblick aus dem Fenster, dabei sieht er mehr als nur schlecht gelaunt aus.
Wir sehen ihn immer wieder aus tiefster Seele brüllen, zwischendurch schlägt er wild mit der Faust um sich.
Die Tränen bahnen sich ihren Weg nach draußen, es kann nicht mehr lange dauern, bis der Damm endgültig bricht.
Der wütende Drache fletscht seine noch vorhandenen Zähne und starrt wie ein Wahnsinniger in die Gegend.
Unser grantiges Geburtstagskind versucht immer noch, die Tränen zurückzuhalten und dabei möglichst bedrohlich auszusehen. Hin und wieder brüllt er wie verrückt. (Man könnte ja auch einfach offline gehen, aber … naja.)
Kontrolllick aus dem Fenster.
Sichtbares Schnaufen.
Schließlich erhebt er sich energisch vom Sofa und stampft aus dem Bild.
Er ist zurück - Ton an: Rainerle ist kurz vorm Explodieren und presst die Worte zwischen den Zähnen hervor: “Angeblich sind des Zivilkräfte vor mei’m Haus. Wenn des Zivilkräfte sind, was is’ dann die Polizei, Alder?! Vor mei’m Haus is’ ein Scheißdreck! Die Bullen unternehmen einen Scheiß gegen diese Idioten! Wofür zahl’ ich eigentlich meine verfiggden Steuern? Die sind so knapp davor, dass ich meine Beherrschung endgüldich verlier’!” (Für mich sieht es so aus, als hättest du sie schon vor einer halben Stunde verloren …)
Er kocht. Und schnauft. Und schwitzt.
“Seit sechs beschissenen Jahren sag’ ich, die sollen ihren VERFIGGDEN, HÄSSLICHEN Arsch hochkriegen und was gegen diese Idioten unternehmen. NICHTS is’ passiert! … Hüter des Gesetzes! Für'n Arsch! Bis auf an paar weniche Ausnahmen unternimmt jeder einen Scheißdreck.” (Beamtenbeleidigung kommt mir jetzt auch nicht wie die klügste Strategie vor, um das zu ändern …)
Rainerle ist den Tränen nahe: “Ich weiß gar ned, warum ich überhaupt noch bei denen anrufe. Wenn die keinen Bock auf ihren Tschopp haben, sollen se sich 'n ander'n suchen!”
“Der einziche Grund, warum ich grad so extrem angepisst bin, is’, dass ich überhaupt die Beherrschung ned verlier'n will.”
Und dann passiert es: Wasser marsch! Rainerle weint.
“Ihr habt keine Ahnung, wie schwer es is’, das durchzuhalten!” (Um es mit deinen Worten zu sagen: Niemand zwingt dich dazu.)
Gebrüll: "HAAAAAAALT. DEEEEEINEEEEE. FREEEEESSEEEEEEEEE!!!!!!!!!!!!!!!!! (Das war wirklich OHRENBETÄUBEND.)
Schluchzen: "Wenn du nicht aufhörst, tu’ ich jemandem weh!”
Zur Indianermusik sprudeln die Drachentränen jetzt nur so aus ihm heraus: “Keiner von euch hädde die STÄRKE, die ich brauche!” Niemand würde das nur einen Tag, “geschweige denn sechs beschissene Jahre aushalten” und dennoch wollen die Leute “nichts anderes”, als ihn “zerbrechen sehen”.
Wimmern.
Einatmen, ausatmen, Mana tanken, heulen.
Warum er dann trotzdem nicht aufhört? Weil es das wert ist, wenn er damit auch nur einer Person Mut machen kann.
Er schlägt sein Glas vom Tisch: “IHR WERDET MICH. NIEMALS BESIEGEEEEEEEEEEEEN!!!!!!!!!!!! [unverständlich] IHR SEID NICHTS!!!!!!!!!! AUSSER SCHEISSSEEEEEEE!!!!!!!!!!!!”
"Und wenn ich’s nicht im Leben schaffe, dann danach!” Niemand wird ihn “je unterkriegen”, denn “dafür existiert überhaupt niemand”. (Rainerle, beruhige dich doch endlich!)
Unbesiegtmodus an: “Schickt Hunderte, schickt Tausende, schickt Milliarden - niemals. Wenn ihr mich nicht tötet, werdet ihr mich nie besiegen.”
Kurz noch mal Mana Tanken.
Er brüllt zum Fenster: “JA, RENNT, IHR FEIGLINGE, BEVOR DIE BULLEN KOMMEN! IHR FEIGEN BASTARDE!!!!!!!”
Wenn er könnte, würde er “alle Menschen auslöschen, bis auf den letzten und danach Selbstmord begehen”. (Solche Aussagen sollte man unbedingt live im Internet vor Zuschauerzahlen in Rekordhöhe treffen …)
“Mich löschen? Warum? DU dreckicher Bastard hast doch was gegen mich! […] Komm im Riehl Leif an, Alder! Ich werd’ nie was tun, nur weil du es willst!”
Er ist “nicht drauf angewiesen”, dass man ihn mag. (Äh … irgendjemand soll dir aber ja wohl Barren spenden, oder nicht?)
“Ich bin ein Wingler. Ich werd’s immer bleiben. Ihr werdet mich nie unterkriegen!”
Alle anderen, die gemobbt werden, sollen kämpfen und niemals aufgeben.
Erneut verlässt er seinen Platz … draußen ertönt die Alarmanlage … gefolgt von reichlich Geschrei. (Das heißt ab wohl morgen wieder Halsschmerzen und Homöopathie, lel.)
Während der Pausen zwischen den Liedern können wir ihn immer noch draußen toben hören. (Er ist jetzt schon eine Ewigkeit abwesend, wahrscheinlich ist die Polizei inzwischen eingetroffen.)
Wir sehen kurz ein Zipfelchen von Rainerle in der Wohnarbeitsspielküche aufblitzen, doch dann verschwindet er wieder.
Endlich lässt er sich nieder (er ist extrem durchgeschwitzt), bereitet seine Shisha vor und stopft sich ein Stück Schokolade in den Mund. (Die Packung der Geburtstagsschokolade, die er uns am Donnerstag gezeigt hat, steht übrigens auf der Sofalehne - leer.)
“Manchmal wünscht’ ich, ich würde kiffen. Dann wär’ die Sache wahrscheinlich einfacher. Obwohl Drogen auch keine Lösung sind.”
Unter Schmerzen steckt er sich seinen Ring an den Finger: “AU!”
“ALEGGSA. Schalt’ den Nebel an. Aleggsa, schalt’ Nebel an.”
Er sucht eine “scheiß Zange”, die gestern noch auf dem Tisch lag.
Nun begibt er sich zum Waschbecken: “Toll, jetzt riechen meine Hände nach Apfel.”
Danke an alle, die ihn unterstützen, es tut ihm leid, dass er gerade so “down” ist, aber es kommen auch wieder “bessere Zeiten”. (Glaubst du wirklich? Eigentlich wird es doch von Jahr zu Jahr schlimmer.)
“Ich hol’ mir jetzt noch 'n Bier.” (Es ist 15:02 Uhr.)
Es ist “scheiße”, dass er keine Cola hat, denn dann “könnte er sich wenigstens heude Abend besaufen”. Aber “vier Flaschen Bier und 'ne halbe Flasche Tschäggie reichen eh nicht”. (Der Supermarkt deines Vertrauens hat noch bis 20 Uhr geöffnet.)
Bier geht rein.
“Ich hab’ ne geile Idee.” Dafür braucht er “ein ganz bestimmtes Lied”. Anschließend macht er dem Drachen “Feuer unterm Arsch”. (Damit ist natürlich die Shisha gemeint. Aber was diese “geile Idee” sein soll, blieb mir bisher verborgen.)
Rainerle heißt nicht nur “Drache”, weil er seine “Gefühle” so “gut unter Kontrolle” hat, sondern auch, weil er gut mit Feuer umgehen kann. (Wie toll du dich unter Kontrolle hast, haben wir ja eben gesehen!)
Nebel.
Einatmen. Ausatmen. An der Shisha nuckeln. Und von vorne.
Wir dürfen mal wieder minutenlang ein leeres Sofa bewundern …
Er ist zurück: “Des passt mal wieder. Ich bin der Aggressor, weil ich mich verteidige. Pfff … So funktioniert das Rechtssystem in Deutschland, was für eine Scheiße.”
Es wird nachgenebelt.
Angeblich war schon “die ganze Zeit” eine “Zivilstreife” da, die die Situation beobachtet, jedoch nichts unternommen hat, obwohl Rainerle sich “belästicht” gefühlt hat: “Anstatt, dass sie was machen, beobachten se des Ganze und zeigen mich hinterher an, weil ich mich verteidige und weil ich keine andere Wahl mehr hab’.” (Es ist eben nicht so schlau, einfach jeden, der sich deinem Grundstück nähert, direkt wüst zu beschimpfen!)
Mal wieder sind nur die anderen schuld: “Hätten die früher was unternommen, hätt’ ich ned rumschreien brauchen. Aber so sieht man’s natürlich ned, weil ich bin ja der Aggressor. […] Des deutsche Justizsystem is’ echt für'n Arsch, Alder, ohne Scheiß. Was soll der Scheißdregg? Da wird des Opfer zum Täter gemacht, weil des Opfer sich verteidicht. Was is'n da s für 'ne lächerliche Ansicht von der Weltregierung? Da brauchen wer uns nicht wundern, dass ständich Kriege geführt werden.”
Zur Beruhigung gibt es jetzt etwas Bier.
Die Polizei hat ihn vorhin sogar “blasen” lassen, doch dabei kam “00” raus, weil in seinem Biermischgetränk quasi nichts drin ist und er davon heute “ned amal 'ne ganze Flasche gesoffen” hat.
“Und heude hab’ ich auch noch Geburtsdach. Ich weiß echt nicht, was ich dazu sagen soll.” (Ich auch nicht, Rainerle. ICH auch nicht …)
Gleich wird er den Stream wohl kurz unterbrechen, um anschließend einen Gamingstream zu starten.
Er mutet sich und quasselt ewig in sein Handy.
Ton wieder an: “Danke an 'Ghost_of_Rudolf’ fürs Abonnier'n!”
Sein “größter Fehler” ist, dass er immer versucht, an den “Verstand” der Hater “zu appellieren” und “darauf aufmerksam zu machen, wie asozial des Verhalten von denen” ist, “aber anscheinend haben diese Menschen kein Gewissen”: “Des is’ wahrscheinlich so mein dümmster Fehler eigentlich, diese Leude als Menschen zu betrachten.”
Rainerle spricht ins Handy: “Ach, ich glaub’, des hab’ ich sogar gesehen. Auf jeden Fall hab’ ich se vorhin runderfahr'n gesehen. Wenn du mit im Audo gesessen warst, klar, dann logisch.”
An der Shisha nuckelnd tippt er auf dem Handy herum.
Dann: “Hör mal, ich sach vielleicht manche Sachen ned, aber ich bin immer ehrlich, wenn ich was sage zu dir … Ne … wollten wir … am Dienstag wollten wir uns ja treffen, aber das hat sich ja erledicht. Des wär’ denn das erste Mal gewesen.” (Ohje, jetzt gibt’s wohl auch noch Ärger mit der Freundin …)
Nebel und er stellt das Mikro erneut stumm, damit er ungestört in sein Handy sprechen kann.
Ton wieder an.
Er wird jetzt seine “Games” durchschauen, dann können die Zuschauer gleich entscheiden, was er “zocken” soll.
Zur Auswahl stehen also nun folgende Spiele: Diverse Teile “Guitar Hero”, “Donkey Kong Tropical Freeze”, “Super Smash Bros.”, “Halo” Teil 3 und 4, “Kongasbädfürdäh”, “Brudl Lätschnd”, “Dante’s Inferno”, “Assassin’s Creed 1”, “Prototype 2”, “Need for Speed: Most Wanted”, “Dragon Ball Räitsching Blast” und “Harvest Moon - Baum der Stille”.
Der Entscheidungsprozess dauert ewig, am Ende wird es “Guitar Hero - World Tour”, was er allerdings nur mit dem Controller und nicht mit der Gitarre spielen wird, da er “keine Batterien zur Verfügung” hat: “Ich hab’ sogar drei Gitarren da, aber keine Batterien.” Dafür wird er jetzt auch nicht nach Emskirchen fahren, um sich welche zu besorgen.
Das Spiel “ballert auch recht gut meddltechnisch”.
Unser Geburtstagskind trifft Vorbereitungen für den Gamingstream.
Dann muss er den aktuellen Stream kurz beenden, um sein Spiel zu starten.
Nach einer wirklich kurzen Verschnaufpause geht es direkt weiter:
Rainerle wäre dankbar, wenn seine Abonnenten kurz in den Chat schreiben könnten, damit er sie zu Moderatoren machen kann.
“So, ich muss noch mal kurz weg. Bin aber gleich wieder da.” Er musste seine Shisha zur Seite räumen.
Er findet es “nicht lustig”, dass er angezeigt wird, obwohl Polizisten in Zivil dabei waren und nichts unternommen haben.
Das Spiel benötigt den Gitarrencontroller, weswegen Rainerle sich auf die Suche nach Batterien begibt. Vorher aber: “Aleggsa, schalt’ den Nebel aus.”
Er findet einen Controller mit Batterien, allerdings funktioniert der “schon lange nicht mehr richtich”.
“Wartet mal kurz, die Polizei is’ scho’ widder da. Was wollen denn die jetzt scho’ widder von mir? Ich bin doch mitten im Stream, Mensch …” (Also, wirklich, was fällt denen ein, dich beim Spielen zu stören!)
Von draußen vernimmt man Stimmen und die Alarmanlage.
Nach etwa einer Viertelstunde ist er zurück: “So, noch mal weiter trinken hier.”
Bei ihm ist “alles okay” … und schon daddelt er weiter, als wäre nichts gewesen …
Er muss sich “kurz kratzen”.
“Stehen die Beamten schon dabei? […] Umso besser, da brauch’ ich mich schon nicht aufregen.”
Er weiß noch nicht, ob er “später” noch mal streamen wird, das hängt davon ab, wie sein weiterer Tag so verläuft. Er muss nämlich auch noch ein paar “private Dinge” erledigen …
Na, viel schlimmer als diese insgesamt fast vier Stunden Stream kann es eigentlich nicht mehr werden!
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Sagte ich gerade, es könnte nicht mehr viel schlimmer werden?
Leider konnte es das doch - jedenfalls für uns … denn um 18:25 Uhr erschien ein Post mit einer unheilvollen Ankündigung auf Rainerles Schmuddelpinnwand:
Einige Zeit später folgte dann dazugehörige (hochkant gefilmte) Video ”So fängt der Geburtsta gut an Leider keine geile Muschi die ich ficken kann”, in dem Rainerle den kleinen Lord, der keck aus der blauen Kuscheldecke heraus lugt, zum Spucken bringt …
Lecker!
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Und wisst ihr was?
Quasi zeitgleich startete er direkt den nächsten Livestream auf YouNow!
Dieses Mal hält das Geburtstagskind mal wieder Monologe, erhält E-Mails, die ihm “an die Nieren gehen” und bereitet sich ein wahres Festmal aus instant-Kartoffelbrei zu:
Rainerle sitzt griesgrämig dreinschauend auf dem Sofa und hört Indianermusik: “Das is’ Musik, die mir Kraft gibt, auch wenn die Hater sich immer drüber lustich machen. Ich persönlich finde spirituelle Kraft ziemlich wichtich, spezifisch dann, wenn man mit so viel asozialer Menschheit zu tun hat.”
Bier geht rein.
Er stemmt den Prachtkörper vom Sofa, um seine Fidget Spinner zu holen, mit denen er im Anschluss herumspielt.
“Aleggsa, schalt’ des Studio aus.”
Ihm wäre es “lieb”, wenn er auch außerhalb seines Geburtstages “gar ned beleidicht werden würde”.
Rainerle starrt mit schwitzenden Augen auf seinen Bildschirm: “Wenn ihr euch grade wundert, ich les’ grade etwas, was mich grade sehr betrifft … also, was mir grade sehr an die Nieren geht. Hab’ hier grade 'ne Mail gekricht.”
Schluchzen: “Alter.” Dann wischt er sich durch das Gesicht und beginnt zu tippen.
Jetzt äußert er sich zum Inhalt der ominösen E-Mail und einer weiteren Nachricht die er eben erhalten hat:
“'Du heulst an deinem Geburtstag. Keine Freunde […], nur Hass. Du Hurensohn hast es nicht anders verdient. Stirb doch einfach, keiner mag dich.'
Ähm … darf ich anmerken, was das für ein erbärmliches, asoziales, bescheuertes, dummes, kindisches, hurensohnartig-ähnlich-bizzarres, arschlochmäßiges, unmenschliches Verhalten is’? Alter, wie kommt man auf die Idee, so eine Mail zu verfassen? Wie kommt man auf die Idee, einem anderen 'Stirb doch einfach!’ zu schreiben, das würd’ ich nicht mal diesen Asozialen wünschen, die bei mir vor der Haustür stehen, geschweige denn ihnen sagen. Gut … wenn ich im Zorn bin vielleicht, aber ned einfach so, ohne zu sagen … hööö höööö … Kindergaddn … hööö hööö. Ich wünsche keinem ernsthaft den Tod, schon gar ned sowas in so 'nem Zusammenhang.
Ganz ehrlich Junge, du hast definitiv Probleme. Such dir eine psychiatrische Klinik und lass dich die nächsten dreißigtausend Jahre behandeln. Wahrscheinlich reicht des zwar ned, aber … definitiv solltest du dir helfen lassen. Und wenn du’s dir finanziell nicht leisten kannst, dann schau’, das geht mit Sicherheit auch über die Kasse. Ey, was is'n das für asozial abgefucktes Verhalten?
Alder, wer hat'n dich erzogen? Was ist mit deinen Eltern schief gelaufen? Hat Mami dich zu hart rangenommen oder was? Oder hat Papi dich zu oft genommen? Was ist das für ein asozial-beknacktes Verhalten, einem anderen Menschen so einen Satz zu schreiben?”
Da spricht ein wahrer Kämpfer gegen Mobbing und Hass, oder?
Die Leute kommen zu ihm, belästigen ihn und “tausend andere Leude” versuchen “mit allen Mitteln”, ihn “kaltzumachen”, aber er ist immer noch da und wird sich auch nicht besiegen lassen!
“Irgendein Gefäß in deinem Gehirn is’ geplatzt, wahrscheinlich, als du als Kind vom Wiggltisch gefallen bist." Und das gilt für alle, die zu ihm kommen!
"Ihr habt doch echt nicht alle Waffeln an der Ledde! Ehrlich, sucht euch Hilfe, Leude!”
Mit “solchen Menschen” hat er “echtes Mitleid” und sie sollten “sich helfen lassen”. (Das solltest DU auch dringend tun … Wo bleibt eigentlich dein psychologischen Gutachten als Beweis für deine geistige Gesundheit?)
“Wieso bin ich mega? Ich hab’ bloß 'n vernünftichen Menschenverstand, das is’ alles. Und ich bin vernünftich erzogen worden."
Er ist "kein asozialer Mensch”, der “im Internet nach Anerkennung sucht” und andere Leude dazu bringen will, ihm nach dem Mund zu reden! (Natürlich nicht!)
“Ich bin individuell, ich bin was Besonderes und das werd’ ich immer bleiben!” Er gibt nämlich nie auf! Die Hater hingegen bewegen sich “nur in der Masse” - ER geht seinen “eigenen Weg” und richtet sich immer wieder auf oder fängt sich ab, wenn er mal “strauchel[t]”!
“Wenn ich mich morgen umbringen würde und alle, die jetzt haten, wären ein Teil dieser Masse.” Jeder, der sich über ihn lustig macht, wäre “mitschuld” daran!
“Vielleicht bist genau DU die Person, die vielleicht alles ändern kann.” (Du bist es offensichtlich nicht.)
“Ich kann arrogant sein, denn ich bin für mich arrogant. Ich bin NICHT für andere arrogant!” Er tanzt nach niemandes Pfeife und seine “Arroganz hat auf andere keinen Einfluss”.
“Ich würde niemals zulassen, dass andere Leude wegen mir leiden, durch mein Handeln leiden, sollte man vor allem dazu sagen!” (Achso, und was ist mit dem ganzen Dorf? Leidet das nicht unter dir und dem, was du tust?)
“Du kannst mich nicht verantwortlich machen für das Verhalten von anderen.”
Gelaber über: Affenkeks, er ist nicht derjeniche, er ist Franke, er hat sich nur verteidigt, er weiß, wo seine Grenzen und Fehler sind, bla bla bla, Affenkeks, “absolut asoziales Verhalten”, “Alf”, bla bla bla.
Wir brauchen “Gesetze gegen Mobbing, gegen psychische Misshandlung”. Die Politik muss dafür sorgen, “dass Mobbing abgeschafft wird”, vor allem in den Schulen.
“Du erzählst mir 'ne Story vom Pferd und hast keine Ahnung, wie man reitet.”
Genug gelabert, jetzt gibt’s wieder komische Musik …
Er hat eine “Soda-Maschine”, die “müsst’ [er] auch mal wieder verwenden”. (Wie viele Küchengeräte kann ein Mensch eigentlich besitzen?)
Rainerle öffnet anscheinend den Twitch-Stream von Gronkh und/oder irgendeinen Restream und mutet sich, dann wird fleißig in die Tasten gehauen.
“Ich red’ gleich wieder, ich schau gerade kurz was an.” (Angeblich hat Gronkh ihn mal wieder erwähnt.)
“Gebt mir noch so zwei, drei Minuten.”
Er hat nur etwas “ausprobieren wollen” … Was das gewesen sein soll, erfahren wir nicht. Dann wird wieder Indianermusik aufgelegt und weiter getippt.
“Ich muss mal kurz wo anrufen.” Es tut ihm leid, dass er so “abwesend” ist, aber bei ihm ist viel los. (Das kann man wohl sagen.)
Er mutet sich.
“Kranker Scheißdregg hier.”
Als Dank für ein paar Barrenspenden spielt er noch mal seinen neuen Song, die 7XL-Playback-Show gibt’s gratis dazu.
Nebenbei arbeitet er anscheinend an seinem Musikvideo, aber anscheinend klappt es nicht so, wie Rainerle es gerne hätte.
Eine Sache bringt ihn “immer noch zum Lachen”: “Wenn die Hater immer noch glauben, ich bin Jungfrau. [künstliches Lachen] Die ham schon viele Lügen erzählt, aber das is’ einfach nur dumm.” (Das ist nicht dumm, das ist wahr. Und es scheint dir ja ganz schön was auszumachen.)
Irgendein “kranker Drecksack” schickt ihm “irgendwelche Kinderpornos” per Mail, den hat er schon “angezeigt”.
Gestern hat er die Küche, das Bad und das Schlafzimmer aufgeräumt, da ist es “sauber”. (Was du so “sauber” nennst …)
“'Reiner is’ ungefiggd.’ Des find’ ich immer noch lustich […], dass die ernsthaft glauben, dass es so is’!”
Er liebt es, “Wolkenbewegungen in so 'nem Schnelldurchlauf” zu sehen, das hat “was Beruhigendes”. (Man nennt das auch “Zeitraffer”.)
Chat: “Ich find, du solltest heute einfach mal die Mails zu lassen und die Leute ausblenden, die dir eh nur Schlechtes wollen und das tun, was dir gut tut.” Rainerle: “Ihr habt’s immer noch ned verstanden - ich KANN das nicht ausblenden, des is’ allgegenwärtich, das is’ nich’ ausblendbar.” (Hast du nicht sonst immer erzählt, dass dir das nichts mehr ausmacht, sobald der Stream aus ist? Das klingt jetzt aber etwas anders.)
Er hofft, “eigentlich schon”, dass die nächsten 30 Jahre erfolgreicher werden … (Die Hoffnung stirbt zuletzt …)
Rainerle steht auf, um sich ein Bier zu holen, - es sind leider “bloß noch zwei Flaschen da”.
Anscheinend muss er das Bier erst noch brauen, denn er braucht eine halbe Ewigkeit, um es zu holen. Als er zurückkommt, befüllt er seinen Wasserkocher neu.
Er hantiert mit silbernen Tütchen (wie die von Instant-Kartoffelbrei) und heißem Wasser aus dem Wasserkocher. Dazu ballert komische japanische Musik. (Wird das etwa ein Asianudelreview?)
Das, was er sich da zubereitet, wird gewaltvoll mit einem Schneebesen in seinem blauen Futternapf verrührt.
Zu einer Userin im Chat: “Wie gesacht: Kommst vorbei, schau'n wer mal, was passiert. Achtung, Sarkasmus hier einfügen.”
Löffelt er jetzt ernsthaft instant-Kartoffelpüree aus der blauen Schüssel der Schande?!
Er schüttet noch kiloweise Salz auf seine undefinierbare Nahrung.
Ja, es ist wahr: “Des is’ Kartoffelbrei.” (Oh Mann, um deine Finanzen muss es ja wirklich schlimm stehen, wenn es noch nicht mal mehr TK-Pizza oder Hot Dogs gibt.)
“Was ich noch gerne hädde, wär'n Buledd'n.”
“Was will denn der Kollege von mir? 'Alles Gude zum Geburtstag!’ Oh, krass.”
Die nächste Pulle Bier wird zu einem Song von MaximNoise geöffnet. (Na, der Bursche passt ja sehr gut zu dir.)
Rainerle glaubt, dass die “meisten Menschen” gar nicht wissen, “was eine simple Umarmung alles aussagen kann, das is’ echt richtich, richtich heftich”: “Ich denk’, den wahren Wert einer Umarmung kennen nur diejenichen, die des selten erleben und darauf verzichten.” (Dank deines kleinen Bauches kann dich auch niemand mehr umarmen.)
“Des arrogante Verhalten kann ich echt nicht mehr lange ertragen. Wer sagt denn, dass ich keine Riehl Leif-Freunde habe?” Wie wissen doch gar nichts von ihm und seinem “Privatleben”. (Dass du keine Freunde mehr hast, erzählst du doch selber ständig.)
Er versucht, “die ganze Welt davon zu überzeugen, dass Hass scheiße is’ und dass man gegen Hass was machen muss”. (Genau, Hass bekämpft man ja bekanntlich am besten, indem man jeden direkt beleidigt und handgreiflich wird.)
Jetzt hat er auch noch “Bock auf Gurken”. (Vielleicht bist du ja schwanger!)
J-Pop geht rein. (Danke für den Ohrwurm, das geht vorerst nicht mehr aus meinem Kopf heraus.)
“Vielleicht sollte ich doch wieder mit Training anfangen?” Wäre das Problem mit der “Kohle” nicht, würde er auch “ganz andere Sachen” machen. (Ins Bordell gehen, um endlich keine jähzornige Jungfrau mehr zu sein? Sorry!)
“Aleggsa, schalt’ Nebel an!” Nichts passiert, erst nach einer halben Ewigkeit erscheint der gewünschte Nebel in der Wohnarbeitsspielküche.
Das karge Kartoffelbreimahl wird mit mittelmäßigem Mischbier runtergespült.
“Habt ihr das langsam mit eurem WhatsApp-Generve, ihr Asozialen?”
Rainerle versinkt im Nebel.
Er weist uns darauf hin, dass er nebenbei die aktuelle Folge von seinem Borderlands-Ledsbläh hochlädt.
Zusammenfassung des Borderlands-Parts:
Rainerle hat eine E-Mail von einem gewissen “Alfred” bekommen, in der von “30 Jahre ungefickt” die Rede war. Darüber hat er sich “den Arsch abgelacht”, denn eine Jungfrau ist er “sicherlich ned”. Außerdem machen ihm die Hater eigentlich gar nichts aus!
Weiter im Stream:
Kopf in den Nacken, Decke anstarren.
“Aleggsa: Schalt’ das Studio auf Lila.”
Im Chat erklärt ein Drachi, dass Rainerle wegen der BLM nicht auf den Chat eingehen darf. Rainerle: “Scheiß auf die BLM.” Ihm ist es mittlerweile “scheißegal”, dass er “hohe Strafen” zahlen muss, wenn er auf den Chat eingeht, denn wenn er das nicht tut, dann verdient er “keine Kohle”. (Bestechende Logik mal wieder!)
Ehestreit mit Aleggsa, weil sie ihm das Licht nicht auf “Lila” umstellt: “Figg dich! Einen Scheiß unterstützt das nicht. […] Was soll denn diese hässliche Scheiße schon wieder?”
Mit der App kann Rainerle das Licht umschalten, mit Aleggsa jedoch nicht. Sein Kommentar dazu: “Blödes Dreggsauscheißding!”
Wenn “sie sich benehmen”, behandelt er seine “Maschinen” gut.
Chat: “Du bist ein fetter, metter Barrenbettler! Und einsam noch dazu.” Rainerle: “Gut, dann bin ich ein fetter Wasauchimmer. Aber du bist geblockt.”
Ein User im Chat soll aufhören, sich wie sein “Manager” aufzuspielen: “Ich brauch’ keinen Hilfssheriff.” Er bedankt sich für seine Sachen schon selber.
Alle, die jetzt noch über Cosmo reden, fliegen raus! Dem Typen wird er “schon richtich auf die Schnauze hau'n, des weiß er nur noch ned”: “Der kricht sein Fett schon ab, keine Sorge.”
In unserer Welt gibt es keine “Gerechtigkeit”.
“ALEGGSA. Schalt’ des Studio aus.”
Rainerle verschwindet wieder im Nebel und spielt mit seinem leuchtenden Fidget Spinner.
Die Hater verschwenden “ihre ganze Freizeit”. (Und du dein ganzes Leben.)
Nach knapp über drei Stunden geht er endlich offline, denn er hat “noch was anderes vor” und würde seinen Abend jetzt “gerne noch 'n bisschen genießen”. (Das würde ich auch gerne!)
Adé, bleibt sché!
… und dann ging er nach insgesamt sieben Stunden und Einnahmen von $210 tatsächlich endlich offline.
Schöner kann man seinen dreißigsten Geburtstag doch wirklich nicht verbringen, oder?!
Dem Anlass entsprechend ist der heutige amüsante Amazonkauf etwas für alle Zauberlehrlinge, die ihr karges Geburtstagsmahl gerne mit etwas Salz und Pfeffer verfeinern möchten.
Nämlich: Die Zauberstab Salz- und Pfeffer Streuer … wobei ich persönlich den Pfefferstreuer bei der Zubereitung von Kartoffelbrei lieber weglassen und Muskatnuss verwenden würde.
Übrigens: Der Grund, warum Salz und Pfeffer als die Standardgewürze zu Tisch gelten, hat seinen Ursprung in der französischen Küche des 17. Jahrhunderts: Dort galt Pfeffer nämlich als das einzige Gewürz, das den wahren Geschmack des Gerichts nicht übertünchte.
Wenn ihr mit dieser Tradition brechen wollt, dann tut euch keinen Zwang an! In Ungarn werden die Pfefferstreuer beispielsweise mit Paprikapulver gefüllt und im Baskenland verwendet man ein Chilipulver namens “Piment d’Espelett” - sicherlich ein bisschen aufregender als schnöder schwarzer Pfeffer!