Was soll ich sagen? Der Samstag war der sechste Tag in Folge, an dem unser wohlgenährter Weihnachtsmuffel seine Online-Aktivitäten in erster Linie darauf beschränkt hat, seine übliche Pflichtstunden auf YouNow abzusitzen und ein langweiliges Ledsbläh nach dem anderen hochzuladen.
Heute: Rainerle scheint sowohl über den aktuellen Wochentag als auch die aktuelle Tageszeit verwirrt zu sein, er kann sich “entspannen”, weil “die Grünen” vor Ort sind und er hängt mal wieder an der Flasche …
“Aleggsa, schalte das Licht im Arbeitszimmer auf Lila.”
Und schon wird eine Flasche Biermischgetränk geöffnet und sich ein Schluck genehmigt. (Er trägt übrigens eine schwarze Zipperjacke, die scheint neu zu sein.)
“Uäääh, Spinne auf meiner Kamera.”
Griff zur Flasche.
Er raschelt neben sich auf dem Sofa mit irgendwelchen Tüten herum.
Nach 10 Minuten gibt es schon die zweite Zigarette des Streams.
“Schlechten Menschen geht’s doch immer gut.” (Kannst du dir nicht mal einen neuen Spruch ausdenken?)
Sein Tag war “eigentlich ganz normal”.
Es wird wieder fleißig gegähnt.
Zwischendurch gibt’s wieder einen Schluck alkoholhaltiges Zuckerwasser.
Rainerle sucht seine Kerzen.
Er zündet ein Teelicht an und befördert es in irgendeinen Teelichthalter. Danach fällt ihm auf, dass er das ausgebrannte Teelicht vorher gar nicht entfernt hatte.
Sein “Bier” lässt er sich schmecken: “Na klar, logisch! Prost!”
Das geschenkte 4XL-T-Shirt ist schon ein bisschen eng und kurz für seine “normalen Verhältnisse”.
Eigentlich hatte er “schöne Pläne” für Silvester, die sind jetzt aber “hinfällig”.
Abgesehen von seiner Hose und seinen Schuhen trägt er heute nur “Fangeschenke”, dazu gehört auch die neue Jacke. Da sollen die Leute noch mal sagen, er würde sie nicht respektieren …
19 Minuten sind rum, es gibt die nächste Zigarette, die er mit dem geschenkten Feuerzeug anzündet: “Ich bin heute in Gönnerlaune.”
Er würde gerne mal eine kubanische Zigarre rauchen, aber die sind so “scheiße teuer”. (Na, wann wandern die auf deine Wunschliste?)
Er kann noch “einen draufsetzen” - die Mütze, die er trägt, hat er nämlich auch “geschenkt bekommen”.
Zur Abwechslung gibt’s mal wieder den Song gegen Mobbing …
Die “Farblampe” ist auch “geschenkt von Fans”, genauso wie das gemalte Bild und das Samurai-Schwert: “Da sagen die Hater immer, sie sind so übermächtig.” (Ich bin mal gespannt, wie du mit deinem Samurai-Schwert die Glasfaser bezahlen willst.)
Rainerle mutet sich und telefoniert mit seinem Haustelefon.
Er beschwert sich über den Chat und fragt sich, ob die Leute an einem “Freitagabend” denn nichts Besseres zu tun hätten. (Es ist Samstag. Und überhaupt - warum hast du den Lowlevel-Chat ausgeschaltet? Hoffst du darauf, dass diese Opfergabe die Freespin-Götter gnädig stimmt?)
Ihm ist es egal, ob es Freitag- oder Samstagabend ist - dass die Leute “mitten in der Nacht hier Scheiße abziehen jeden Tach” findet er jedenfalls nicht gut. (Es ist 17:39 Uhr.)
Er hätte “jeden Grund, die gesamte Welt zu hassen” und jeden zusammenzuschlagen, der ihm über den Weg läuft, aber das wäre unter seiner “Würde”. (Ich könnte jetzt gemein sein und “Welche Würde?” fragen, aber da bald Weihnachten ist, lasse ich das mal.)
Rainerle mutet das Mikrofon, hält sein Tablet hoch und brüllt in das Gerät. (Anscheinend versucht er gerade, über die Lautsprecher seiner Überwachungskamera mit den Besuchern zu kommunizieren.)
“Man fragt sich echt, wer denen ins Hirn geschissen hat, Alder.”
Auch “die Hater” würden es nicht wollen, dass sie zuhause besucht werden. Dass sie es trotzdem machen, zeigt nur, dass sie keinerlei “Empathie” besitzen.
Er hat “seit Tagen” seinen Adventskalender nicht mehr geöffnet. Die Neugier hat sich bei ihm “verflüchtigt”. (Ob das daran liegt, dass auch der zweite Beziehungsversuch mit deiner Mia nach nur wenigen Tagen gescheitert ist?)
“Zwei so Vollidioten” hängen um die Uhrzeit bei ihm vor der Tür herum - um diese Uhrzeit wäre ER normalerweise mit duschen und “vorsaufen” beschäftigt, bevor er sich los macht. (Hahahahaha. Sicher.)
Dank einer “neuen Gesetzesregelung” können die Polizisten den Besuchern dafür, dass sie rumschreien, ein Bußgeld auferlegen. (Naja, die Allgemeinverfügung gilt aber auch nur noch bis zum 1. Januar 2019. )
“Jetzt sind die Grünen da, jetzt kann ich mich entspannen.” Ihn scheint allerdings zu ärgern, dass die Polizisten wohl “keine Personalien aufgenommen” haben.
Er öffnet jetzt doch den Adventskalender, in der 21 gab es “Mikadostäbe”.
Spaßfakt: Ihr kennt doch sicher diese Pocky-Keksstäbchen, die wie Mikado aussehen, auf die die ganzen japanophilen Kawaii-Instagram-Damen so abfahren und deswegen ganze Asia-Märkte leerkaufen.
Tatsächlich sind Mikado und Pocky aber das gleiche Produkt und werden in Europa einfach nur unter einem anderen Namen vermarktet - hier allerdings nur in der Schokoladenvariante.
Für die etwas ausgefalleneren Sorten wie Erdbeere, Kürbis, Mais, Süßkartoffel, Blaubeere oder Grüner Tee muss man sich dann doch auf dem asiatischen Markt umschauen.
Unser saftiger Stäbchenvernascher sollte aber vielleicht lieber zur Variante マイ カロリー ポッキー (Mai Karorī Pokkī) greifen, die nur ¼ der Kalorien der normalen Schoko-Stäbchen hat.
In der 22 befindet eine Packung “Hanuda”.
Auch der Schokoladenkalender wird geöffnet, da muss er die Türchen seit Nummer 19 nachholen.
“Könntet ihr euch mal angewöhnen, meinen verdammten Namen richtich zu schreiben? […] Reiner wird ned audokorrigiert.”
Schluck aus der Pulle …
Weihnachten feiert er “gar ned, vermutlich”.
Eigentlich müsste er sich vor Weihnachten noch einen Stollen besorgen. (Ja, mach das, der ist gut für deine schlanke Linie.)
“Könnt ihr bitte ‘Meddl’ richtich schreiben, ey?” Das “Arschloch”, das das zweimal falsch geschrieben hat, wird gebannt.
Kontrollblick aus dem Fenster.
Rainerle “kann nimmer”, weil er in einem Lied von Money Boy vorkommt. (Das Lachen dazu ist mal wieder überhaupt nicht gekünstelt.)
“Meint ihr, er hädde was dagegen, wenn ich … äh … wenn ich in mei’m nächsten Song etwas einbau’ wie … äh … 'So berühmt, dass Money Boy über mich singt’ oder so?" (Diese Bescheidenheit ist beispiellos.)
Money Boy war einer seiner ersten Follower auf Twitter.
Darauf genehmigt er sich noch einen Schluck.
Er mag es nicht, wenn die Leute an ihm "rumkriddln”, obwohl sie es “selber nicht besser” können.
“Drei Haselnüsse für Aschenbrödel” findet er “megageil”. Dafür ist “ein großer Teil von euch” aber wahrscheinlich eh zu jung … (Dabei schauen dir doch angeblich bloß Erwachsene zu.)
“Normalerweise” sollte er nicht müde sein … er ist es aber trotzdem und gähnt vor sich ihn.
“Was ich zurzeit penne, ne, Alder …” Meistens steht er erst um 14/15 Uhr auf, dabei schläft er normalerweise (im Sommer zum Beispiel) eigentlich immer nur 2-3 Stunden.
Rainerle improvisiert irgendwelche “romantischen” Texte zur Musik von “Drei Haselnüsse für Aschenbrödel” …
Die Chatnachricht “Habe heute bei mir eine Aktion ins leben gerufen im Ort, Wandalen haben an dem Weihnachtsbaum die Lichterkette runtergerissen” versteht unser lethargischer Legasthenielord natürlich auch mal wieder falsch und pampt den User dafür an. Als der ihm dann erklärt, dass nicht er die Lichterkette abgerissen hat, entgegnet Rainerle auf gewohnt freundliche Art: “Dann solldeste’s vielleicht 'n bisschen anders formulier'n.”
“Bleibt sauber, macht keine Scheiße und … äh … ja … verhaltet euch anständig. Tschau.”
Ansonsten ist in seinem (in erster Linie langweiligem) Ledsbläh von Pikmin 3 noch dieser bemerkenswerte Moment zu finden:
“Oah, ich möcht’ so gern Drachenfrucht mal versuchen. Ich hab’ zwar schon mal an Saft von Drachenfrucht getrunken vor vielen Jahren … Hab’ ich das eigentlich jemals erzählt? Ich hab’ mir damals, vor vielen, vielen Jahren einen Drachenfrucht … äh … ihr kennt ja alle Capri-Sonne, nehm’ ich an. Ich hab’ mir damals so 'n ganzen Pack Capri-Sonne gekauft, so 'n Zehnerpack oder was des war, mit diesen … ähm … Dingern und hab’ mir da nur des gekauft, weil da 'n Drache drauf war. Des hab’ ich auch erst im Nachhinein gemerkt, dass es Dragonfruit, also Drachenfrucht war. Richtich, richtich geil.”
Die erwähnte Capri-Sonne mit dem Drachen-Motiv auf der Packung wurde übrigens sogar mal in einem Beitrag auf Stern.de erwähnt (runterscrollen bis zum ersten eingebundenen Tweet)!
Zum vorletzten Mal für dieses Jahr öffnet sich heute wieder ein Türchen des AsAdventkalenders.
Und was verbirgt sich dahinter?
Der weihnachtliche Zylinder der Schande, rot lackiert (die Farbe hatte Rainerle noch vom Felgenlackieren übrig), dient nun als Spitze für den Weihnachtsbaum in der weihnachtlichen Wohnarbeitsspielküche. Einfach wundervoll, oder?
Ganz in der Tradition des Flaggventskalenders des letzten Jahres ist der heutige amüsante Amazonkauf:
Der ist nämlich die Flagge Seehund Moin Moin Pfeife - eine (wie ich als Robenfreund finde) ganz großartige Flagge (die wohl alle Regeln guten Flaggendesigns bricht) mit einem niedlichen Seehund samt Pfeife (Cool!) und der Aufschrift “Moin Moin” darauf.
Ich sage euch - sollte ich jemals meinen eigenen Staat gründen, wird das meine Landesflagge werden!
(Ihr dürft mich dafür gerne auslachen, aber ich spiele ernsthaft mit dem Gedanken, mir das Ding irgendwo an die Wand zu hängen …)