“Franken ist so cool, des is’ scho’ a Planet, Mann.”
In den Mittwoch startete unser E-Beggar mit einem Frühstücksstream um 11:06 Uhr.
Rainerle regt sich über die Kirche auf und referiert in dem Zusammenhang über Sex im Mittelalter, erzählt alte Geschichten über seine inzwischen geschlossene Lieblingsdisco und träumt von der Karibik:
Der Stream laggt gewaltig und Rainerle trägt mal wieder sein Tabaktuch auf dem Kopf.
Er ist vor 20 Minuten aufgestanden und hat sich jetzt “was in den Ofen geschoben”.
Heute muss er den ganzen Tag “arbeiten”.
Sitzkaffee.
Das Laggen hat er gleich “im Griff”: “Aleggsa, stopp.” Die Überwachungskamera zieht nämlich zu viel Internet.
Mal wieder Dinos auf dem Tablet …
Wann er heute noch mal streamen wird, weiß er noch nicht. Seinen Halloween-Stream hat er ja schon gemacht. (Naaaaja.)
Die Musik bleibt erst mal aus, weil er gerade erst aufgestanden ist und er den Stream auch wieder auf YouTube veröffentlichen möchte.
“Meinen Stream gucken, ist doch keine Tagesaufgabe.” (Kommt auf den Stream an, würde ich sagen, lel.)
Als er klein war, wurde kein Halloween gefeiert. Er hat bloß immer etwas zum Naschen von seiner Oma bekommen und sich im Fernsehen die “Halloween-Zeichentricks” angeschaut. Halloween fand er schon immer “geil”.
Eigentlich ist er ein “ganz merkwürdicher Mensch”: Einerseits ist er nicht gerne alleine, andererseits hat er aber auch “Angst vor Gesellschaft”. Mittlerweile lässt er sich davon aber nicht mehr “aufhalten”, das hat er seinen “vielen verschiedenen Tschopps”, die er schon hatte, und auch YouTube/YouNow zu verdanken.
Im Chat schreibt jemand, dass man das “introvertiert’ nennt. "Introvertiert, ernsthaft? […] Das hab’ ich eigentlich noch nicht so in dem Zusammenhang gehört.”
Er trinkt “Ladde Maggjado”. Jetzt muss er aber erst mal sein Frühstück holen … Leider braucht es doch noch ein bisschen.
Er ist “verschleimt”, das ist “total ekelhaft”.
“Bergfest” sagt ihm nichts, er kennt nur “Bergkirchweih”, aber die ist doch schon vorbei …
In Fürth hat er einige Menschen kennengelernt, die er “nicht ganz so geil” findet, aber da war auch seine “Lieblingsdisco” (Asgard), die gibt es jetzt nicht mehr. Da war er mit dem Chef richtig “digge”. (He, ich dachte, du hättest keine Lieblingssachen!)
“Franken ist so cool, des is’ scho’ a Planet, Mann."
Falls Rainerle irgendwann mal "Millionär” sein sollte, würde er die Disco wieder eröffnen, weil es da so “cool” war.
Ist sein Ofen überhaupt an? Irgendwie wird es kälter und nicht wärmer …
Nun erzählt er mal wieder Schwänke aus seinem Partyleben: Einmal ist ihm eine Frau vor das Auto gelaufen und wollte ihn anhalten. Die hat ihn dann gefragt, ob er ihr Geld wechseln könne, weil sie Zigaretten kaufen wollte. Das konnte er aber nicht, weswegen er sie zur nächsten Tankstelle und wieder zurück gefahren hat. Das war eigentlich “a ganz schöne Frau” … Mehr ist dann “leider” auch nicht passiert, obwohl er glaubt, dass da noch “mehr gegangen wäre” … Er war damals 19 und “scharf wie der Teufel”. (Das ist ja mal wieder eine ganz tolle Geschichte.)
In der Disco hat er viel Selbstbewusstsein gewonnen, weil er sich mit den Bardamen dort gut verstanden hat, eine davon hieß “Glocke”.
Dass die Disco Pleite gemacht hat, wundert Rainerle eigentlich nicht, der Betreiber hat nämlich immer viel “Blödsinn gelabert” und viel Angekündigt, das dann am Ende doch nicht passiert ist: “Im Prinzip ‘n bisschen wie ich auf YouTube”.
Er interessiert sich “durchaus” für Psychologie, aber zum Studieren “reicht es nicht”. (Ach was!)
Rainerle holt sich sei’ Frühstück und verbrennt sich direkt die Finger an den heißen Brezeln.
“Mir beim Essen zuschauen, ist bestimmt langweilig.” (Naja, das hat dich auch nicht daran gehindert, mehrere Videos darüber zu machen.)
An seinem Ofen stört ihn, dass die Sachen weiter hinten schneller durch sind als die weiter vorne. Das ergibt keinen Sinn, weil er ja Ober- und Unterhitze hat …
Seine Padmaschine ist nicht kaputt und er versteht nicht, woher die Leute ihre “billichen Infos” haben, dass sie kaputt sein soll. Wenn bei ihm etwas kaputt ist, erfahren wir das nur von ihm.
Eigentlich muss er den ganzen Tag “bearbeiten” und sich um sein Buch kümmern. Dabei würde er doch so gerne da hinfahren, wo es “warm” ist und sich an den Strand legen oder wenigstens das Meer sehen - “habe ich ja auch noch nie”.
Rainerle listet mal wieder seine Wunsch-Reiseziele auf: Japan, Norwegen, Schweden, Schottland (“die Reiche der Bändschis”), Irland, England (insbesondere London, wegen “dem Charme der Schriftsteller von früher”), Malediven und die Karibik.
Rainerle geht heute Abend evtl. jemanden besuchen, deswegen weiß er nicht, ob und wann er noch mal streamt.
Für ihn wäre es “künstlerisch beleidigend”, irgendwelche Musik-Genres nicht zu hören, das würde seine “künstlerische Freiheit” und “Kreativität” nämlich “einschränken”.
“Ich weiß gar nicht, was Reformationstag ist. Nie gehört.”
“Heute ist doch kein Feiertag.” (Bei dir nicht, woanders schon.)
Halloween gibt es seit dem 16. oder 17. Jahrhundert. (Prinzipiell ist das sogar noch älter, aber das Halloween-Fest hat sich im Laufe der Zeit natürlich stark verändert und hat heute nichts mehr mit Druiden zu tun, die vor 2.000 irgendwelche Scheiterhaufen entzündet haben.)
Metal und Hip Hop sind wie Hund und Katze, deswegen verstehen sie einander nicht. Das hat nichts mit der Musik, sondern mit der “Körpersprache” zu tun.
“Diese scheiß Kirchenfeiertage regen mich am meisten auf.” Er bekommt von Religion “Ausschlag”, weil es da so viele “Widersprüche” gibt. Deswegen findet er es nicht gut, Menschen religiöse Feiertage “aufzuzwingen”.
“Ich geh’ ja nicht arbeiten.” Also … er geht nicht zur Arbeit, arbeiten tut er aber natürlich schon.
Das schwarze Mittelalter war “die Einmischung der Religion in die Politik”. Deswegen wurden auch Menschen “verbrannt” und bei “lebendigem Leib” getötet. (Naja, in erster Linie waren im Mittelalter alle dauerbesoffen. Und die Hexenverbrennung kam erst später.)
Es gibt einen Grund, warum er nicht im Mittelalter hätte leben wollen: “Denkt mal an Sex. […]Damals gab’s maximal - MAXIMAL - zwei Möglichkeiten: Entweder die normale Missionarsstellung oder die Reiderstellung. Und die Reiderstellung war damals schon verpönt. Mehr gab’s ned. Mehr durfte nicht praktiziert werden. Wenn andere Sachen praktiziert wurden, war des auch scho’ widder … äh … ein … ein Verstoß gegen die Kirche und konnte mit … äh … Pranger bestraft werden und was weiß ich alles. Oder … all das, was ihr heude zuhause macht, ne? [anzügliche Handbewegung] Abends amal kurz vom Fernseher oder so … oder … oder vorm Rechner irgendwas, ne? Alder, wenn des im Mittelalder jemand mitgekricht hat, dass ihr irgendwo rumhockt und euch einen von der Palme pfeift … Ey, ihr wisst schon, was passiert ist, ne? Man hat euch sechs Wochen lang irgendwo in a … in an Ding eingesperrt, mit Zwangsjacke und … äh … wenn ihr dann … äääh … und wenn man dann die Zwangsjacke wech hat, wurde man immer noch 'n bisschen aufbewahrt und wenn man dann mitgekricht hadde, dass der widder anfing [anzügliche Handbewegung] … äääh … dann wurde er widder a paar Wochen lang mit Zwangsjacke eingesperrt. Und des so lange, bis er des nicht mehr gemacht hat. Also …. hääää? Ja, Leude - die Kirche is’ definitiv gut!” (Gibt es Zwangsjacken eigentlich auch in 7XL?)
“Gilt als Homosexualität eigentlich auch Lesben?” Das müsste er mach “nachrecherchieren” …
Über Kindesmissbrauch in der Kirche will er sich jetzt nicht aufregen, die “Pisser” würde er am liebsten “windelweich” prügeln.
Auf Youtube gibt es sicher Tutorials, wie man sich eine “Fan-Watchlist” erstellt. (Er meint Wunschlisten auf Amazon … ich glaube, dass niemand außer dir dafür ein Tutorial braucht.)
Zum Abschluss fragt er die Zuschauer noch, ob sie den Stream mit oder ohne Musik besser finden … (Hat beides Vor- und Nachteile.)
Ende vom Lied: $32,28 geschätzte Einnahmen für diesen Stream der Schande.
Um 17:34 Uhr startete Rainerle dann die nächste (mit Gesamteinnahmen von $19,83 nicht besonders ertragreiche) Barrenbeschaffungsmaßnahme.
Dieses Mal mit der letzten Schminkaktion des Jahres, ganz viel Nebel, zu fettigen Fritteusen-Kroketten und einem neuen Gipfel der Faulheit - anstatt eine CD zu holen, kauft Rainerle sie sich eben schnell digital auf Amazon:
Stream an - Rainerle bindet sich das Tabaktuch auf den Kopf und greift zu seinem Schminktäschchen …
Los geht’s mit dem Schminken!
Mit einem Pinsel malt er sich einen großen roten Fleck auf die Wange. (Das soll wahrscheinlich eine Wunde werden.)
Mit einem schwarzen Stift (man kann nicht genau erkennen, worum es sich handelt) gibt’s nun noch eine Art sehr langen Lidstrich und jeweils drei senkrechte Striche unter die Augen.
Heller Lidschatten darf auch nicht fehlen.
Auf die Stirn klatscht er sich wieder das Häuptlingssymbol aus der Kinderserie “Dragons”. Rechts und links davon malt er noch zwei kleine komische Symbole hin.
Jetzt schaltet er die Softbox an und muss sein Kunstwerk noch mal nachbessern.
Wir sollen den “Hintergrund” noch mal genießen, den wird es nun ein Jahr lang nicht mehr geben, bis zum nächsten Stream soll die Halloween-Deko nämlich weg sein … außer natürlich, er streamt “heute im Laufe des Tages” noch mal. (Ich glaube ja fast, dass wir die Deko auch nach dem 31.10. noch bewundern können.)
Nebel.
Bei ihm können keine Halloween-Kinder klingeln, weil er keine Klingel hat und außerdem feiert im Dorf außer ihm auch niemand Halloween.
Dass er wieder über Religion redet, kann man “knicken”.
Rainerle rückt sich auf dem Sofa zurecht, wobei sein Bauch mal wieder Frischluft schnuppert: “Achja, mei’ Bauch, wie er immer rausspitzt, die Sau."
Noch mehr Nebel - man kann ihn kaum noch sehen.
Heute hat er "nicht viel gemacht”. Er hat “in erster Linie Brojeggde bearbeitet”. (“Saints Row 4” und “Mist”.)
Die LP-Parts könnte er eigentlich jetzt nebenbei konvertieren.
Bis zur “Geisterstunde” streamt er heute nicht, dafür hat er “keine Zeit”. (Das hoffe ich doch.)
Was er heute noch macht, ist “Briwadsache”, das geht uns nichts an.
Mit seinem Buch “geht gar nichts voran”.
Fasching und Halloween kann man nicht vergleichen, denn bei Halloween geht es um “unheimliche Sachen”, Fasching ist nur ein “Verkleidungsspielchen”. Außerdem ist das ja in “ganz anderen Jahreszeiten”.
Das Lied, das er hören möchte, findet er auf YouTube nicht in der gewünschten Version, also soll Aleggsa sich mit “Blutuuf” verbinden und “Klavier” von Rammstein spielen. Das klappt natürlich mal wieder nicht: “Boah, geh’ mir ned auf die Nerven!” Irgendwann liefert sie dann eine Hörprobe ab. Rainerles Kommentar dazu: “Ach, leck’ mich am Arsch.” Aleggsa soll die “Blutuuf”-Verbindung trennen, das tut sie auch und sagt dazu, welche Anlage er besitzt - das findet er gar nicht gut.
Jetzt spricht er in sein Handy und versucht, das Lied so abzuspielen, doch das funktioniert auch nicht auf Anhieb: “Also, heute will mich wieder alles verarschen.”
Zu Aleggsa: “Wieso aktivierst du dich, wenn ich Dreckssau sach?”
Zwischendurch wird übrigens immer fleißig nachgenebelt.
Jetzt leuchtet er im Nebel mit der LED seiner optischen Maus rum …
Man hört es aus dem Nebel husten, erkennen kann man Rainerle inzwischen nur noch schemenhaft.
Er möchte von Aleggsa wissen, aus welchem Rammstein-Album das Lied “Spring” ist. Sie weiß es leider nicht und Rainerles Reaktion fällt gewohnt freundlich aus: “Du dummes Ding, du blödes."
Aus "Faulheit” hat er sich übrigens eben das Rammstein-Album mit dem gewünschten Lied gekauft - “hat ja bloß 8€ gekostet”. Irgendwo hat er das eigentlich auch auf CD, aber er hatte keine Lust, die zu holen. (Immer, wenn man denkt, fauler kann ein Mensch nicht mehr werden …)
Er hat sich mal Kroketten im Backofen gemacht und seitdem kann er keine mehr aus der Fritteuse essen, weil die “so ekelhaft nach Fett” schmecken.
“Ich könnt’ mir Pommes machen” - die hat er noch in der Gefriertruhe.
Er hat kein Bier getrunken, denn das darf er auf YouNow nicht und außerdem geht das nicht, wenn er heute noch “fahren muss”.
Das Wort “Coleslaw” liest er als “Coolslow”. Was das sein soll, weiß er nicht, er kennt nur “Krautsalat”.
Rainerle: “Ich weiß, ich seh’ nicht so aus. Aber ich mag ja auch keine Burger […] Dieses Jahr war ich nur ein Mal bei Burger King.” Zu Subway geht er aber gerne, da war er dieses Jahr “auch schon mal”.
Zylinder auf den Kopf. Vorher ist allerdings noch “ein leerer Schokobon” herausgefallen … (Zauberei!)
“Ich muss mich an den Eiern kratzen.”
Nun werden die Symbole auf der Stirn mit Küchenpapier abgewischt.
Man soll nicht immer nach seinen Lieblingssachen fragen - es gibt Sachen, die er mag und es gibt Sachen, die er nicht mag … blabla.
Auch die Augenbemalung und das Tabaktuch müssen weichen.
Das war das letzte Lied, man soll versuchen, das Gegenteil von den Leuten zu sein, die ihn immer “verarschen”, tschau.
Direkt nach dem Stream schaute Rainerle dann noch kurz einer vollbusigen Rothaarigen auf dem (englischsprachigen) Kanal “OfficialYouNow” zu und hinterließ dort zwei Chatnachrichten:
“Wow Nice“ und “Oh to fast Englisch vor my”.
Ja, wie schade aber auch!
(Ich hoffe übrigens, dass die Aufmachung der Dame nur eine Verkleidung für Halloween war …)
Außerdem folgten dann noch zweiKommentare auf seiner YouNow-Pinnwand, die ohne Kontext irgendwie nicht viel Sinn ergeben … “kom junge lass es”.
Der heutige amüsante Amazonkauf ist eine praktische Sache für alle Leute, die ein bisschen Übersicht über ihren Bargeldbestände gewinnen möchten:
Ja, richtig! Ein kleiner Geldautomat für zuhause, komplett mit Bankkarte, PIN, programmierbarem Sparziel, automatischer Münzzählung, (manueller) Geldscheineinzahlung und sogar Wecker-Funktion!
Die Wecker-Funktion wäre an echten Bankautomaten auch nicht schlecht … Ich habe es schon mehr als einmal erlebt, dass ich die ein oder andere Schnapsleiche im Tiefschlaf vorm Bankautomaten vorgefunden habe …