Den Dienstag ließ unser Rundfunkproduzent zunächst ruhig angehen und ich hegte schon die leise Hoffnung, endlich den Monatsrückblick auf den August loswerden zu können …
… bis er am späten Nachmittag schließlich seiner Pflicht nachkam und uns zunächst mit einem zwanzigminütigen Stream beglückte.
Es werden Stapelchips verdrückt, Blogeinträge angekündigt und er denkt darüber nach, sich eine “Winterkarte” für das Hallenbad zuzulegen:
Rainerle hockt mit freiem Oberkörper und nassen Haaren neben seinem Pool, raucht eine Zigarette, kaut irgendwas und hört viel zu laut Musik.
Eben war er in seinem Pool, jetzt hat er aber eine Hose an. Das Wasser ist noch sehr kalt, aber daran gewöhnt man sich nach ein paar Minuten.
“Stapelchips sind einfach geil.” (Ja, schaufel sie dir rein. Natürlich auch die teure Markenware.)
Er wird nur ein paar Minuten streamen - gleich wird er sich abduschen. (Er hat eine von diesen Außenduschen, wo das Wasser in der Sonne in einem schwarzen Sack erhitzt wird, eine sogenannte “Solardusche”.)
“Bock zu Streamen” hat er immer, nur keine Zeit. (Du musst ja auch den ganzen Tag arbeiten im Garten rumsitzen und dem Gras beim Wachsen zusehen.)
Nachher muss er noch den heutigen “Blog” machen - da wird aber nicht viel drinstehen, er hat nämlich nicht viel gemacht. (Dann. Lass. Es. Oder schreib wenigstens was anderes Interessantes.)
Das Ogerbecken schüttet er vielleicht wieder zu: “Ma’ gucken.” (Ich sehe schon, das Ding wird bald zur Müllgrube umfunktioniert.)
In dem Poolwasser ist eine Chlortablette aufgelöst. Deswegen muss er sich noch abduschen.
Mittagessen hatte er noch nicht, nachher wird er sich dann aber was bestellen.
Er hat sich jetzt zwar drei Stunden in der Sonne vergnügt, aber dafür legt er dann eine “Nachtschicht” ein - “zwei Seiten” muss er für seinen Blog schreiben.
Selbst, wenn er sich im Pool (“Oschi-Teil”) “ausdehnt”, hat er immer noch “einen halben Meter bis zum Poolrand”.
Der Pool wird jetzt noch ein bis zwei Wochen da stehen, dann wird er ihn leeren. Nächstes Jahr wird er die Fläche auch noch mal ebnen.
Er hat schon überlegt, sich eine “Winterkarte” fürs Hallenbad zu holen. (Also, in deinem Stammbad, in dem es auch eine Sauna gibt, kostet so eine Saisonkarte schlappe 630€ … Im Hallenbad in Erlangen ist der Spaß schon für 250€ zu haben. Das klingt mal wieder nach einer sehr sinnvollen Investition.)
Rainerle spielt die Musik im Stream übrigens wieder über Alexa ab. (Ähem, Rainerle …)
Auch, wenn er es in seinem Blog angekündigt hat: Geduscht hat er sich gestern zwar noch, rasiert aber doch nicht.
Mittlerweile ist sein Merch-Shop in seinem Blog eingebunden, dafür hat er “einen HTML-Code geschrieben”. (Ich muss euch nicht extra sagen, dass Rainerle mal wieder Quatsch erzählt und das Ergebnis zum Fürchten aussieht.)
Haus, Garage und ein kleiner Hof würden ihm schon reichen - Scheune und Stall sind für ihn nur “Platzverschwendung”. (Stimmt, die Wohnarbeitsspielküche ist ja schon ein Schweinestall, da braucht man keinen zweiten.)
Sein Twitch-Account wurde gesperrt, weil er “angeblich ein Fake” sein soll. (Nein, Rainerle. Das war dein Twitter-Account. Dein Twitch-Account wurde wegen deines unrühmlichen Verhaltens gesperrt.)
Auf dem Blog wird er auch eine Seite mit “Eff Äitsch Kjus” machen, darauf können seine Drachis dann andere Fragende verweisen.
Man mag es kaum glauben, aber kurz darauf erschien tatsächlich eine neue Rubrik (”Fragen an Drache”) auf seinem “Block”.
Besonders viel sagen muss man dazu allerdings nicht, da er darin einfach vier Fragen, die ihn “ankotzen”, mit den üblichen Antworten abhandelt:
“Was ist dein Lieblings (Essen/Band/Musik/etc)”
Lieblingssachen hat er nicht, es gibt Sachen, die er mag und die er nicht mag, generell ist es “Schwachsinn” eine Band einer anderen vorzuziehen, weil eine vielleicht Metal macht und die andere Techno.
“Wo warst du schon im Uhrlaub.”
“Ich war schon in Österreich in Deutschland viele Hauptstätte(Fragt bitte nicht wegen jeder einzelnen.)Tschechien/Frankreich das Wars bis jetzt.”
(Ich frage mich ja, ob er Köln für eine Landeshauptstadt hält …)
“Magst du Meddl?”
“Meddl” ist eine “Verarsche der Hater”, es heißt “Metal”.
“Was hältst du von (Hate Name einfügen)”
Hater haben “nichts besseres zu tun”, er hat weder Zeit noch “Bock”, sowas wie Hate “zu machen”, da liegt er lieber, so wie heute, stundenlang in der Sonne, das ist “sinnvoller”. Hate ist “Zeitverschwendung”.
Wo wir gerade schon beim Thema Zeitverschwendung sind:
“Schanzis Geschichte” hat nun auch seinen Weg in Rainerles virtuelles Tagebuch gefunden!
Diese Geschichte ist mal wieder ein typisch winglsches Feuerwerk der Schwachsinnigkeiten, voller Heldenhaftigkeit und unbefleckter Empfängnis, wie sie sich kein Grundschüler ausdenken könnte:
Schanzi wurde vor 7.000 Jahren in “Schweinewanien” geboren und wurde früher “schanze” genannt, dann aber zu “Schanzi degradiert”.
Vor 5.000 Jahren hat Schanzi sich der "Bekämpfung von Ungerechtigkeiten gewidmet”, seine Angriffe sind “verhärtend”: “Der Schinkenrolle oder der Speckkegler sind seine mächtigsten Waffen. Nicht zu vergessen der umgedrehte Knoblaufsuf. Es gibt Mensche die glauben das sie es leicht fertig machen können weil es nur etwa einen cm groß ist aber wen es dir in der Luftröhre steckenbleibt und die Kugelwalze macht wirst du schneller an deinem Hochmut ersticken als das dich Das Jägerschwein erledigt.“
Schanzi war einst ”tyrannischer herscher" Schweinewaniens und jeder “fürchtete” ihn.
Irgendwann wurde ihm das Herrschen zu langweilig, weswegen er einen “Ausflug” durch sein “reich” machte, wobei er auf “eine Junge Dame die von einem Werwolf angegriffen wurde”, traf. Schanzi setzte “seinen Schinkenroller” ein und besiegte den Werwolf, woraufhin das “Fraeulein” sich ihm vor Dankbarkeit “hingab die ganze Nacht”. (Du kannst nicht mal die Geschichte eines bescheuerten Häkelschweinchens ohne sexuelle Handlungen schreiben. Das ist echt unfassbar.)
Am nächsten Morgen legte Schanzi einen Brief neben sie und machte sich aus dem Staub - sie sahen einander einige Jahre nicht mehr.
Jedenfalls solange, bis Schanzi zufällig bei ihrer Hinrichtung vorbeikam. Dort stand sie mit einem drei- oder vierjährigen Kind auf dem “Scheiterhaufen”: “Der Scheiterhaufen wurde entzündet und Schanzi ausehr sich sprang auf den Haufen um das Mädchen zu retten. Doch das feuer war aus und niemand war zu sehen es war tief in der Nacht.” (Ich verstehe es auch nicht.)
Schanzi sah sich um und fand dann “zwischen den Knochen” eine “verkohle Halskette”: “Es war die Kette die er in den Brief legte.”
Retten konnte Schanzi die beiden natürlich nicht mehr, erfuhr aber später, wieso sie hingerichtet wurden: “Nämlich weil sie das Kind für ein Kind des Teufels hielten. Das Mädchen hatte angeblich eine unbefleckte Empfängnis deswegen waren sich die Menschen sicher das sie von Dämonen Befleckt wurde. Schanzi außer sich vernichtete alle die daran beteiligt wurden und beschloss bei dem Blut des Mädchens und seines Kindes die Tyrannei zu beenden.”
Ja, was soll man dazu sagen? Außer vielleicht, dass jede Geschichte, aus Rainerles Feder, selbst, wenn es nur um die fiktive Entstehungsgeschichte eines albernen Häkelschweins geht, wohl mindestens einen Geschlechtsakt beinhalten muss …
Etwas später, nämlich um 18:31 Uhr, veröffentliche unser fleißiger Blogbetreiber auch schon seinen (sehr kurzen) Tagesbericht für den Dienstag:
Er hat nicht viel zu berichten, denn er war den ganzen Tag draußen am Pool und hat die Sonne “genossen”.
Wann er aufgestanden ist, weiß er nicht nicht mehr, aber als er den Beitrag beginnt, ist es 18:22 Uhr.
Gerade hat er “Schanzis Geschichte” und “Fragen” als Seite zum Blog hinzugefügt.
Gleich muss er noch ein paar Folgen Zelda “Konverterin”, sonst hat er nichts vor.
Später wird er sich vielleicht noch Zuckerwatte machen.
Den größten Teil des Beitrags machen zwei eingebundene Videos (einmal “Straftanz” von Straftanz und sein Auspackvideo der Zuckerwattemaschine) und etliche (natürlich nicht gekennzeichnete) Amazon Affiliate-Links zu Zuckerwattemaschinen und entsprechendem Zubehör aus.
Apropos …
Kommen wir nun zum heutigen amüsanten Amazonkauf!
Der ist ein wiederverwendbares Notizbuch - ideal für alle Leute, die auch gerne Geschichten schreiben und die vielleicht eher für sich selbst behalten wollen …
Wer die Geschichten dann trotzdem irgendwann mit der Welt teilen (oder das Notizbuch tatsächlich wiederverwenden will), dann könnt ihr sie einfach mit dem Smartphone einscannen (dafür haben die Seiten extra einen schwarzen Rand) und danach entweder feucht abwischen oder mit einem Föhn unsichtbar machen - vorausgesetzt, man hat seine Notizen mit dem mitgelieferten Pilot FriXion Pen gemacht.
Den Stift an sich hatte, ich glaube ich, vor Ewigkeiten schon mal als amüsanten Amazonkauf - das ist ein Kugelschreiber mit hitzeempfindlicher Tinte, die sich durch Wärme (in erster Linie Reibungswärme) wegradieren lässt. Diese Stifte bekommt man inzwischen aber auch in so gut wie jedem Schreibwarenladen - also nicht verzagen, wenn der Stift irgendwann leer ist.
Was das Einscannen von Papier-Inhalten mit dem Smartphone angeht, kann ich euch übrigens die Dropbox-App empfehlen, mit der ich meinen Papierkram immer direkt einscanne, denn ich bin nämlich fürchterlich schludrig was Papierkram angeht … Digital ist sowas für mich aber kein Problem.
Wäre vielleicht auch was für Rainerle, damit er in Zukunft dann nicht mehr zwei Tage pro Woche für Büro, Finanzmanagment und Steuern draufgehen und er mehr Zeit dafür hat zu arbeiten Adam Sandler-Filme zu schauen …