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Schon seit geraumer Zeit schwirren ja einige mehr oder weniger ernstzunehmende Ankündigungen durchs Netz, dass es am 20. August 2018 ein “Schanzenfest” (bzw. eine “Demonstration” gegen den Drachenlord) geben solle, in dessen Rahmen hunderte, wenn nicht gar tausende Besucher zum Lord der Drachen pilgern wollen.

Dem wurde aber jetzt vom Landratsamt NEA ein Riegel vorgeschoben:

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Ich weiß, das mit dem Internet ist immer noch eine ziemlich neue Sache, aber vielleicht sollte im Jahr 2018 auch bis nach Mittelfranken durchgedrungen sein, dass bei der Angabe einer URL “www.” in den meisten Fällen weggelassen werden kann, dafür eine TLD wie z.B. “.de” in der Regel aber unerlässlich ist.

Mittlerweile wurde das Ganze in einem zweiten Tweet korrigiert, die PDF mit dem Wortlaut der Allgemeinverfügung war aber tatsächlich schon seit Freitag verfügbar.

Eigentlich wäre laut Regierungsrat auch “nur der verfügende Teil der Allgemeinverfügung öffentlich bekannt zu machen” - also der Teil, in dem drin steht, dass es “im Gemeindegebiet Emskirchen […] in der Zeit von Sonntag, 19.08.2018 00 Uhr bis Dienstag, 21.08.2018, 12 Uhr verboten [ist], anlässlich des Aufrufs im Internet ‘Dem Drachen das fürchten [zu] lehren!’, Versammlungen durchzuführen". 

Aber der Landkreis hat natürlich auch die Begründung, die eigentlich nur während der (behördentypisch recht kurzen) Öffnungszeiten im Zimmer A 129 des Landratsamt NEA einsehbar sein sollte, veröffentlicht.

Einmal mit Profis arbeiten!


Diese Begründung ist aber tatsächlich durchaus lesenswert: 

Darin ist nämlich unter anderem “von einer möglichen Personenzahl von 500 bis 1000” die Rede, die zum “Schanzenfest” am “Anwesen” von Rainerle (dort natürlich mit vollem Klarnamen und Adresse genannt) erwartet werden, es gibt eine genaue Auflistung der Straftaten mit Datum, die innerhalb des letzten Halbjahres gegen Rainerle verübt worden sein sollen und dann schließlich noch eine Auflistung aller möglichen Aufrufe "in den sozialen Medien", deren “Highlight” wohl der Kommentar “Das wird ein kampf epischen ausmaßes” von “anusficker 5000” sein dürfte.

Ja, das steht wirklich so in dem offiziellen Dokument.


Mittlerweile hat die ganze Geschichte auch in den “Medien” die Runde gemacht: Unter anderem berichteten Nordbayern.de, HerrNewstime, das Radio und sogar Fefes Blog darüber.

Im Kommentarbereich von HerrNewstime hat sich auch der heimliche Star der Allgemeinverfügung noch mal zu Wort gemeldet:

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Das hat wohl niemand.


Ich habe mich gestern übrigens auch mal mit einem Juristen und einem Polizisten über die Allgemeinverfügung unterhalten (danke dafür an dieser Stelle) und will daher einfach noch mal ausdrücklich sagen, dass es wirklich eine ziemlich schlechte Idee ist, da aufzukreuzen. 

In den Augen des Polizisten (der übrigens kein Drachi ist) sei die Sache nämlich “völlig legitim” und “der einzig logische Schritt aus Sicht der Sicherheitsbehörden”.

Außerdem: Durch das Versammlungsverbot kann theoretisch jeder, der “der Versammlung zugerechnet werden kann […] in Gewahrsam genommen werden” und ein empfindliches Bußgeld droht im Anschluss auch noch - laut des Juristen kann das bis zu 3.000€ betragen und in der Regel kommt man nicht unter 500€ davon.

Also, spart das Geld lieber … oder spendet es für Pinguine. Das würde Rainerle sicher mett machen, lel.


Apropos Rainerle: Der hat anlässlich der Ereignisse sogar extra eine halbe Pflichtstunde auf YouNow absolviert.

Er selbst hat mit der Allgemeinverfügung natürlich nichts am Hut! Nein, ganz im Gegenteil: “Das habe ich gar nicht nötig, weil ich nicht davon ausgegangen bin, dass was passieren würde.“ Außerdem sieht er keinen Grund, aufzuhören (dann könnte er ja schließlich “gleich Hartz IV beantragen”), gibt seinen Nachbarn eine Mitschuld an der ganzen Situation und spielt mal wieder mit dem Gedanken, sich Essen beim Lieferservice zu bestellen:


Achja, zum Kastanienwurf vom 10. August ist jetzt auch noch ein Besuchsvideo (eigentlich nur Audio) aufgetaucht, in dem zu hören ist, wie Rainerle mal wieder unter allgemeinem Gelächter wegen einer absoluten Nichtigkeit (drei Kastanien die durchs offene Fenster geflogen sind) die Nachbarschaft zusammenbrüllt.

Vielleicht sollte er seinen Nachbarn ja mal helfen, indem er ihnen eine Familienpackung Ohrstöpsel schenkt …


Der heutige amüsanten Amazonkauf macht glücklicherweise keinen Lärm, auch wenn man das im ersten Moment denken könnten.

Dabei handelt es sich nämlich um das Trumpet Holzkonstruktion Kit, mit dem man sich aus vorgestanzten Holzteilen durch einfaches Zusammenstecken das Modell einer Trompete basteln kann. Ziemlich cool! 

Vielleicht kommen ein paar findige Bastler auf die Idee, einen kleinen Microcontroller mit Piezo-Lautsprecher an die Trompete anzubauen, sodass sie auf Knopfdruck automatisch den Lügenlord-Song spielt … nur so als Idee!

Wenn die Trompete nichts für euch ist, gibt es von dem Hersteller auch noch alle möglichen anderen Modelle wie z.B. einen Velociraptor, eine Eule oder ein cooles Segelschiff, alle zu einem (wie ich finde) durchaus bezahlbaren Preis.

Ich hatte es, glaube ich, in der Vergangenheit schon mal erwähnt: Solche Holzmodelle sind auch dann zu bewältigen, wenn man eher a weng grobmotorisch veranlagt ist und eine zittrige Hand hat - ich spreche aus eigener Erfahrung.