Samstagabend: Rainerle streamt eine Runde auf YouNow und erklärt uns die Welt - Wikinger ohne Meersalz, der Mensch als Weiterentwicklung des “Homo Sapien”, das “Präkambrium” mit “Rieseninsekten” und Stephen Hawking, der sich “auf jeden Fall sehr stark mit so verschiedenen Sachen beschäftigt” hat.
Dieses Mal war wirklich für jeden etwas dabei:
Rainerle steht (samt des obligatorischen Bauchblitzers) vom Sofa auf.
Als er wieder zurück ist, begrüßt er uns. (Die Drachendisco ist übrigens wieder eröffnet.)
Er rülpst …
Bei ihm war “nicht wirklich viel los”, er hatte vor zwei Tagen Geburtstag. (Dafür hattest du aber ganz schön viel Besuch.)
Heute hört er den Soundtrack von “10 Dinge, die ich an dir hasse”. Ob er Musikwünsche annimmt? “Schaun wer mal.”
Ein Abonnent hat ihm anscheinend ein Paket aus Irland geschickt. Daraus gönnt Rainerle sich erst mal ein Bonbon und sein Schwibbschwabb trinkt er aus einem Guiness-Glas, das findet er “geil”. Zu dem Paket hat er auch ein Auspackvideo gemacht, aber da es im Moment “Probleme” mit dem Hauptkanal gibt, hat er es noch nicht hochgeladen. Jetzt muss er erst mal schauen, ob er das Video überhaupt “abgespeichert” hat, weil er seine Kamera eben “formatiert” hat.
Ob sein Hauptkanal bestehen bleibt, weiß er noch nicht, er glaubt aber, dass es so sein wird.
“Cider” liest er als “Sidder” und versteht nicht, was damit gemeint ist: “Was ist denn ein Sidder?”
Den Film “10 Dinge, dich ich an dir hasse” findet er für die damalige Zeit “echt subber” und er hat “teilweise echt gute Lieder drinnen”.
“In der Woche, in der ich Geburtstag hab’ … also in der Woche mach’ ich nie was im Garten.”
Die Musik soll so hallen, das ist ein Effekt, den er an seiner Anlage so eingestellt hat. Wenn den Zuschauern der Klang nicht gefällt, kann er das “ein bisschen” ändern.
Rainerle wollte am “ersten, zweiten und dritten” August nicht streamen, aber daran hat er sich nicht gehalten.
Wenn er sich noch mal aussuchen könnte, in welchem Land er geboren werden wollte, würde er sich wieder für Deutschland entscheiden: “Ich hab’ nix gegen mein Land.” Er sieht keinen Unterschied darin, in welchem Land man geboren wurde - “außer vom Sprechen”. Außerdem ist jedes Land auch nur ein Teil unseres Planeten. Irland oder Schottland in der “mittelalterlichen Zeit” fände er aber “geil” oder die “Wikingerzeit” in Dänemark oder Norwegen, aber da zu leben, war “scho’ sehr hadd”. (Würde ich mir als Netflix-Serie anschauen - Rainerle reinkarniert zu verschiedenen Zeiten der Weltgeschichte.)
Dazu hat er mal ein Buch gelesen: Die Wikinger brauchten einfach mache “Güter”. Nun erklärt er uns, dass es in Norwegen kaum Salz - “nicht so gutes Zeuch” - gab. Da war es nämlich nicht so warm, dass man das Salz aus Meerwasser hätte gewinnen können. (Sowas wie Feuer, um das Wasser zu kochen, kannten die Wikinger natürlich nicht, schon klar. Im Mittelalter war das sogar ein sehr wichtiger Wirtschaftszweig für die dänische Insel Læsø.)
“Was sehr zwiespältig wäre”, dort zu leben, ihn aber trotzdem interessieren würde, wäre Machu Picchu zur Zeit der Inka. (In Machu Picchu war Paper-Rainerle ja schon.)
“Saucool” wäre auch die Zeit, in der Schwarzpulver entdeckt wurde: Die Chinesen haben nämlich schon Feuerwerke mit Farben gemacht, als die meisten anderen Menschen noch ihn “Höhlen” gehockt und versucht haben, mit einem Stein Nüsse zu knacken. (Die ersten Feuerwerke in China gab’s wohl so vor etwa 1.000 Jahren … Ich denke, zu der Zeit haben die wenigsten Menschen noch in Höhlen gelebt.)
Es wäre auch interessant, in einen Indianerstamm in Amerika hineingeboren worden zu sein. Er sieht sich da selbst eher bei den Cherokees als bei den Apachen.
Da er Wärme liebt, wäre “die Zeit von dem Bau der Pyramiden” auch gut für ihn gewesen. Ihn würde interessieren, ob es wirklich Sklaven oder vielleicht doch einfach Arbeiter waren, die die Pyramiden gebaut haben - das war ja fast wie der Bau einer Kirche, da könnte es doch sein, dass die das freiwillig gemacht haben.
Dass die Pyramiden von (jüdischen oder hebräischen) Sklaven erbaut wurden, ist ein Mythos. Tatsächlich wurden die Pyramiden von gut bezahlten ägyptischen Arbeitern erbaut, die exzellente medizinische und kulinarische Versorgung erhalten haben - bis die ersten Juden oder Hebräer nach Ägypten kamen, waren die Pyramiden schon längst erbaut.
Dass die Pyramiden von Sklaven erbaut wurden, ist auf den “Historiker” Herodotus zurückzuführen, der zwar als “Vater der Geschichtsschreibung” gilt, sich in seinen Darstellungen aber doch ab und an zu Dramatisierungen hinreißen lassen hat, wie zum Beispiel zu der Aussage, dass die Pyramiden von 100.000 Sklaven in 30 Jahren erbaut seien worden. Fast ein bisschen wie DrOlls #RudiHistory.
Es gibt “geistige Pilger”, da legt jeder neue einen Stein ab und daraus wird dann eine große Mauer.
Auf den Osterinseln gibt es “diese riesigen Osterstatuen”, die haben für viele Inselbewohner auch einen “kulturellen Hintergrund”. (Diese “Osterstatuen” heißen übrigens “Moai” sind Teil einer Zeremonieanlage.)
“Die Wüste is’ ja schon damals die Wüste gewesen.” Wenn ein Nomadenstamm durch die Wüste zieht, ist es sehr wahrscheinlich, dass man “draufgeht”, weil es nichts zu essen gibt. Da wäre es dann gut, wenn man für den Bau der Pyramiden mit Essen versorgt wird …
Er möchte jetzt nichts “in Frage stellen”, sondern eine Frage stellen: “Woher wissen wir, dass die Hieroglyphen wirklich zu 100% richtig übersetzt sind?” Es gibt schließlich keinen Menschen mehr, der das aufgeschrieben hat. (Rainerle, hast du je in deinem Leben vom Stein von Rosetta gehört? Nein? Wundert mich nicht. Du interessierst dich ja nur für die Steine, die du auf das Auto von Affenkeks werfen kannst. Aber falls du dich doch mal damit beschäftigen möchtest, könntest du dir ja mal die entsprechende Folge “Gesucht entdeckt erfunden” anschauen.)
Die “Menschheitsgeschichte” ist “gar nicht so umfangreich” und bezieht sich auf nur ca. 5.000 Jahre. Menschen gibt es seit 10.000 Jahren.
Latein ist zwar eine “tote Sprache”, aber es gibt trotzdem noch Leute, die das sprechen.
Wenn er jetzt anfinge, über Zeitreisen zu reden, würde das zu lange dauern und “den Rahmen des Streams” sprengen. (Dann lass es einfach.)
Musikwünsche nimmt er jetzt nicht mehr an, er lässt lieber die Playlist laufen, dann kann er sich besser auf das Reden konzentrieren.
Vor den Dinosaurier gab es das “Präkambrium” mit den “Rieseninsekten”.
Nein. Die Erde ist vor 4,6 Milliarden Jahren entstanden und die ersten richtigen Tierchen gab es erst vor 540 Millionen Jahren im Kambrium. Wie der Name schon sagt, wird die Zeit davor als Präkambrium bezeichnet und zu der Zeit gab es mit Sicherheit keine riesigen Insekten, sondern in erster Linie Einzeller.
Im Kambrium gab es dann die ersten richtigen Tiere, bis Rainerles Rieseninsekten im Zeitalter Karbon auftauchten (beispielsweise Libellen mit 70cm Spannweite), sollten aber noch das Ordovizium, Silur und das Devon (ein Zeitraum von 130 Millionen Jahren) vergehen …
Übrigens scheint es weniger am sinkendem Sauerstoffgehalt der Atmosphäre gelegen zu haben, dass die Insekten kleiner wurden (Insekten atmen nicht aktiv mit Lungen, sondern die Luft strömt einfach über Löcher in der Außenhaut an die Stellen, wo sie benötigt wird), sondern daran, dass die ersten fliegenden Dinosaurier begannen, die Rieseninsekten einfach aufzufuttern.
“Kann man die Menschen, die es vor 100.000 Jahren gegeben hat, wirklich schon Menschen nennen?” Der “Homo sapien” wurde zum Menschen - der war aber ursprünglich kein Mensch, sondern der “Homo sapien”. Wir nennen uns ja nicht “Homo Sapien”, sondern “Mensch” und wir sind quasi die “Weiterentwicklung” des “Homo sapien”. Da ist die Frage, ob man das unterscheiden muss … “Theoretisch gesehen” muss man das trennen, denn in anderen Sprachen ist “Homo sapien” ja kein anderes Wort für “Mensch”. (Das kann doch jetzt wohl nicht dein Ernst sein! Mein Hund bleibt doch auch ein Hund, selbst wenn ihn ein Biologe als Canis lupus familiaris bezeichnet.)
Mit der String-Theorie hat er sich noch nicht beschäftigt. (Das ist auch besser so, das soll er lieber Fachleuten wie unserem lieben Emil überlassen.)
Es soll doch mal bitte jemand nachschauen, ob es von der Benennung her eine Unterscheidung zwischen Homo sapiens und Mensch gibt. Er wüsste gar nicht, wie er das googlen sollte.
Er hat jetzt anscheinend nun selbst Google bemüht und festgestellt, dass “Homo sapiens” ein anderes Wort für “Mensch” ist.
Welche Wildtiere es bei ihm in der Gegend häufig gibt? Rehe, Füchse, Hasen, “Madder”, Wildschweine, Vögel, Insekten, Spinnentiere … (Die Albinospinnen im Keller sollte man sich unbedingt mal anschauen. Und die Kakerlaken in der Küche.)
Durch die Überwachungskamera hat er letztens gesehen, wie ein “Madder” auf seinem Auto herumgehüpft ist. Wenn man einen Hund hat, soll man ein Tütchen nehmen, es durchlöchern, es nass machen, dann mit Hundehaaren füllen und im Auto befestigen - das ist “eine Vorbeugung” gegen “Madder”.
Thema Zeitreisen: Rainerle befürchtet, dass man, wenn man in die Vergangenheit reist, auch durch die Paralleluniversen reist und dann in einem Parallelunversium mit der falschen Vergangenheit landet. Bei Reisen in die Zukunft hätte man das Problem nicht. (Zeitreisen in die Vergangenheit sind höchstwahrscheinlich unmöglich. Über die Zukunft kann man zumindest theoretisch reden … aber nicht so.)
“Willst du mir sagen, du kennst Stephen Hawking nicht?” Der hat sich “auf jeden Fall sehr stark mit so verschiedenen Sachen beschäftigt”, was die “Quantenebene” angeht.
Er will nicht so tun, als würde er sich damit auskennen, er hat sich aufgrund von Filmen und Serien eben damit beschäftigt und dann ein paar Dokumentationen angeschaut …
“Interessant wär’s schon mal”, ein Buch von Stephen Hawking zu lesen … (Na, das will ich mal sehen.)
Er glaubt nicht, dass man Einstein und Hawking miteinander vergleichen kann - denn “der Fachbereich ist leicht anders gewesen”.
Nein, einfach nein. Hawkings Forschung baut in sehr großen Teilen auf die Erkenntnisse Einsteins auf.
In dem Jahr, in dem Hawking sein Doktoratsstudium abschloss, publizierte er den Artikel “The occurrence of singularities in cosmology”, in dem er mit Einsteins Formeln rechnete und sie quasi an ihre Grenzen brachte. Florian Freistetter vom Blog Astrodicticum Simplex hat das viel besser erklärt als ich es je könnte.
“Leute, lasst mich mit dem verdammten 20.8. zufrieden.”
Wenn es Paralleluniversen gibt, gibt es da sicher viele, in denen die Erde nicht bewohnt ist. (Ob es auch ein Paralleluniversum gibt, in dem Rainerle nicht so stur ist? Ich kann es mir kaum vorstellen …)
Natürlich kann er Analoguhren lesen.
Nur, weil man Zeitmaschinen hat, heißt das noch lange nicht, dass man weiß, wohin man damit reist, denn man müsste erst eine “Route durch die Zeit” planen können. Seine Meinung ist, dass man eh nicht bestimmen könnte, wo man landet.
Wenn man auf der Erde ist, dann kann man anhand des Verlaufs der Sonne gut bestimmen, wie viel Zeit vergangen ist. Ob das “im Universum” dann auch der Fall ist, weiß er nicht …
Das ist tatsächlich ganz interessant, aber nicht so, wie Rainerle es sich zusammenspinnt: ursprünglich wurde die Sekunde nämlich eben als ein Bruchteil der Zeit festgelegt, die die Erde braucht, um ein Mal um die eigene Achse zu rotieren - da diese aber tatsächlich schwankt (weswegen alle paar Jahre eine Schaltsekunde hinzugefügt werden muss, sehr zum Verzweifeln aller Informatiker), ist man seit 1967 dazu übergangen, die Sekunde als das 9.192.631.770-fache der Perdiodendauer der Strahlung, die den Übergang zwischen den beiden Hyperfeinstrukturniveaus des Grundzustandes von Cäsium-133-Atomen entspricht, zu definieren.
Na, dann ist doch alles klar!
Wer nach so viel Unfug zur Entspannungein bisschen auf Insektenjagd gehen möchte, kann das mit dem heutigen amüsanten Amazonkauf tun:
Der ist nämlich das Insektenfänger Werkzeug, mit dem man Insekten einfangen kann, um sie danach (z.B. in einen Terrarium) näher zu betrachten.
Aber bevor ihr euch in eure Zeitmaschine setzt (und vielleicht im falschen Paralleluniversum aussteigt), bedenkt bitte: Dieses Fanggerät ist nur für kleine Krabbeltiere (wie die Schauerberger Albinospinne) gedacht - eine Libelle mit 70cm Flügelspannweite wird man damit wohl kaum einfangen können. Und einen echten Drachen schon gar nicht.