Und wieder verstrich einer dieser Tage, an denen der Drachenlord nichts anderes gemacht hat, als seine Pflichtstunde auf YouNow abzusitzen und sich dort über seinen Gesundheitszustand zu beklagen. Die Ankündigung, keine Videos mehr hochzuladen (wobei er gleichzeitig aber immer wieder davon sprach, dass er noch etwas rendern muss), durfte natürlich auch nicht fehlen. Außerdem bannte er einen zahlenden Abonnenten nach dem anderen. Das klingt doch nach richtig harter Arbeit.
Da sitzt er nun, wie Gott ihn schuf - nur mit einem grünen Tabaktuch um den Hals, weil er heute bei der “Green Day”-Challenge mitmacht. Und weil er ein richtiger Scherzkeks ist, spielt er auch noch Green Day. (Ehrlich gesagt: Ich finde nichts zu eine “Green Day”-Challenge auf YouNow … und wäre die nicht eigentlich schon längst durch? Ich meine, es heißt ja “Green Day” und nicht “Green Week” …)
Den Namen des Subscribers “Seestern” liest er erst auf Englisch.
Er trinkt einen Rockstar, den hat ihm jemand geschickt - bei ihm gibt’s den grünen nämlich nicht.
Des sind kei’ rooode Augen, des kommt von der Kamera.
Er hört “Lemon Tree”. Grund: Das Obst, um das es da geht, ist grün.
Um Bier zu trinken, ist es “um zwei Uhr in der früh” noch zu früh. (Es ist zwei Uhr nachmittags.)
Er überlegt, ob er vielleicht noch andere Lieder findet, bei denen es um die Farbe Ghrün geht.
Jetzt hört er “Wir kiffen!” von Stefan Raab.
Er hat einen neuen Fidget Spinner, den ihm wohl jemand geschickt hat. Das Tolle an dem Teil: Da steht “NARUTO” drauf … Er muss ihn aber noch ölen. (Ich wiederhole mich gerne wieder: Fidget Spinner muss man nicht ölen.)
Er erklärt noch mal die Regeln von diesem Green Day - nämlich, dass er möglichst viele Aufrufe, Likes, etc. erreichen muss.
Das soll nicht arrogant rüberkommen, aber er glaubt, dass er grundsätzlich die meisten Zuschauer auf YouNow hat.
Er hat sich ein Abonenntenziel gesetzt, aber das will er nicht sagen, sonst wird ihm daraus wieder ein Strick gedreht.
Er ist immer auf dem TS: “Ich seh’ euch, aber ihr mir nicht!”
Im TS wird man sich dann auch Lieder wünschen dürfen, die er spielt. (Wie unglaublich witzlos. Er spielt doch eh nur den Kram, den er selber kennt … und als ob irgendwen - außer ihm selbst - die Musik, die er im Stream spielt, jucken würde … außer, er singt mit.)
Wenn man sich im Forum mit einer Wegwerf-Mailadresse registriert, dann wird man abgelehnt.
Chat: Funque (5): Hi Drache, ich lasse leider mein Abo auslaufen, weil du nicht versuchst, dich aus dem Sumpf, in dem du steckst, selbst rauszuholen. - “Das ist okay.”
Das erste Kapitel des Buches will er heute noch im Forum veröffentlichen.
“Der Abend ist noch jung.” (Es ist halb drei!)
Im Juli müsste er seit zwei Jahren auf YouNow streamen.
Dafür, dass er kein Twitter-Account hat, muss man sich bei den “Hatern” beschweren. Er sieht es jedoch nicht ein, sich einen neuen zu machen, der dann wieder von den “Hatern” gelöscht wird.
Auf seinem Handy spielt er immer die gleichen Spiele - Angry Birds, Schach und Mahjong.
Eine Zeit lang hat er sogar mehr aufgenommen als Gronkh. Momentan lädt er aber nichts hoch und nimmt nichts auf, weil er es einfach nicht einsieht, sich “so viel Mühe zu geben” und am Ende “so ‘ne Scheiße zu haben”.
Er verlässt den Stream, weil er in den bzw. zum Kühlschrank muss.
Schach spielt er seit seinem sechsten Lebensjahr, sonderlich gut ist er da nicht, aber ein bisschen was kann er schon.
Von Kaddnspielen war er noch nie ein Fan.
Er ist in einem Umfeld von Autos und Schach aufgewachsen, vielleicht liegt es daran, dass er so viele Interessen hat. (Nein, das liegt daran, dass du tausend Sachen anfängst und nichts, aber auch gar nichts mal anständig machst!)
Er arbeitet gerade - es ist eben nicht körperlich, sondern psychisch anstrengend. Ihm macht das aber nichts aus, er macht das gerne: “Setz’ dich erst a mal a paar Wochen hin und lass dich so beleidigen jeden Tag. Dann schauen wir mal, ob das für dich keine Arbeit ist.”
Druck hat er, der ist aber nicht zwingend kreativ. Da macht er noch eine Anspielung auf sein Buch.
Im Casino war er noch nie, das interessiert ihn nicht. Er hat bisher nur Lotto gespielt und das nur fünfmal in seinem Leben.
Mit Freunden spielt er ab und zu auch mal Basketball.
Er bannt einen zahlenden Subscriber dafür, dass er im Chat schreibt, dass er gespannt ist, wie schnell abc def mit der Zusammenfassung sein wird: “Ich bin mal gespannt, ob du das jetzala absichtlich gemacht hast, um zu fliegen. Weil, ich persönlich find des echt draurich.”
Es gab bei ihm heute Kartoffelsalat und Joghurt.
“Hummer” liest er als “Homer” (Simpson) und über das Wort “Dunk” stolpert er auch.
Einen “Dunk” hat er das letzte Mal in der Schule gemacht.
Meeresfrüchte mag er generell schon - Tintenfisch hat er schon mal gegessen, Muscheln würde er aber gerne mal probieren. Garnelen hat er noch nie gegessen.
Nachher wird er dann ein neues Video rendern. (Warte mal … hat er eben nicht noch gesagt, dass nichts mehr kommen soll?!)
Er weiß nicht wie man den St. Patrick’s Day feiert, dafür kennt er sich mit den Gebräuchen der Amerikaner nicht gut genug aus. Kurz darauf sagt er aber auch, dass das ein irischer Brauch wäre. (Gerade nochmal die Kurve gekriegt, lel.)
Eigentlich wollte er sich die Pinkelei bis zum Ende des Streams aufheben, aber das hat er wohl nicht geschafft.
Er weiß nicht, ob er morgen streamen wird, das kommt drauf an, wie es ihm dann so geht.
Subscriber werden dafür gebannt, dass sie “MEDDL ON” schreiben.
Einer seiner Subscriber heißt “Butterfly-Effekt” und Rainerle muss das natürlich kommentieren: “Kennst du denn überhaupt die Thematik hinter dem Namen? Ok, was ist denn der Butterfly-Effekt? Und nicht nachgooglen!”
“Ich persönlich fand ja Schrödingers Katze inderessand.”
Offenbar fällt dann noch der Begriff “Chaostheorie”, aber das war glücklicherweise alles, was man dazu gehört hat.
Also, Schmetterlingseffekt:
Die Idee des “Butterfly Effects” kommt daher, dass der Mathematiker und Meteorologe Edward Lorenz im Jahre 1961 mit einem Computer eine Wettervorhersage machte, bei einer erneuten Berechnung nur einen gerundeten Wert als Startparameter eingab und am Ende eine vollkommen andere Wettervorhersage dabei heraus kam - “poetisch” wurde das später so zusammengefasst, dass der Flügelschlag eines Schmetterlings in Brasilien einen Tornado in Texas verursachen könnte.
Das liegt daran, dass selbst relativ einfache Systeme sehr schnell nicht vorhersehbare Eigenschaften entwickeln. Das kann von fallenden Würfeln über verbundene Pendel bis hin zu Verkehrsstaus und dem Wetter gehen. Edward Lorenz hat das (meiner Meinung nach) sehr schön in einem Satz zusammengefasst:
Chaos: When the present determines the future, but the approximate present does not approximately determine the future.
Ein schönes Beispiel hier für findet ihr übrigens auf Kachelmannwetter (beste Wetterseite) bei der sogenannten Ensemble-Vorhersage - da wird das gleiche Wettermodell auf verschiedene Anfangswerte eingestellt und man kann sehen, dass die Modelle nach wenigen Tagen schon ordentlich auseinander gehen. Bei einem längerfristigen Modell, das die deutsche Geographie nicht wirklich wirklich berücksichtigt, wird das umso deutlicher.
Übrigens: In dem Film “Butterfly Effect” geht es (neben zahlreichen Logikfehlern) weniger um den Schmetterlingseffekt. Wie es dort von den in der Vergangenheit getroffenen Entscheidungen zu den Entwicklungen in der Zukunft kommt, kann man eigentlich meist relativ logisch nachvollziehen, während es beim Schmetterlingseffekt eben darum geht, dass man nicht weiß, wie eine kleine Änderung sich in einem komplexen System im Laufe der Zeit bemerkbar machen wird.
Der heutige amüsante Amazonkauf ist der Ailiebhaus Stresskiller DIY Kreativ Kugelspiel Baustein. Laut Produktbeschreibung mit “Moderne Magnettechnologie”, die “ermöglicht Welt zu schweben”, selbstverständlich “Wissenschaft nachgewiese”.
Tatsächlich handelt es sich dabei um eine Magnetsockel, mit mitgelieferten Metallkugeln, die man als Zeitvertreib zu kleinen Gebilden stapeln kann. Wer braucht schon Fidget Spinner, wenn man das haben kann?