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Fast zwei Jahre nach dem Feuerwehreinsatz bei der Lordschaft und mehrere Monate nach dem Prozess um den Verursacher, erschien darüber in diversen Online-Zeitungen mal wieder ein Artikel. Der war in vielerlei Hinsicht schlecht recherchiert (u.A. hieß es, dass 110 Einsatzkräfte beteiligt waren, obwohl es in der Realität nur 24 waren. Liebe Journalisten - 110 war lediglich die Telefonnummer der Polizei!) und ist es eigentlich auch gar nicht wert, groß erwähnt zu werden, da es sich eh nur um eine dpa-Artikel handelte, der mehr oder weniger unverändert in diversen Medien erschien.

Der Altschauerberg Anzeiger hingegen verlässt sich nicht auf irgendwelche kruden Pressemeldungen, sondern liefert handgemachten Qualitätsjournalismus (lel, als ob).


Deswegen kommen wir auch gleich zu den wirklich relevanten Ereignissen:

Unsere Lordschaft hat mal wieder einen Time of Metal (T.o.M) ins Internet gesetzt. Ein echtes Qualitätsformat!


Power Metal Leute! 

Unser Drachenlord sitzt mal wieder vor seinem Greenscreen - dieser wurde aber durch fachmännische Schneidekunst durch ein Foto der Band ersetzt. Ist das dieser Fäher Use, von dem immer alle sprechen?

Da seit dem letzten Time of Metal vielleicht ein paar neue Zuschauer dabei sind, erklärt der Lord nochmal das (unglaublich komplizierte) Format mit seinen drei Abschnitten:

  1. Informationen über die Band (Bandmitglieder, ehemalige Bandmitglieder, Bandmitglieder, sie seit Gründung dabei sind, Gründung der Band, etc.)
  2. Das Album an sich (wichtiges Kriterium: Er muss die CD besitzen - die Gelegenheit packt er gleich beim Schopf, den nächsten Time of Metal anzukündigen), seine Meinung zum Album, wie die Band live ist - und so weiter.
  3. Und schließlich als letzten Punkt - das “Ending” - mit der Meinung von Freunden und Bekannten, “eurer Meinung” und die Ankündigung, was als nächstes kommt.

Natürlich wird er auch alles in der Videobeschreibung verlinken. (Spoiler-Warnung: Tut er natürlich nicht. Außer dem Link zu irgendeiner ollen Wallpaper-Seite, von der er seine “Sambnails” klaut, findet man da nix.)

Drache wünscht uns viel Spaß mit dem “ersten Abschnitt: Das Album”.

(Ja, das sagt er wirklich so. Ist ja nicht so, als hätte er eben noch groß angekündigt, dass es im ersten Abschnitt um die Band geht. Um dem Ganzen noch die Krone aufzusetzen, steht jetzt in der Harry Potter Schrift oben rechts “Abschnitt 1”.)



Abschnitt 1: Das Album Die Band

Okay, mit dieser Geographie-Stunde habe ich jetzt wirklich nicht gerechnet - fangen wir mal vorne an. Falls ihr bei IKEA schon mal kleine rote Holzpferde (“Dalapferdchen”) gesehen habt - die stammen ursprünglich aus der Provinz Dalarna. Gleiches gilt übrigens auch für die rote Farbe, die für schwedischen Holzhäuser so typisch ist - die wird tatsächlich als “Falunrot” (#801818) bezeichnet, weil sie aus dem Abraum des dortigen Kupferbergwerks gewonnen wurde. Wissen auch nur die Wenigsten.

Außerdem hat unser Rainerle beim Artikel wohl etwas zu früh aufgehört zu lesen - tatsächlich war Falun im 17. Jahrhundert mit 600 Einwohnern eine der größten Städte Schwedens. Heute kommt sie mit 37000 Einwohnern gerade mal auf Platz 31.)
Nach diesem kleinen Exkurs (warum zur Hölle erklärt er mehr schlecht als recht die Geschichte von Falun?) geht es endlich mit der Band weiter.

Die Namen muss er ablesen - er hofft auch, dass er sie richtig ausspricht. Er wird sie aber auch einblenden (Copy und Paste aus dem Wikipedia-Artikel …), weil er mit der Aussprache “bekanntermaßen” immer ein bisschen “huuuäääh” ist. 

(Kleiner Tipp: Pack die Namen doch einfach bei Google Translate rein und lass sie dir vorlesen. So ist das echt peinlich. Wenn ich nicht weiß, wie ein Wort geschrieben wird, dann schaue ich das doch auch nach. Außerdem … warum kommt man eigentlich auf die Idee, schwedische Namen englisch auszusprechen?)


Erst die “originale Besetzung”:


Aktuelle Besetzung:


Ehemalige Mitglieder:

Beim Genre der Band hat unser Lord der Drachen ausnahmsweise nichts hinzuzufügen (ach, wie barmherzig!) - es handelt sich hierbei um Power Metal.

Und falls euch das noch nicht reicht - jetzt noch ein paar Hintergrundinfos zur Gründung der Band:

Damit hat unser Rainerle genug von der Band (und dem Kupferbergbau in Falun, lel) erzählt und geht nun direkt zum zweiten Abschnitt über - das Album. (Jetzt aber wirklich!)



Abschnitt 2: Das Album

Im Abschnitt zwei erzählt er uns etwas über das Album (ach wirklich?) - und auch unser Freund, der Harry Potter Schriftzug, ist wieder da, um uns daran zu erinnern, dass wir uns nun in Abschnitt 2 befinden. Hätte ich fast vergessen.


Achtung, es kommen die Liedernamen:

“Für euch” wäre es jetzt zu Ende, “wenn ihr die normale Version habt” - aber unser Drache hat natürlich die Limited Edition, weswegen noch zwei Songs folgen, deren Titel er falsch aussprechen kann.

Er hat auch noch die DVD-Version, aber die liest er jetzt nicht vor, denn die hat mit der CD selbst nichts zu tun. Eigentlich hat es ja schon was damit zu tun, aber “ihr wisst, was ich meine”.


Als nächstes wird das Design des Albums besprochen:


Danach geht es kurz weiter mit der Bewertung der Live-Qualitäten der Band:



Abschnitt 3: “Da wo das Ende mit indabliert ist.”



- Pause zum Schnaufen, Räuspern und Neupositionieren auf dem Stuhl -

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Na, seid ihr nach diesem tollen Time of Metal jetzt so überzeugt, dass ihr gleich zum “Händler eures Vertrauens” marschiert und euch die Scheibe besorgt?

Was sagt ihr da? Ihr habt überhaupt nichts über das Album erfahren, sieht man davon ab, dass es “saugeil” sein soll? Na, dann könnt ihr froh sein, dass wenigstens ich mir das Album in voller Länge angehört habe!

Bei “The Last Stand” handelt es sich um ein Konzeptalbum, in dem es um diverse “letzte Gefechte” geht. 

Ganz nett ist dabei, dass die Musik dabei stellenweise an die historischen Hintergründe angepasst wurde - bei “Blood of Bannockburn” (bei dem es um die schottischen Unabhängigkeitskriege geht) ertönen im Intro zum Beispiel Dudelsäcke oder in “Diary Of An Unknown Soilder” werden Pistolenschüsse als Drums gesamplet - weswegen ich persönlich das Album sogar ein bisschen in die Richtung “Progressive Metal” schieben würde, ein Konzeptalbum ist es ja schon mal.

Im Großen und Ganzen kann man sagen, dass man es sich tatsächlich mal anhören kann, wenn man denn (Power) Metal mag. 

Brodén hat eine ordentliche Stimme. So manche Power Metal Sänger gehen manchmal etwas in hohe Tonlagen über (*hust* Tobias Sammet *hust*), was irgendwie komisch klingt, aber das tut Brodén glücklicherweise nicht - außerdem versteht man die Texte auch meist recht gut - weswegen ich es umso bemerkenswerter finde, dass unser Rainerle die Songtitel dermaßen verhauen hat.

Instrumental kann man auch nicht meckern - satte E-Gitarren und dazu ein bisschen Keyboard-Gedudel. Das ist eben Power-Metal.

Ab dem Song “The Last Stand” nimmt meiner Meinung nach (wohlgemerkt meine Meinung, lel) das Album ein wenig ab - das Zeug davor kann man sich aber durchaus ins Regal stellen. Saugeil und owsem, auf jeden Fall einen Blick wert. 


Als amüsanten Amazonkauf gibt es heute - passend zum Artikel - ein paar formschöne Schnapsgläser mit Dalapferd-Aufdruck. 

Wie wäre es mit folgendem Trinkspiel (selbstverständlich mit Energy Drinks oder “Göttertrunk”) - für jedes “geil” im aktuellen Time of Metal ein Glas leeren. 

Das wären dieses Mal nur 8 Gläser -  vielleicht nicht genug, um dieses Trauerspiel zu vergessen - um “persönlich” und “schade” ergänzen und die Blase wird voll.